2006/03 – Kuba : Ein Reisebericht 2006

6 Aug


 Bericht & Fotos Copyright @ Nino Muñoz

 Alles lief wie geschmiert.  

Sechzig Tage vor unserem geplanten Abflug hatte ich die Flüge für  Stocki,  Bernhard und mich reserviert. Und 2 Wochen später hatte ich auch bereits die Bestätigung  unseres Hinfluges. Also wog ich mich in Sicherheit. Alles lief wie geschmiert. 

Zum ersten Mal nahm ich zwei Reisepartner auf eine Fernreise ( der erste war Andreas RHR nach Peking gewesen ) mit unserer „Tochter“ Condor mit. 

Das Gute ist der niedrige Preis den diese Reisepartner zahlen – das Schlechte ist, dass man bis zum bitteren Ende nicht weiss, ob man auch die Flüge bestätigt bekommt. 

Aber letztes Jahr hatte es bei mir allein so gut geklappt, dass ich mir keine Gedanken machte. Dazu noch die prompte Bestätigung des Hinfluges …………….. hey, das ist gebongt. 

Aber ; noch zwei Tage bis Abflug nach Havanna und ich habe noch keine Rückflugbestätigung. Hmm. Das ist nicht gut.

Das ist gar nicht gut. 

Ich kann nicht mit zwei Reisepartnern unterwegs sein, deren Rückflug nicht bestätigt/gebucht ist.

Erst recht nicht nach/in Kuba. 

Alleine, kein Problem, ich nehme mir notfalls Tickets mit von HAV nach MEX und von dort mit unserem täglichen Jumbo nach FRA.

No worries.

Oder lasse mir mein Ticket für Iberia oder Air France gültig schreiben. No problem. Aber mit zwei Nicht-Airlinern – Unmöglich.

Also können wir nicht abfliegen, solange wir nicht rückfliegen können.

So Einfach. So Schwer. 

Trotz zweier Anfragen ist 2 Tage vor Abflug keine Buchung da.

Zur Basis gefahren, nachgefragt.

Nichts zu machen, sowohl HAV wie auch VRA  sind voll.  

Die Kollegin setzt mich auf die Warteliste eines VRA-FRA Fluges am 01.03.  

Ich frage bei der Condor am Airport nach. Es sind für den 03.03. nur noch genau 3 Plätze frei. Die will ich sofort als Vollzahler kaufen.

Aber das Reisebüro hat Mittagspause. Gut so, denn erneut auf unserer Reisestelle erfahre ich, dass gerade die Bestätigung für den Rückflug VRA-FRA am 01.03 eingegangen ist !

Grosse Steine fallen mir vom Herzen, denn ich hatte alles vorbereitet, das Hotel Nacional war reserviert, aber vor allem : ich hatte die Verantwortung für ein Weihnachtsgeschenk übernommen. 

Wie bitte ?  

Tja, das kam so, 10 Tagen vor Weihnachten rief mich Silvia, Bernhards Frau an und fragt : Nino, kannst Du den Bernhard nach Havanna mitnehmen ?? 

Er wollte letztes Jahr schon dahin mit Euch, aber es ging nicht.

Jetzt geht’s und ich will es ihm zu Weihnachten schenken wenn Du ihn mitnimmst. 

Bernhard ist Andreas Freund, mein Kumpel und ein guter Mensch. Bevor sie gefragt hat, habe ich schon zugesagt.

Er kennt Stocki, sie verstehen sich – apropos verstehen, zumindest verstehe ich den Bernhard………. er babbelt Rhoihessisch. 

Also habe ich die Verantwortung ,dass Bernhard sein Weihnachtsgeschenk bekommt. 

So haben wir zwar nicht den Flug den ich wollte und geplant hatte, 10 Tage Havanna wie letztes Jahr, mit 3-4 Tagen Varadero als Abschluss, sondern gerade 6 Tage, wir sollen die Eröffnung des Festivals am 27.02.mitbekommen aber am 01.03. wieder abfliegen.

Hmm, besser als nichts.

Ich kaufe die Tickets, sage den beiden Bescheid, fahre schnell nach Hause und packe.

Am nächsten Tag treffen wir uns dann abends am Condor Vorabend-Check-In.

Stocki kommt mit dem ICE aus Stuttgart, wir checken ein, fahren  dann nach Wörrstadt und feiern dort beim Massimo ein Abschiedsessen mit unseren Frauen, mit Andreas, mit Turner.

Wir essen hervorragend, reden, freuen uns und erzählen was wir alles erleben wollen.

Vor lauter Aufregung können wir nicht schlafen.

Und das obwohl wir beide, Stocki und ich letztes Jahr bereits zum Festival flogen.

Trotzdem, es ist eine Spannung, eine innere Unruhe da. 

Donnerstag 23 Februar 2006

06h30 Treffen an der Apotheke in der Kälte.

Wir fahren zum Flughafen.

Es ist soweit. Endlich. 

Wir checken am Gate ein, bekommen gute Sitze am Notausgang. Toll, riesig gefreut.

Leider soll es nicht mit der Comfort Class klappen die Stocki und ich gebucht haben, aber wir haben hinten Platz.

In der Business Lounge vertreiben wir uns die Zeit.

Wir bemerken eine Dame die sich uns gegenüber ebenfalls die Zeit vertreibt, sie kommt uns bekannt vor.

Später sehen wir sie mit Dr. Jorge Hernandez und es macht Klick, es ist Frau Klever aus der Casa del Habano in Nürnberg. Wir begrüssen sie.

Ein Gesicht kommt mir bekannt vor. Es ist Kay G., bei unserer Tochterfirma DELVAG verantwortlich für die Versicherung der Habanos Transporte.

Letztes Jahr hatten wir uns in Havanna getroffen.

Lauter bekannte Menschen am Gate.

Und dann die uns liebsten und bekanntesten Menschen : Urs und Marc Portmann.

Wir fliegen alle zusammen nach Havanna.

Und ein schöner, kurzweiliger Flug wird es, trotz 10h50 Flugzeit. Wir geniessen es. Reden, planen.

In HAV angekommen läuft wieder alles wie geschmiert – wir gehen hinter Dr. Hernandez durch die VIP Passkontrolle.

Unsere Koffer sind schnell da – bis auf Stockis Koffer.

Der wird von den Zöllnern zurück gehalten da es bei der Röntgenkontrolle auffällig war. 

Ich versuche mit den Zöllnern zu reden, keiner ist zuständig, alles geht seinen soziali …, nee, bürokratischen Gang.

Nachdem alle Koffer draussen sind, kommen die verdächtigen Koffer mit einer roten Markierung zur Zollkontrolle.

Ich versuche zu helfen, denn es geht darum dass Stocki einen Fotokartenspeicher drin hat.

Aber als ich sehe dass die Zöllner selbst den Condor Kapitän festhalten wegen seines Firmen Laptops und auch der Condor Stationsleiter am diskutieren ist, gebe ich es auf. 

Es klappt auch so. Die Zöllner haben gedacht dass Stocki einen DVD Spieler einführen will.

Endlich. Drin. Geschafft. Kuba.

Taxi.

Ins Nacional por favor.

Angekommen, eingecheckt, Koffer dem Bell Captain zur Aufbewahrung gegeben gegeben und ab auf die Terrasse.

Wir treffen uns alle dort, ohne vorher auf die Zimmer zu gehen.

Trinken erstmal ein paar Bucaneros und rauchen ein paar Zigarren.

Unterdruckkammer.

Kellner und Angestellte erkennen und begrüssen uns. Isaias wird die kommenden Tage dafür sorgen dass wir immer gut versorgt sind. Auch Juan von der Sicherheit erkennt uns wieder.

Es kommt Jimmy aus Singapore vorbei. Grosses Hallo. Wir erfahren schon mal Neues.

Yolanda ist nicht mehr im Melia Habana. Der Shop in der La Corona Fabrik soll geschlossen haben.

Es ist ein grosses, glückliches Durcheinander. Schweizer, Deutsche, Singaporereaner, alles redet, versteht sich, es wird deutsch, rheinhessisch, schwyzerdütsch, schwäbisch, spanisch und englisch durcheinander geredet.

Als wir dann endlich auf die Zimmer gehen habe ich gewonnen.

Meeresblick bis Key West, 723. Direkt über der Terrasse des Nacional.

Blick auf die Bucht von Havanna.

Links von mir, im Seitenflügel, 726 und 728 sind Stocki und Bernhard.

Tolle Doppelzimmer, auch Meeresblick, und wir bekommen sogar 15% Airline Discount. 

Die Zimmer kommen auf ca. 105 EUR.

Trotzdem zahlen wir deutlich mehr als letztes Jahr, denn wir bekamen da 1,26 CUC’s

( ich nenne die Kujambels einfach mal „Cookies“ ) für einen Euro, dieses Jahr gibt es nur 1,05 Cookies, obwohl der aktuelle Wechselkurs 1,20 ist.

Die erste Abzocke. Es sollen noch weitere folgen.

Also, ausgepackt und schnell geduscht. Wir treffen uns alle wieder unten auf der Terrasse.

Barbara ist eingetroffen, wir wollen essen gehen.

Gar nicht so einfach wenn man in La Habana spontan ist.

Das „Los Nardos“ gegenüber dem Capitolio ist uns von Kay G. empfohlen worden.

Taxi und hin. Ist ein Asturianisches (Spanisches).

Muss sehr populär sein, denn auf der Strasse ist eine Schlange und Tische werden nicht reserviert.

Mist. 

Weiter, unterm Hafentunnel, oberhalb der Festung El Morro, Barbara will mit uns in das Paladar „Doña Carmela“.

Als wir in die ruhige Villenstrasse einbiegen motzen wir alle.

Hier haben wir letztes Jahr 3 Stunden auf’s essen gewartet.

Gottseidank ist es ausgebucht.

Weiter, in das „12 Apostoles“, nicht sehr attraktiv, aber super Lage unterhalb der Festung. Auch nicht. Weiter.

Und dann endlich : wir einigen uns alle auf „La Divina Pastora“ direkt am Hafen, Blick auf die Stadt und die beleuchtete Spanische Botschaft.

Hier war letztes Jahr das 5-th Ave. Dinner, es hat uns sehr gefallen. Die Kellnerin erinnert sich an uns – besonders aber an Stocki.

Wir sitzen gemütlich, es ist ruhig, ein toller Service, sehr gutes Essen, Bucaneros, gute Gespräche. Den Preis von 40 Cookies für jeden ist es sicher wert.

Wieder ins Hotel, es ist Mitternacht, bei uns stehen die ersten auf um zur Arbeit zu fahren.

Aber : wir sind nicht zum Spass da. Alle noch auf die Terrasse und noch eine letzte Zigarre und ein paar Añejos.

1x PSD4 / 1x ERM CS / 1xCorona / 1x Bolivar Petit Corona 

Freitag 24 Februar 2006

Um Acht werde ich wach. Aus dem Fenster geschaut, Meer, die Sonne geht gerade rechts über der Altstadt auf.

Rufe Thomas und Bernhard an. Sie gehen an die Fenster, wir freuen uns über den Sonnenaufgang und auf den Tag. Fotos.

 Frühstück wie immer im sechsten Stock. 

Um 10 fahren wir dann in die Altstadt. Wir nehmen ein Cocotaxi.

 Zu Fuss durch die Altstadt, als Touristen verkleidet, Richtung Hostal del Habano.

Dort findet uns jemand der sich bereits letztes Jahr an uns angehängt hatte.

Er kommt diesmal mit zu H. Upmann.

Reynaldo begrüsst uns, zeigt uns sehr schöne Maravillas, muss aber leider zu einer Parteiversammlung.

Wir trinken Kaffee, unterhalten uns, suchen einiges aus und kaufen die Erstversorgung ein. Besonders die Robustos zu 2,80 sind lecker. Also 30 Robustos, 30 Torpedos erstmal für 204 Cookies.

Die Preise für Zigarren ( in Kisten ) sind im letzten Jahr brutal erhöht worden.

Erst um 30% dann nochmal um 10%  und dann kommt noch ein 11,5% „Strafzuschlag“ wenn man mit der Kreditkarte kauft.

Beispiel : Eine Kiste H.Upmann Sir Winston kostet dann 322.- Euros.

Bei Urs Portmann ist sie für 280.- Euros zu haben. 

Ein LCH Manager wird uns später berichten dass der Umsatz einbricht. Verständlich. Sein Umsatz erste 2 Monate 2005 : 60.000 $, der Umsatz erste 2 Monate 2006 : 18.000 $

Später wollen wir einige Maravillas mitnehmen, aber keiner weiss wo die sind. Zum Teufel, nicht zu finden. Wir lassen sogar Reynaldo auf der Parteiversammlung anrufen, nicht zu machen, nicht zu finden

Wir fahren zur H.Upmann Fabrik. 

Dort wartet Barbara auf uns, wir werden zum Direktor gebracht, einem sehr freundlichen und informativen Señor Browne.

Er gibt uns einen interessanten Vortrag zur Lage und steht danach unseren Fragen zur Verfügung.

Durch die Schliessung der RyJ Fabrik haben sie hier 30 Roller aufgenommen.

Danach führt uns die Leiterin der Qualitätskontrolle durch die Fabrik.

Wir fotografieren die Roller, beobachten wie die Cohibas für das Festival sorgfältig kontrolliert werden. Man will nur beste Ware ausgeben.

 

In der Galere treffen wir auf Gladys und auf Maritza. Urs wird herzlichst umarmt, sein Sohn Marc ebenso, die Freude ihn zu sehen ist riesig und echt.

Wir verabreden uns zu einem gemeinsamen Abendessen aller im Rancho Palco in ein paar Tagen.  

Von der H.Upmann Fabrik geht es weiter ins Melia Habana. Dort gibt es etwas zu essen, Cafe con Leche, Añejo und wieder was zu rauchen.

Urs lässt Manuel, den Leiter der Casa, 10 Torpedos aus Hannes Privatfach holen. Exzellenter Tabak, ein Traum.

Wir sitzen und geniessen.

Ich erreiche Ziqui, meinen Chinesischen Freund und er ist in 15 Minuten da.

Wir freuen uns wieder zu sehen, er schenkt mir eine Sir Winston aus seinem Fach.

Ziqui war das erste Mitglied der Casa im Melia Habana, hat nebenan im Comodoro eine Reiseagentur für Chinesische Geschäftsleute und in Beijing eröffnet er bald die zweite Casa Cubana.

Er erkundigt sich sofort nach Andreas „Rheinhessenraucher“ und bestellt Grüsse.

Ich stelle Ziqui Urs und Marc vor, ein interessanter Kontakt entsteht.  

Dazu gesellt sich dann auch noch Ada, ebenfalls eine Chinesische Freundin aus Beijing die zum ersten Mal Kuba besucht und hin & weg ist vom Karibik Feeling.

Urs lädt Ada ein mit uns am nächsten Tag die Robaina Farm zu besuchen, sie ist eh schon sehr glücklich durch einige Cuba libres, jetzt ist sie ganz selig und high.

Wir bleiben bis 17h30 und nehmen dann ein Taxi wieder in die Altstadt.

Am Malecon können wir nicht fahren, der Chef hält eine Rede vor der US Botschaft. Man hat dort an die 200 Fahnenmasten gestellt die die Sicht auf ein Leuchtband versperren sollen auf den die Amis wiederum auf Spanisch Nachrichten über Kuba laufen lassen. Kindergarten.

Auf der Dachterrasse des „Ambos Mundos“ nehmen wir noch einige Cuba libres.

Ich sehe dass unser Begleiter Maravillas hat. Er hat sie gerade beim Reynaldo geholt.

Er hat er nicht die Kameradschaft gehabt uns welche mitzubringen, wir hätten sie sogar bezahlt.

Der Spanier in mir ( fueled by Cuba libres ) kocht und ich lasse eine gute Predigt vor versammelter Gruppe los. Schon geht’s mir besser.

Wir fahren gegen 20h wieder ins Nacional, gehen auf die Terrasse und bleiben dort den ganzen Abend.

Es kommen Ziqui und seine Frau, es kommt Inalvis, sie hat für uns Cuaba Salomones, es kommt Ada.

Wir reden, rauchen, essen ein Sandwich.

Ziqui bekommt von mir eine Portmann 35 Aniversario geschenkt.

Ich erfahre dass es bereits zwei Einbrüche in die Casa des Melia Habana gegeben hat. Sämtliche Cohibas der Auslage wurden mitgenommen.

Dabei ist die Casa im Hotel, das Hotel bewacht und überwacht ………… 

Um 02h30 geht es ins Bett – schliesslich müssen wir früh zu Don Alejandros Farm raus. 

1xReyn. Sublime / 2xReyn. Robustos / 1xH.Upmann Sir Winston / 1xReyn. Torpedo 

Samstag 25 Februar 2006

Um 05h30 werde ich wach. Um 06h ist wecken. Frühstück. Um 07h30 ist Abfahrt, wir holen noch Ada im Melia ab.

Mit dabei sind die Portmanns, Urs Tanner von Intertabak, Norbert & Tobias, Inalvis, Barbara und ihre Tochter Yainara plus eine Freundin.

Ruhige Fahrt im Morgennebel.

Alle 500 Meter allerdings sind beidseitig Polizeiwachen, entweder im Streifenwagen, Motorrad, auf dem Fahrrad oder zu Fuss. Einige auch versteckt hinter Büschen und Bäumen.

Selbst für ein Polizeistaat wie Kuba sind es viele. Ich komme auf fast 600 Polizisten für die 147 km bis Pinar del Rio

Wir wundern uns bis jemanden einfällt dass heute der Chef mit dem Premierminister von Dominica (British Commonwealth) nach Pinar del Rio reist.

Es ist ein beindruckendes Bild, diese Polizeipräsenz. Sie führt auch dazu dass unser Fahrer statt der erlaubten 100 nur 80 fährt, oder statt der erlaubten 80 nur 60. Angst.

Wir dösen vor uns hin oder singen spanische Lieder. 

An einer Tankstelle halten wir an, kaufen Getränke für das spätere Mittagessen ( es gibt kein Wasser), rauchen eine Robusto in 30 Minuten und fotografieren uns gegenseitig in Begleitung von 2 Kühen.

 Wir fahren weiter und kommen nach Pinar del Rio.

 

 Jetzt dämmert’s Barbara und dem Fahrer dass die Stadt gesperrt sein könnte. Tatsächlich.

Überall Polizei, wir können nicht in die Stadt.  

Glücklicherweise liegt die F. Donatien Fabrik und die LCH an der Ausfallstrasse, sodass wir diese mit dem Bus erreichen können.

Hier steigen wir aus. Die Fabrik hätten wir gerne besucht, aber Kameras sind nicht erlaubt, also gehen wir erst gar nicht rein.

Gegenüber in der Casa finden wir Montecristo Millennium 2000 Robusto Jars.

Auch das MC Buch ist vorhanden.

Wir kaufen jeder ein Jar.

Mit Kreditkarte bezahlt und nächste Abzocke : Es wird auf jeden Kredikartenkauf

(egal was) ein Zuschlag von 11,5% genommen.

So zahlen wir 289,90 statt 260 Cookies.

Immer noch guter Preis, aber die Abzocke ist peinlich. 

Ada will auch ein Jar, hat aber nur Dollars. Geht nicht. Euros ? Auch nicht. Können wir Geld wechseln ? Ja, aber heute ist Samstag und Cadeca, die Wechselstube, hat geschlossen.

Welcome to Absurdistan. 

Es geht weiter zu Robainas Farm. Was haben Stocki und ich letztes Jahr für ein Sauwetter gehabt ! Schlamm, Regen, Kälte.

Diesmal strahlender blauer Himmel, Sonne. Den geringsten Regen seit über 45 Jahren.

Wir kommen an und werden wieder herzlichst von Don Alejandro, seiner Schwester

(92 Jahre alt), Carlos und Hirochi begrüsst. 

Allerdings wusste Don Alejandro eigentlich nicht dass wir kamen.

Barbara hatte Hirochi informiert, dieser hatte gemeint „Portmann ist immer willkommen, das brauche ich mir nicht zu notieren“ ………… und vergessen es seinem Opa weiter zu geben. Kuba.

Wir setzen uns in den Schaukelstühlen, Zigarren werden ausgegeben, Bucaneros aufgemacht, Geschenke werden verteilt.

Wir haben Stocki’s Bildband unserer Reise 2005 dabei, haben eine Widmung für Don Alejandro geschrieben und jeder hat unterschrieben.

Er freut sich sichtlich über das Buch und besonders über sein von Stocki bearbeitetes Portraitfoto in schwarz-weiss. 

Er macht einen besseren körperlichen und geistigen Eindruck als letztes Jahr, ist voll da, kennt jeden, redet, lacht und scherzt. 

Es ist eine lustige, ausgelassene Stimmung. Wir trefen dort auch auf Nakamura-san, auf Christoph Wolters, eine Internationale Truppe. Hirochi zeigt uns stolz seine zwei Töchter. 

Don Alejandro schenkt uns ein grosses Poster und widmet es jedem. Ada hat eine Zigarrenkiste und ein Humidor die er auch unterschreibt.

Er ist ein absoluter Caballero, ein Gentleman, ein Bauer mit einem riesigem Herz.

Es ist schwer sich vorzustellen wer die Farm führen sollte, wenn er nicht mehr da ist. 

Der Mittagstisch wird vorbereitet. Urs Portmann und Urs Tanner sitzen am Kopfende, ich übersetze Informationen über die Ernte (sehr gut), über neue Deckblätter ( Hybrid zwischen Corojo 98 und Habana 2000, exzellente Qualität) und über einen Test zur Abdeckung der Tabakfelder. Statt die Tücher flach als Dach zu legen, werden sie jetzt in Pyramidform gestaltet. Dadurch sind sie windfest bis 140 km/h und die Wärme kann aufsteigen.

Auch über seine Reisepläne reden wir.

Dieses Jahr hat er eine Reise nach Belgien, Spanien und zur Eröffnung der LCH in Moskau vor.

Ein Besuch von 3 Tagen zu Urs Portmann’s 35 Jubiläum in Kreuzlingen wird für September vereinbart.

Don Alejandro freut sich sehr wieder zu Urs in die Schweiz zu kommen und erzählt frisch und munter vom letzten Besuch und dem Kaffee um Mitternacht im Hotel.

Omar, der Klasseroller von La Corona ist da, er bekommt einen Stoss neue Blätter und verspricht damit einige Spezialitäten zu rollen. 

Es ist wieder das beste Essen in Kuba überhaupt für uns. Schmackhaft, frisch, einfach köstlich. Es gibt wieder den Schweinebraten „der uns letztes Jahr das Leben rettete“, Rindfleisch, Hühnchen, Salate, Reis mit Bohnen, Yuca. Ein absoluter Genuss.

Und alles frisch von der Farm. 

Wir bleiben wir 16h, trinken noch Cafe solo, besuchen die Tabakhäuser, begutachten die neue Ernte. 

Dann fahren wir zurück. Wieder müssen wir die Innenstadt von Pinar del Rio umfahren.

Wieder stehen alle paar hundert Meter Polizisten. 

Ich schlafe bis ca. 65 km vor Havanna.  

Plötzlich werden wir ( und der restliche spärliche Verkehr ) von einem Polizisten auf den Grasstreifen gezwungen. Sofort befolgt unser Fahrer die Anweisungen.  

Anscheinend kommt der Chef vorbei und die Rollbahn wird geräumt.

Toll, denke ich, machen wir ein paar Fotos.

Sofort bekommen wir von Barbara und dem Fahrer Verhaltensregeln vorgegeben :

Nicht bewegen, sitzen bleiben, die Arme nicht erheben, die Vorhänge nicht öffnen, die Kameras liegen lassen, keine Fotos. Es ist Angst und Sorge in ihren Stimmen. 

Als ich jedoch sehe dass Kubaner hinter uns aus ihrem Lada steigen, bewege ich unseren Fahrer dazu die Tür zu öffnen und wir steigen aus.

Wir vertreten uns die Beine. 

Nach knapp 10 Minuten rast eine Autokolonne an uns vorbei. Audi & Mercedes Limousinen, Minibusse, Krankenwagen. Zu erkennen ist nichts.

Ich wundere mich warum der Chef nicht den Hubschrauber nimmt. 

Ein paar Tage später lese ich dass der Premier von Domenica in Pinar war, vom Chef ist keine Rede.

Wenn also für einen relativ unbedeutenden Staatsbesuch schon so ein Theater gemacht wird, kann ich mir das Spektakel für den Chef lebhaft vorstellen. 

Wir fahren weiter.  

19h sind wir im Nacional. Geduscht, und um 20 sind wir auf der Terrasse bei Cuba Libre.

Vom H.Upmann Fabrikbegleiter bekommen wir jeder eine Maravilla überreicht.

Feine Geste, ich gebe ihm die Hand. Vorbei & gegessen. 

Wir bleiben bis 22h auf der Terrasse, bereden den Tag, die Eindrücke.

Dann gehen wir noch in ein Italienisches Restaurant in der Nähe essen.

Der Tisch liegt zwar im Nichtraucherbereich, aber natürlich dürfen wir rauchen. Kuba.

Stocki lädt uns alle ein. 

Wir laufen wieder ins Nacional und sitzen von Mitternacht bis 01h30 auf der Terrasse.

Añejos und eine letzte Zigarre. 

1xReyn. Robusto / 1x Reyn. Torpedo / 2x Robaina Especiales / 1xCuaba Salomones / 1x Reyn. Robusto 

Sonntag 26 Februar 2006 

Es ist ein schöner, sonniger, heisser Sonntag. Wir treffen uns wie immer im 6-ten Stock um 8h30 und frühstücken.

Heute wollen wir mal Touristen spielen.

Was gibt es besseres als drei Cocotaxen zu mieten und ein Cocotaxen Rennen am Malecon zu veranstalten ??

Es ist eine Riesengaudi mit den anderen um die Wette zu fahren und die Kurven zu schneiden. Unsere Fahrer haben selbst Spass & jeder will der Erste sein.

An der alten La Corona Fabrik steigen wir aus.

Hier wird Urs wie Familie empfangen ( wo nicht ?).

Die Damen an der Kasse küssen ihn, über der Kasse ist ein Foto von Urs mit einem exklusivem Humidor den er durch Ihr Glückshändchen gewonnen hat.

Wir gehen die Treppe zum „Hochsitz“ hinauf und sitzen so wunderbar allein über dem Laden, dem Trubel und den Touristen, wir geniessen es.

Es ist 10h30 und wir beginnen den Tag mit Partagas Serie D 4 und Cafe con Leche.

Dazu bringt uns Carlos noch jedem eine San Cristobal de la Habana Muralla (Rodolfo), die speziell nur für LCH gemacht ist.

Alles nur weil wir mit Urs da sind. Ein paar Tage später bekommt Stocki sogar noch ein paar Rodolfos und eine Montecristo A !

Wir geniessen hier die Momente.

Dann geht es weiter und ich zeige allen das Centro Canario. Vom Balkon aus sehen wir den Wächter des Bacardi Gebäudes zu uns rüber winken. 

Wir gehen auch hinüber, aber die Bar hat leider Sonntags geschlossen. 

Dafür „buchen“ wir beim Wächter eine Tour der Turmspitze des Bacardi Hauses.

Ein Cookie pro person, ich lade ein.

Wir fahren mit dem Aufzug hoch und werden dort bereits vom Kumpel des Wächters erwartet.

Dann geht es die Treppe hoch und am Ende stehen wir knapp unterhalb der Fledermaus, des Bacardi Zeichens hoch oben auf dem Turm.

Eine grossartige Rund-Um Sicht. Der „Führer“ gibt uns Informationen zum Haus, Hafen, Stadt.

Der Hafen ist 28 meter tief, der Hafentunnel 900 meter lang.

Wir können sogar die „Tribuna Antiimperialista“ sehen mit ihren Wald aus schwarzen Fahnen ( ich verliere später eine Diadema gegen Stocki weil ich behaupte es seien Kubanische – wir hatten den fotographischen Beweis ………. )

Danach spazieren wir noch ums Capitolio, zeigen Bernhard und Tobias die alte Partagas Fabrik, gehen hinein in den von Touristen überfüllten Laden, treffen wieder auf Nakamura-san in seinen blauen Socken.

Wir laufen zurück – ich erzähle noch  wie wir letztes Jahr Leo an der Pasteleria Francesa getroffen haben – als Leo uns dort mit grossem Hallo um den Hals fällt.

Sein Stammtisch.

 Weiter geht’s in Floridita.

Wieder alles voll, aber wir haben einen Tisch. Wir geniessen die Daiquiris, jeder trinkt zwei zu den Zigarren, machen die obligatorischen Fotos mit Papa und ich freue mich über eine Gruppe Andalusier aus Jerez de la Frontera hinter mir. Wir fotografieren sie, sie fotografieren uns.

Selbst ein Zigarrenhändler aus Andorra geniesst hier im Trubel sein Daiquiri. 

Als wir wieder in die Sonne kommen, spüren wir die Daiquiris.

Trotzdem laufen wir weiter die Fussgängerzone entlang zur Bodeguita del Medio, aber die ist rappelvoll.

Also weiter ins Hostal del Habano. Dort geben wir bei Reynaldo unsere Bestellung ab. 

Alle zusammen sitzen wir dann im schönen & schattigen Patio des Hostal Conde de Villanueva und geniessen ein langes, spätes Mittagessen.

Dazu natürlich – wie könnte es fehlen – ein Musiktrio mit den üblichen „Verdächtigen“, das Lied vom „Comandante Che“ – erzeugt Allergie bei mir -, „ Guantanamera“, „Chan Chan “.

Es ist ein ausgelassenes Essen, Urs Tanner und Francisco Vallejo setzen sich noch zu Cafe und Añejo dazu. 

Gegen 17h veranstalten wir wieder ein Cocotaxen Rennen am Malecon – zurück ins Nacional.

 Das Wetter hat sich innerhalb der letzten 2 Stunden geändert, es ist bewölkt, windig.

 Wir duschen und treffen uns um 19h wieder auf der Terrasse.

Es ist stürmisch, Regen prasselt, starker Wind.

In der Karibik möchte ich nicht auf einem Boot von solch einem Wetterumschwung überrascht werden. 

Wir nehmen ein Taxi ins Restaurant Rancho Palco. 

Dort warten bereits Barbara, Yainara und Gladys auf uns. Auch Maritza trifft ein. 

Sie hat über 2 Stunden gebraucht um hierher zu kommen.

Wir sind beschämt und entschuldigen uns bei ihr, keiner hatte daran gedacht sie abzuholen oder ihr ein Taxi zu besorgen.

Sie hat uns eine Auswahl an selbst gerollten Zigarren mitgebracht. Ein Traum.

Ein Tablett wird organisiert und darauf liegen dann die Pretiosen. 

Das Essen ist sehr gut was die Vorspeisen betrifft.

Das Fleisch als Hauptgang ist, obwohl medium bestellt, zäh. Wir hören wieder die bekannten Klagen über das fehlende Rindfleisch auf Kuba, die geschlossenen Metzgereien, das „Schrottfleisch“ das aus Uruguay & Paraguay importiert wird.

Der Chef macht alles kaputt in seinem Wahn. Der Tabak wird auch noch dran glauben müssen, so wie es beim Fleisch war. 

Aber es ist Kuba. Nach dem klagen kommt das feiern, und wir tanzen alle ausgelassen. 

Es ist ein sehr schöner Abend.

Urs bekommt einen Keramik Frosch für sein Büro geschenkt. Dieser wird  ihm auch gewidmet, Inalvis und Gladys zeigen uns wie. Die Zigarre wird mit brennendem Ende ins Mund gesteckt, der Rauch kommt aus dem Mundende auf den Frosch.

Dazu etwas Rum gespuckt. Santeria Rituale. 

Maritza ist ganz in weiss. Sie hat sich ihrem Santeria Heiligen gewidmet und erzählt dass sie nicht mehr ihren Geburtstag feiert, sondern den ihres Heiligen.

Sie ist jetzt ein Jahr alt.

Wir werden noch einige Frauen sehen die sich ganz in weiss ihren Heiligen gewidmet haben.

Es kommt noch Omar mit Freundin. Wir haben Spass.

 Ich habe einen dicken Kopf vom übersetzen, von der Musik, von den Zigarren, den Drinks und der Kakophonie.  

Mitten in der ausgelassenen Feier ruft mich Urs.  Es gibt Probleme die Rechnung mit Kreditkarte zu zahlen. Wieder mal keine „Leitung“. Und es wird auch keine Leitung geben. Wir zahlen Cash auf die Kralle. Es war schon letztes Jahr so dass man schlecht eine „Leitung“ zur Kreditkartenfirma bekam.

Unsere Kubanischen Freunde meinen  aber, dass man schlecht von einer Kreditkartenbelastung was „abzweigen“ können, daher gibt es keine Leitung und es kann abgezweigt werden …………… 

Das eine Problem ist gelöst, da kommt das nächste.  

Es gibt keine Taxen in Havanna. 

Guter Witz – ist aber kein Witz. 

Wir, das Restaurant, unsere Kubanischen Freunde versuchen über eine Stunde lang Taxen aufzutreiben. Nichts, Nada, Rien, Nothing, Niente, keine einzige Brigade hat ein Taxi bei dem Wetter – und dazu noch zum Rancho Palco raus. 

Dann kommt mir eine Idee. Ich rufe im Hotel Nacional an, es ist ein Minibus da.

Der Fahrer verspricht mir zu kommen. Ich verspreche ihm grosszügiges Trinkgeld und lasse mir seinen Namen geben.

15 Minuten später ist er da. Gerettet.

Wir fahren los, unterwegs organisieren wir für Maritza ein Taxi und stellen sicher dass sie nach Hause kommt. 

Um 02h sind wir im Nacional. In der Lobby trinken wir noch ein Mojito, rauchen noch eine Robusto. 

Nächstes Problem : Bernhard hat seine Ledertasche im Restaurant verloren.

Ich rufe dort an, si señor, wir haben sie gefunden, sie war in der ………

Der arme Bernhard – das wird ihn lange begleiten.

Norbert fährt mit dem Mietwagen los und holt die Tasche ab. 

Wir freunden uns unterdessen mit 7 Chinesen ( 4 Frauen, 3 Männer ) aus Hong Kong und Taipeh an, beschenken uns gegenseitig mit Zigarren und Tips.

Sie sind auch zum Festival da, alle von Pacific Cigars aus Hong Kong. 

Nächstes Problem : Stocki hat sein Handy verloren. Na, das ist doch mal was anderes.

Er kramt alle Taschen aus, nichts, Handy ist weg. Wir rufen alle seine Nummer an.

Es klingelt schon, aber wo ist es ? Gut, ala fort. 

Um 4h früh, kurz vor dem Abschied findet Stocki sein Handy in seiner Westentasche, wir waren wohl alle zu schwerhörig oder der Sturm zu heftig. 

Im Zimmer jault und heult der Wind, das Fenster lässt sich nicht dicht schliessen. 

1xPSD4 / 2xRobustos / 3x Maritza SuperPyramides / 1xRobusto

Montag 27 Februar 2006 

Nur 3h30 Schlaf.

Der Sturm legt sich etwas, aber im Hirn tut es noch weh wenn der Wind durch die Fensterritzen pfeift. 

Frühstück.

Um 10h treffen wir dann in der neuen La Corona Fabrik ein. Hier arbeitet Omar als Roller. Er kam heute etwas später zur Arbeit ….

Foto N. Nothhelfer

 Auffällig sind die vielen Touristen die aus den Bussen in Gruppen strömen.

Letztes Jahr war hier kein Besuch möglich. 

Wir werden zum Direktor begleitet. Freundliche gegenseitige Worte und Begrüssung. 

Dann ein Monolog im technokratischen Parteislang. Monoton und ziemlich verwirrend.

Seit letztem Jahr sei die Produktion um 161 % gestiegen. Wie bitte ?? Um wie viel ??

Jawohl um 161 %. Hmm.

Der Umsatz läge bei 14 mio. $.

Die Arbeiterzahl bei 1001. Davon sind 130 Roller neu aus der geschlossenen Romeo y Julieta Fabrik integriert worden.

Alles in Allem eine tolle Erfolgsgeschichte, alles  läuft gut, jeder ist happy, Plan wird übererfüllt, man freut sich dass die ausländischen Freunde die Fabrik besuchen, etc., etc. Ich schalte die Ohren auf Durchzug. Es wird nicht erwähnt dass drei Fabriken geschlossen haben. 

Wir wollen dann die Fabrik besuchen – müssen aber die Kameras abgeben. 

In der halben Stunde die wir durch die Fabrik spazieren gehen, gibt es drei Stromausfälle, die Arbeiter johlen.

Alle 10 Meter werden uns Zigarren unter der Hand angeboten – trotz Sicherheitsleute die mit dabei sind.

Zusammen mit uns sind mindestens 5-6 grosse Touristengruppen die ebenfalls durch die Fabrik geführt werden von Fremdenführern die auf Deutsch, Russisch oder Französisch eine eher bescheidene Grundeinweisung in die Welt der Zigarre geben. 

Wir holen unsere Kameras wieder ab und verlassen kopfschüttelnd die Fabrik. Deprimierend – im Vergleich zu letztem Jahr. Eine wertvolle Erfahrung trotzdem. 

Gut dass wir es gesehen haben, wir hätten es nicht glauben können.

Das ist eins der Probleme in Kuba. Die Positionierung von Parteitechnokraten in leitenden Stellen, die fehlende Kontinuität bei den Gesprächspartnern und der Widerspruch im Ganzen zwischen dem gehörten und dem gleich darauf erlebtem.   

Wir drei gehen über die  Strasse um ein Taxi zu nehmen.

Hier draussen gibt es keine auf der Strasse, aber es ist ein Taxidepot gegenüber der Fabrik. Wir kennen es vom letzten Jahr.

Ich bitte den Wächter nach einem Taxi für uns. Antwort : hier gibt es keine Taxen.

Das hat mir noch gefehlt, ein Vollidiot in Uniform.

Ich gehe an ihm und ca. 30 Taxen im Hof vorbei und ins Verwaltungshaus.

Er läuft hinter mir her, laut und immer lauter redend.

Wiederholt dass ER hier das sagen hätte, wo denn ich hin wollte, da könne ja jeder kommen.

Mehr traut er sich nicht, ich bin ja Tourist, und anscheinend kenne ich mich auch aus – dazu spreche ich noch die Sprache. Ich ignoriere ihn.

Mist denkt er sich, verloren, aber bloss nicht einknicken. 

Ich öffne die Tür ins Büro, frage die 2 Frauen die dort arbeiten nach einem Taxi.

Aber natürlich, selbstverständlich, sofort, einen Moment bitte, wir holen eins. 

Der Wächter fasst mich am Arm. Jetzt hat er die A….karte gezogen. 

Ich gebe ihm eine Kurzanalyse über ihn, seine Herkunft, die seiner Eltern mit besonderer Beachtung seiner Mutter sowie den Rest seiner Familie und äussere meine Verwunderung darüber dass er überhaupt in der Lage ist aufrecht zu gehen und ohne fremde Hilfe zu atmen.

Wir steigen ins Taxi ein, fahren los, er fasst wieder Mut und schleudert meinem freundlichen „Adios Come……“ etwas hinterher. 

Seine Würde muss er doch retten …………..

Bernhard bemerkt trocken : Der hatte doch einen Schlagstock, hast es nicht gesehen ? 

Wir fahren ins Melia Habana und treffen Ziqui und Ada. Ich schenke ihr meine Karte für den Platagenbesuch in Viñales, wir kennen es schon.

Sie hat keine Karte für die Eröffnungs Gala, mal sehen ob wir etwas machen können. 

Cafe, Zigarre, Añejo. Ein gutes langes Gespräch mit Urs und Marc, die Welt ist wieder in Ordnung. 

Die Überdosis Kuba kam diesmal am vierten Tag. 

Ich rufe meine Frau in Deutschland und meinen Vater in Spanien an.

Alles ist OK, mein Vater ist am Auge wegen Grauem Star operiert worden. 

Ins Hotel. Kaputt und überdreht. Ins Bett und eine Stunde geschlafen.

Wir müssen für die Eröffnungs Gala fit sein.

Um 19h30 in der Lobby. Abfahrt. Wir sind mit der Intertabak Gruppe da, also in den Schwyzer Bus. 

Am Malecon vorbei, wo die Wellen noch über die Mauer ( das längste Sofa der Welt ) schlagen, den Prado hoch und ins Gran Teatro de la Habana. 

Roter Teppich, wieder die „Sonderzüchtungen“ die in roten Kleiden – ich denke der Name Red Habano Devils steht ihnen besser –  unsere Karten kontrollieren und sich gerne fotografieren lassen.

 Eine sehr schöne Atmosphäre, besser als das kühle Ambiente vom letzten Jahr. 

Das Theater ist fast vollgepackt.

Wir treffen Ferval, den Fotografen vom letzten Jahr auf der Insel.

Und Armando, den ex Direktor von La Corona. Er übernimmt die Leitung der Spezialitäten Fabrik. Nächstes Jahr soll sie eröffnet werden. 

Eine Ansprache von Oscar Basulto (Kuba) und Buenaventura Jimenez (Spanien), die Ko-Direktoren von Habanos SA. Schöne Einleitung über Romeo y Julieta.

Vorstellung der Kandidaten zu den verschiedenen Sparten von „ Habanos Man of the Year“.

Vorstellung der neuen Vitola Short Churchill von RyJ. Eine schöne, sehr elegante und leicht würzige Robusto, ideal für nachmittags oder zum Aperitif. Wir rauchen sie am nächsten Abend und sind alle begeistert. Stocki soll zu Hause sehr schöne Fotos der Zigarre machen – die allerdings eine Ruhrpott Nullnummer nicht begeistern können. 

Kurzer Auftritt von Joseph Fiennes, den Englischen Schauspieler aus „Shakespeare in Love“.

Er deklamiert ein Shakespeare Gedicht. Sehr schön das Ganze, hat Stil.

Alicia Alonso, die Leiterin des Kubanischen National Balletts wird vorgestellt.

Die Grande Dame des Balletts auf Kuba. 

Dann kommt die Balletaufführung „Shakespeare und seine Masken“ durch das Kubanische National Ballett.

Ein grossartiges Orchester begleitet das Ganze. Alles Weltklasse. Fantastisch. 

Aber gleichzeitig auch eine schöne Gelegenheit mal die Augen zu schliessen und etwas Siesta zu machen. Ab & zu öffne ich sie und beobachte die anderen beim schlafen. 

Nach knapp 2 Stunden ist das Ballett Event zu Ende, wir verlassen das Theater und spazieren die knapp 300 Meter zum festlich beleuchteten Capitolio.  

Dort den roten Teppich hinauf, alles ist abgesperrt.  

Kameras wie auch vorhin am Theater. Ferval meinte dass Stocki ( El Bigotes ) wieder mal in den News auftauchen würde.

Sein Fotografenkollege erinnert sich Stocki letztes Jahr fotografiert zu haben, die Fotos seien in granma.com, unten rechts unter VII Festival del Habano.

Tatsächlich, sie sind’s noch. 

Oben am Ende der Treppe angekommen bekommen wir eine Tasche mit 3 RyJ Short Churchill Tubos, Cutter und Feuerzeug. Die Basics. 

Diesmal ist der Cocktailempfang und das Büfett in der Grossen Halle des Capitolios, im „Salon de los Pasos Perdidos“ – Salon der verlorenen Schritte. Welch schöner Name.

 Wir nehmen einen Tisch in Beschlag wo wir unsere Taschen und Kameras abstellen können. Ich engagiere einen eifrigen und smarten Jungen vom Habana Club – sie richten die Gala aus – der uns mit Getränken versorgt und den Aschenbecher leert. 

Während einer am Tisch bleibt, gehen die anderen durch die grosse Halle. 

Wir treffen Gott und die Zigarrenwelt.

Toni ist wieder aus Mallorca da.

Ich werde von einer netten Journalistin aus der Slovakei angesprochen – ich hätte doch eine Website über „fliegende Zigarren“ – sie hätte sich dort auf ihren ersten Kubabesuch vorbereitet.

Woanders würde man nur das Übliche lesen, da sei es menschlich & echt.

Bin ich stolz wie grosse Cohiba Behique ! 

Wir spazieren durch die Halle, am Eingang stehen einige der Roten Teufeln ( und die sind nicht vom Betzeberg ) und wärmen sich etwas an einem der grossen Scheinwerfer.

 Welch schönes Röntgenbild. Ich schiesse los.

Ich hole Stocki dazu. Wir machen Fotos, sie freuen sich. 

Um 01h sind wir wieder auf der Terrasse – einfache Logik : Capitolio voll, Terrasse noch Platz.

Wir lassen uns nieder und zünden eine Maravilla vom Reynaldo an.

 Welch ein Prügel. Nach 2 Stunden haben wir es auf ein Sublime oder Siglo VI Format reduziert, nach 2h30 beenden wir es als Robusto. Dazu Bucaneros & Añejos. 

Es war ein sehr schöner Abend, eine exquisite Gala, ein eindrucksvoller Rahmen.

Allein das war es wert hierher zu fliegen. 

Thomas und Bernhard sind happy.

Bernhard ist leicht überdreht & lebt seine Freude aus.

Ich fühle mich wohl. Das Weihnachtsgeschenk ist angekommen.

Um 04h geht’s ins Bett.

1xCohiba Siglo IV / 1xTorpedo / 1x Robusto / 1x Maravilla  

Dienstag 28 Februar 2006 

Luxusschlaf. Heute stehen wir um 09h auf.

Das Wetter ist besser, die Sonne kommt langsam raus, der Wind hat aufgehört. 

Vormittags fahren wir in die Altstadt & machen Fotos.

 Die Bodeguita del Medio hat oben noch nicht auf.

Später, gegen 13h ist sie gerammelt voll. Diesmal dort keinen Mojito. Nur Foto.

 Hostal del Habano. Reynaldo. Wir holen die Zigarren ab. Und ich bekomme wieder mal eine Überdosis. 

Das kommt so : Wir wollen in Cookies zahlen um den 11,5% Karten Aufschlag zu vermeiden.

Reynaldo aber darf keine Euros akzeptieren, das Hotel wiederum kann keine Fremdwährung wechseln, und ich werde um die Ecke zur Cadeca ( Casa de Cambio / Wechselstube ) auf dem Platz geschickt.

Frohgemut laufe ich mit unseren Euros runter, sehe die Cadeca, bemerke viele Touristen in der Sonne, gehe die Stufen hoch, öffne die Tür – und werde mit einer herrischen Handbewegung wortlos von einem Wachmann wieder raus komplimentiert. 

Jetzt erst begreife ich dass die 35-40 Touristen die in der prallen Sonne stehen nicht auf ein Bus oder den Reiseleiter warten, sondern auch Geld wechseln wollen.

Und bei der Arbeitsgeschwindigkeit der Beamten kann ich mir ausmalen wie lange der Spass dauert.

Also zurück, durch Zufall Tobias im Hostal beim Bier getroffen, Geld von ihm ausgeliehen und bezahlt. 

Zynisch gesagt : Um sich unfreundlich ausrauben zu lassen muss man sich auch noch in eine Schlange in der prallen Sonne stellen ………….. 

Später wechseln wir im Nacional Geld.

Stocki ahnt es schon : Hoffentlich gibt es auch andere Scheine als Zehner.

Die Kassiererin strahlt uns an und – bedauert dass es nur Zehner Scheine Cookies gibt.

Und jeder von uns wechselt 900 Euros – in Zehner Scheine.  

Ich bemerke gehässig zu Ihr dass es mich wundert dass sie überhaupt etwas haben.

Sie meint ernsthaft dass wir nicht klagen sollen. Kuba wäre doch so schön, deswegen würden wir doch kommen, alles würde doch so effizient funktionieren.

Darauf erwidere ich, wie sehr ich sie beneide dass sie dort bleiben darf und ich gehen muss.

Sie kapiert sofort was ich meine und lächelt nicht mehr so strahlend.

Ich bin gemein, aber es musste raus & tut gut. 

Gegen 14 Uhr treffen wir uns dann im Melia Habana mit Ziqui zum Mittagessen auf der Terrasse. Drei Stunden lang reden wir über Gott und die Zigarren.

Wir rauchen exzellent abgehangene Partagas Corona Gorda aus Ziquis Privathumidor. 

Das Essen ist sehr gut, tolle Garnelen, gutes Fleisch, gute Salate, kaltes Bucanero.

Später noch Cafe & Añejo zu einer Robusto. 

Ziqui erzählt von seinen Plänen in China – dem grössten und noch wachsenden Markt.

Er wird in Beijing eine zweite Casa Cubana eröffnen, auch in  Shanghai ist eine geplant und er hat Pläne in der Provinz.

Dazu gehört aber die Erziehung der interessierten Raucher, denn es fehlt Wissen. Daher hat er ein Buch/Katalog über alle Habanos Marken geschrieben und publiziert. Dieses verschenkt er an Journalisten – so bekommt er auch noch sanfte Werbung.

Er ist der Pionier der Zigarre in China und hat Grosses dort vor. Die wachsende Mittel- und Oberschicht legt wert auf Luxus und Statussymbole und Zigarren sind ein solches. Gute Kontakte sind immer gut, daher freut er sich auf das Festival. 

Er lädt uns nach Beijing ein – und wir, Stocki und ich, sagen zu.

Voraussichtlich Anfang Mai wollen wir uns in Beijing auf eine Zigarre treffen.

Ich bekomme ein schönes Logo geschenkt das sich bestimmt gut auf Polos oder T-Shirts machen wird. 

Wir verabschieden uns von Ziqui und fahren zurück in Nacional. Da wir morgen vormittag noch El Laguito besuchen aber mittags auschecken müssen, packen wir bereits vor.

 Abends treffen wir uns wieder auf der Terrasse und beschliessen in Melia Cohiba zu fahren.

Dort ist ein Zigarrenempfang im Gange, aber wir wollen nur etwas im Restaurant essen. Da wir auf den Tisch warten müssen schauen wir kurz in den Empfang und treffen dort auf Yolanda. Wir freuen uns, sie ist jetzt im Comodoro Hotel.

 Wir treffen auch Julian und seine Frau, diese ebenfalls ganz in Weiss – Santeria. 

Wir essen hervorragend und bekommen einen super Service – trotz volles Haus, auch so geht es. Ich rauche eine Short Churchill von der gestrigen Gala.

Sehr schöne und elegante Robusto, angenehm leicht, würzig, spontan fällt mir ein : Nachmittagszigarre, passend zum Kaffee oder zum Aperitif vor dem Abendessen.

Eine leichte Ausgabe der grossen Schwester. Wenn – grosses Wenn – die Qualität so bleibt, würde ich sie zu meinen Favoriten zählen.

Hinter uns sitzt eine Gruppe junger Frauen aus Kastilien, ich setze mich etwas zu ihnen und erfahre dass sie alle gerade ihr Pharmaziestudium erfolgreich beendet haben und dies der Lohn für die harten Semester ist. Urlaub auf Kuba.

Ich freue mich meine Sprache zu sprechen und unterhalte mich mit ihnen über das Festival.. 

Um Mitternacht sind wir wieder im Nacional. Stocki hat sich vorgenommen früh ins Bett zu gehen und das hält er ein.

Bernhard und ich nutzen aus dass niemand an der Kasse steht und checken aus. Auch so eine Prozedur.

Danach noch eine Zigarre auf der Terrasse. Ich treffe noch SmokeyMo von C-Gars aus London. 

2006fdh33

Mitchell Orchant “Smokey Mo” of C-GARS & Nino Flying Cigar

Siehe / See      www.cgarsltd.co.uk/festival2006.htm

Um 01h30 geht’s in Bett.

2xRobustos / 1xCorona Gorda / 1xShort Churchill / 1x Torpedo 

Mittwoch 01 März  2006

Der letzte Havanna Tag beginnt um 07h.

Ein ideales Traumwetter. Blauer Himmel, kaum eine Wolke, um die 25 Grad.

Frühstück, Stocki hat morgens noch ausgecheckt. 

Ich muss mich noch um ein Transport zum Flughafen Varadero kümmern, der Taxifahrer der uns gestern noch versprochen hat dass er fährt, kann sich heute nicht mehr an uns erinnern als ich ihn anrufe um die Fahrt zu bestätigen.

Im Nacional organisiere ich einen anderen Fahrer.

 

 Um 08h30 fahren wir mit dem Bus ins El Laguito. Vornehmes Viertel voller Botschafterresidenzen und alten Villen.

 Herrschaftliches Haus – ehemalige Residenz des Britischen Botschafters und von einem Englischen Industriellen erbaut.

 Wir dürfen uns frei bewegen, alles besuchen und fotografieren. Die Arbeiter tragen alle weisse Polos mit dem Cohiba Logo. Sie sind freundlich, fotogen, stellen sich in Pose.

 Auch hier werden uns unter der Hand Zigarren angeboten. 

Mein Eindruck ist, dass El Laguito eine „Showcase Einrichtung“ ist.

 Natürlich werden hier Zigarren produziert, aber die Zersplitterung in vielen kleinen Zimmern macht die Organisation und Kontrolle nicht gerade einfach. Dazu kommt dass die Kapazität sehr gering ist.

Es ist wie ein Garagenbetrieb. Aber was für eine Luxusgarage !.

 Urs stellt mir Monsieur Claude J. Flauraud vor,  einen Schweizer Händler aus der Nähe Genfs ( Histoire des Cigares ).

Er war mir aufgefallen, da er einer der wenigen ausser Thomas, Urs & Marc war, der freundlich die Arbeiter grüsste und sich für die Fotos bedankte. Un Caballero.

Er spricht perfektes Castellano das er in Valladolid gelernt hat.

Sein junger Sohn macht einen sehr professionellen Fotografen Eindruck mit einer Kamera Ausrüstung auf die sogar Stocki neidisch ist – das will was bedeuten. 

Im Garten bekommen wir eine Cohiba Exquisito und es gibt eine kleine Erfrischung. 

Ich treffe die sehr sympathische Olga aus Moskau wieder, die wir letztes Jahr bereits trafen und gerade vor einigen Tagen bei Robaina auch begrüssen konnten.

Etwas geredet und es geht wieder ins Hotel. 

Unsere Koffer in Marc’s Zimmer gestellt. Mittagessen auf der Terrasse.  

Die Spannung lässt nach, ich versinke in den Korbsessel und schlafe eine Siesta.

Stocki fährt noch mit Portmann’s in den La Corona Shop und kommt glücklich mit einem Buch wieder.

Der Manager dort ist Rene Valdez und der Laden bleibt geöffnet. Amen. 

Um 18h verabschieden wir uns dann von allen. Wir bedanken uns bei Urs und Marc für die Gastfreundschaft und dass sie uns überall mitgenommen haben.

Es war einfach schön mit ihnen beiden unterwegs zu sein. Wir sind alle etwas traurig. 

Unser Taxifahrer ist perfekt für die lange Fahrt. Er redet wie ein Wasserfall und fährt wie Michael Schuhmacher.

Der beste Fahrer seiner Brigade, hat er das beste und neueste  Mercedes Kombi Modell als Auszeichnung bekommen.

Er ist begeistert von schwäbischer Qualität. Stocki strahlt. 

Er erzählt uns dass er 63 ist, ein paar Jahr in Angola kämpfte und nicht an Rente denken kann, denn einer muss das Geld ja nach Hause bringen.

Und das obwohl seine Frau Ärztin ist und seine Tochter Kardiologin, Spezialistin für Herzklappen und Stents. Sie verdient nur 50 $.  

Also muss er das Geld nach Hause bringen, und er verdient mit allein Trinkgeldern in Cookies mehr an einem Tag als seine Frau in einem Monat.

Ein anderer Fahrer den wir kennen lernten war lange beim Militär gewesen, lange Leibwache beim Chef, lange im Auslandseinsatz – und bekommt jetzt 17 $ Rente. 

Neun von 10 Taxifahrer die ich frage, erzählen mir wie schlecht die Lage ist.

Die Preiserhöhungen vergraulen den ( nicht All-Inclusive reisenden ) Tourismus. 

Ab Alamar fahren wir fast nur an Chinesischen Ölbohrtürmen vorbei, der ganze Küstenabschnitt bis Matanzas ist voller Ölbohrtürme, mechanischen Ölbohreseln, Kraftwerken. Vor der Küste wird auch Öl gefördert, der Strand von Varadero soll verschmutzt sein.

Anscheinend legt der Chef grosse Hoffnungen in den Wirtschaftsbeziehungen zu China.

Wenn er nur auch das Wirtschaftsmodell übernehmen würde. 

Wir fahren an einer verrosteten Raffinerie vorbei. Der Fahrer erklärt uns dass es die Habana Club Destille ist. 

Nach knapp 75 Minuten sind wir am kleinen Flughafen von Varadero.

Wir sind die ersten am Check-In Schalter – auch wenn wir dann noch eine Stunde warten sollen bis dieser aufmacht. 

Ich frage in einem kleinen Souvenirladen nach einer Habanos DVD die mir Ziqui empfohlen hat. Die Verkäuferin geht raus, in ein Lager nebenan, kommt wieder und drückt mir „La Guia para los Amantes de Habanos“ als DVD in die Hand.

Ich hatte nicht erwartet sie zu finden.

Ich frage was die DVD kostet.

Nichts, sagt sie, Werbegeschenk.

Sie bekommt einen dicken Schmatzer auf die Backe.

Kuba – wenn man es nicht erwartet wird man von der Freundlichkeit und Menschlichkeit erdrückt.  

Es ist eine Hassliebe. 

Ein freundlicher Angestellter fragt mich : Sie gehen doch bestimmt in die VIP Lounge ? Aber sicher doch – und schon gehen wir durch eine exklusive Passkontrolle an allen anderen vorbei. Die Zollkontrolle ist problemlos erledigt, wir müssen gar nichts zeigen.

Wir haben noch 2 Stunden zum totschlagen und Cookies zum ausgeben. Also an die Bar und Bucaneros her.

 Wir rauchen noch eine Torpedo, geniessen das kalte Bier, freunden uns mit einem Heidelberger Ehepaar an das eine Rundreise durch Kuba alleine gemacht hat.

Er zeigt uns stolz eine Kiste Cohiba die er „privat“ gekauft hat – wir klären ihn auf.

Er interessiert sich für Zigarren. Von mir bekommt er eine kleine Cohiba aus El Laguito. 

Wieder ist die Comfort Class voll. Wir sitzen aber gemeinsam. Der Flug ist schnell, nur 9 Stunden. Dafür aber etwas bumpy – wir fliegen in einem Jetstream mit.

Aber wir schlafen wie die Kinder.

Ich fühle mich wohl. Ich habe die zwei gut & sicher nach, durch und von Kuba bekommen.

Schon 3 Stunden vor der Landung beginnt die Crew mit dem Frühstück.

In FRA erwartet uns Schnee.

Wir fahren nach Wörrstadt, ausgepackt, geduscht und schon sitzen wir wieder beim Massimo und geniessen ein tolles Abendessen, speichern die fast 3000 gemeinsamen Fotos im Laptop, erzählen unseren Frauen und Andreas  bunt durcheinander wie es war, was wir erlebt haben, was uns einfällt.

 Inge raucht eine Cohiba, Andreas bekommt eine Short Churchill, eine SCdLH Muralla (Rodolfo) und noch einige schöne frische Formate.

Wir sind wieder daheim.

Am nächsten Tag fahren Bernhard und ich Stocki nach Mainz zum ICE. 

Wir schaffen es gerade noch rechtzeitig vor dem grossen Schneechaos wieder heim. 

Da haben wir sie vermisst, die Kubanische Sonne.

Nino

Copyright 03-2006 © Ninos Flying Cigar

Anmerkung : Die in diesem Bericht geäußerten Meinungen sind ausschliesslich die des Verfassers.

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