2004/09 – La Casa del Reloj / Spanien

6 Aug



Casa del Reloj / Der Patio

 Rauchen mit Familie
und Freunden in Spanien

September 2004

Wir sind nicht normal ………… Urlaub ist für meine Frau und für mich KEINEN Koffer zu packen, NICHT zu fliegen sondern einfach mal länger an EINEM Ort zu bleiben.

Das ist wahrer Luxus, die Inmobilität, das Bleiben. Einfach an einem Ort zu sein, zu bleiben, nicht in Hotels zu schlafen. 

Aber ……………. dies war auch kein Urlaub, sondern ein Familientreffen, denn mein Vater wurde 80 Jahre alt und mein Bruder und Frau kamen auch, so dass wir alle zusammen feiern konnten.

Mein Vater am Mar Menor

Ausserdem ist gerade auch unser Freund Heiner mit Frau Veronika in Spanien, wir
wollen dort gemeinsam eine – oder mehrere – Zigarren rauchen.

Und so stehen wir frühmorgens am Gate in FRA und ich freue mich wie ein kleines
Kind das gerade feines Spielzeug sieht, als ich den Bobby erblicke der uns nach Valencia fliegen soll ( die B-737 wird bei LH zärtlich Bobby genannt ), und jeder der drauf gearbeitet, geflogen oder ausgebildet worden ist liebt es ebenso.

Es ist einfach eine Philosophie. 

Nach 7 Jahren auf der Langstrecke und den „Dickschiffen“ ist es nicht gerade so, dass ich die 5-Tage-Frühaufsteher vermisse, aber ich vermisse dieses kleine Ding, wo man früher den neuen Kapitänen sagen musste, dass sie es „nicht mit ins Hotel nehmen dürften“, so knufflig und gutmütig sieht es aus und fliegt es auch. 


Das kleine Kraftprotz ist, zusammen mit der DC-10, mein Liebling.

Hier habe ich fast ein Drittel ( 2214 Legs ) meiner Gesamtlegs absolviert und war von 1986 bis 1998 P I. 

Ich geniesse den Flug mit dem Bobby. 

Von Valencia geht es dann die Küstenautobahn hinunter an Alicante vorbei nach La Manga del Mar Menor, dem grössten Inlandsmeer Europas, vom Mittelmeer nur durch einen ca. 40 km langen und teilweise nur ein paar Hundert Meter breiten „Ärmel“ ( Manga ) getrennt.


Links das Mittelmeer, La Manga, Mar Menor, rechts der Flughafen San Javier

Gegenüber La Manga, in San Pedro/Lo Pagan wohnen meine Eltern, 300 Meter zum Strand, 3 Kilometer zum Mittelmeer. 

Wir „leiden“ im September unter Temperaturen von 34 Grad und 90 % RLF. Die Zigarren freuen sich, wir trotz AirCon weniger. Nachts sind es immer noch 26-27 Grad. 

Meine Frau und Schwägerin haben Stöcke zum Nordic Walking mitgebracht, und so laufen wir morgens die flachen Wege an den Salinen vorbei mit ihren Flamingos, rechts das Mar Menor, hin zur Mühle, die die Trennung von La Manga bedeutet, sehen den ca. 150 Meter breiten Kanal der das Mar Menor vom Mittelmeer trennt, und laufen weiter zum Naturgeschützten Mittelmeerstrand.

Morgens die Flamingos in den Salinen

Die RentnerInnen die dort auch gehen, walken und laufen oder den Heilschlamm
der Salinen anwenden, sind neugierig und befragen die Frauen höflich nach dem Sinn der Stöcke. 

Und Inge beim Nordic Walking bei 25 Grad um 08h

Jacquie & Inge mit einem „Schlamm Anwender“


Sie freuen sich über die Erklärungen und ich sehe bereits jetzt Tausende spanischer Rentner mit Nordic Walking Stöcken diesen Winter laufen.

Wir fahren gerne nach Cartagena, gerade 20 Minuten entfernt, spazieren durch die Hauptstrasse zum Hafen hinunter, oder in die Hauptstadt Murcia, sehr interessant und mit viel Geschichte.

 

Cartagena

 

Cartagena Hafen

 

Ohne Worte

La Manga selbst ist hässlich, verbaut, betoniert und nur Juli/August mit Leben erfüllt.

Schöner ist es im Hyatt La Manga


www.lamanga.regency.hyatt.com

Eine fantastische Resort Anlage mit Blick auf das Mar Menor. Im Winter kommen
hier die besten Fussballclubs ( Real Madrid, ManU, Bayern ) zum Winterquartier.

Mittags bin ich an der Lonja del Pescado, der Fischhalle, wo Pedro, ein Freund, die Auktionen leitet und die Preise/Gewichte überwacht. 


Ich rauche eine kleine Upmann Majestic oder eine Allones Small Club Corona, trinke Cafe con Leche und lese El Mundo in Ruhe.

Mein Vater und Bruder kommen dazu, wir essen ein paar Tapas, was meine Mutter ärgert die uns um 14h30 zum Mittagessen mit Hunger erwartet. 

Nach dem Abendessen mit Familie bei Cafe Copa y Puro

Und beim Mittagessen


Aber wir können diesen leckeren Köstlichkeiten die wir in Deutschland so vermissen nicht widerstehen.

Besonders wenn z.B. Pedro uns fangfrische, gerade noch lebende Langostinos vom Mar
Menor anbietet. Sie schmecken aufgrund des Salzgehaltes des Mar Menor besonders lecker und können eigentlich nur hier frisch gegessen werden, denn ein paar Stunden nach dem Tod verfärben sie sich.

Langostinos del Mar Menor

Schöne Atmosphäre am Mar Menor, im Hintergrund La Manga

Pedro setzt sich zu uns, raucht auch gerne Zigarre, wir unterhalten uns, es ist einfach schön.

Bei Diego, einem anderen guten Bekannten aus dem Ort, mache ich einen Termin damit Heiner und ich in Ruhe seine Cava de Habanos besuchen können

www.habanosdiego.com

Er informiert mich, dass ab Mittwoch die neuen Trinidad Formate erhältlich sind. Sein Tabakladen besteht seit über 100 Jahren, ist aber modern eingerichtet.
Er hat alles an Zigarren und Zubehör. 

Dann reserviere ich einen Tisch in der Casa del Reloj, ein Restaurant im Nachbarort
San Pedro del Pinatar


www.restaurantelacasadelreloj.com


Eine alte Residenz inmitten eines Palmengartens, alte Salons voller Kunstschätze,
Gemälde- und Antiquitätengalerie, eine herrliche Piano Bar mit exzellentem Humidor und Zigarrenangebot zu sehr guten Preisen und ein Feinschmecker Restaurant für die regionale Küche Murcias mit Schwepunkt auf Reisgerichte und Fleisch vom Stein.

Seit Jahren kommen mein Bruder und ich, alleine oder mit unseren Frauen hierher
zum Sundowner im Sommer, zu einem Glas Rotwein im Winter, zur gemütlichen Zigarre. Muchas Gracias Eva !

Das Essen ist ausgezeichnet und für diese Kategorie nicht einmal teuer. Besonders
der Weinkeller hat hervorragende Schätze zu annehmbaren Preisen, darunter Granaten wie Protos, Coto de Imaz, alle Faustinos und Vega Sicilias.

Der Service ist beispielhaft, herzlich, warm, professionell aber voller Liebe zum Detail und zum Gast.  

Mein Vater kennt den Vater des Besitzers und Don Francisco ist so grosszügig uns eine private Führung durch die Residenz zu geben. Wir können, abseits des Gästebetriebes, alle Räume, die Küchen, den Weinkeller bewundern, und bekommen von Don Francisco die Geschichte des Hauses, der Künstler, der Besucher erklärt.

 

La Casa del Reloj, Treppenhaus zur Bar



Inge in einem der vielen Salons

 

Don Francisco erklärt uns das Haus

 

La Casa del Reloj


Die Salons mit dem Patio im Hintergrund

 

Gutes Angebot, unten ein Torres 10 Anos

 

Überall Details

Vielleicht auch eine Beschäftigungstherapie für ihn, denn diesen Sommer hat er seinen
6-jährigen Enkel tragisch beim Schwimmen im Mittelmeer verloren.

Umso dankbarer sind wir für seine Zeit und seine Freundlichkeit.

Sein Sohn betreibt noch das Restaurant Porto Chico am Yachtclub von San Pedro und die alte,1856 erbaute und für Kreuzfahrten restaurierte Segelyacht, das Pailleboot „Isla Ebusitana“


www.islaebusitana.com

Eine Schönheit. 

Im Porto Chico in San Pedro

Heiner und Veronika kommen uns besuchen, sie urlauben gerade nördlich von Alicante.

Mein Vater und ich kommen ihnen in San Pedro entgegen und Don Francisco, den
ich gerade im Schatten vor der Tür der Casa del Reloj sitzen sehe, wird uns erneut eine Führung der Residenz geben.



Heiner, Don Francisco, Veronika & mein Vater in La Casa del Reloj

In der Bar, hinter Veronika der Humidor, darüber Modell des Hauses

In einem der Salons im ersten Stock

Muchas Gracias Don Francisco !

Heiner und Veronika sind beindruckt von der Exklusivität, der kulturellen Schätze
und des guten Geschmacks das das Haus prägt.

Erbaut wurde es 1895, hier lebte kurz und starb 1899 der spanische Präsident
Don Emilio Castelar. Nach 7 Jahren Renovierung wurde es 1995 in seiner heutigen Form eröffnet.

Berühmte Gäste kommen her, vom span. Thronfolger Principe de Asturias über berühmte
Fussballspieler, Schauspieler bis zum Präsidenten von Real Madrid. Alle geniessen hier die Atmosphäre, den Service und die frische Küche.

Vor dem Abendessen steht jedoch der Zigarreneinkauf bei Diego. Wir sind im grossen Walk-In Humidor ungestört, stöbern, nehmen hier etwas, dort noch etwas dazu.

Heiner vor, Diego hinter der Kasse

Ich nehme eine Kiste San Cristobal de La Habana La Fuerza, wunderschönes Deckblatt,
hervorragender Smoke, eine Kiste Rey del Mundo Demi Tasse, Vega Robaina
Famosos und dann die begehrten Trinidad in den neuen Formaten, dazu einige lose Partagas Serie D # 1 EL 2004 sowie Romeo y Julieta EL 2004, Edmundos, Siglo VI. Auch Heiner stellt sich eine Auswahl zusammen.

Wir erhalten von Diego als Abschiedsgeschenk einen sehr schönen Montecristo
Aschenbecher sowie einen Habanos Cutter. Nette Geste, der Aschenbecher ist richtig schön und schwer. 

Danach fahre ich mit Heiner bis zum nahe gelegenen Flughafen von San Javier, nur drei Kilometer von uns entfernt. Es ist gleichzeitig die spanische Luftwaffen Akademie und wird mittlerweile auch oft von Charter und Linien – Airlines angeflogen. 


Direkt von FRA wurde es von Aero-Lloyd angeflogen, was natürlich für uns ein grosser Vorteil war, man konnte im wahrsten Sinne des Wortes zum Flughafen am Strand entlang laufen. 

Wir fahren an der Strandpromenade entlang zurück, der Strand ist voller Menschen, alles Madrilenen die hier eine Zweit Wohnung haben oder Rentner die sich hier wegen dem mildesten Klima Spaniens niedergelassen haben.

Wir treffen uns dann alle zusammen an der Lonja del Pescado und nehmen ein Mittagessen in der Kneipe, die dort der Treffpunkt der Fischer ist. 

In der Lonja del Pescado nach dem Mittagessen


Es gibt Sardinen, Fritura Mixta, Merluza fresca, Almejas und vor allem viel Spass. 2 Stunden sitzen wir draussen, reden, lachen, erzählen, Pedro gesellt sich dazu, wir rauchen eine schöne Cohiba. 


Mein Vater erzählt wie er bereits seit seiner Kindheit raucht, über 70 Jahre jetzt. 



Mit meinem Vater beim Gallego in Lo Pagan

Cafe Copa y Puro in Lo Pagan


Da mein Bruder 50 geworden ist, überraschen meine Frau und ich ihn mit einem Beijing Flug im Oktober mit uns, er freut sich, da wollte er gerne hin. 

Gegen 16h30 trennen wir uns dann zur verdienten Siesta. Sie ist nötig, denn abends geht es in die Casa del Reloj. 

Um 19h30 nehmen wir einen Aperitif an der Bar, direkt am Humidor. Campari mit frisch gepresstem Orangensaft, trockener Weisswein. Die Preise sind wirklich sehr fair und überraschen uns angenehm. Der Service von Eva ist perfekt.

Wir sitzen dann im offenen Patio von 21h bis Mitternacht und geniessen ein exzellentes Abendessen, Gambas als Ajillo, Pimientos rellenos de Bacalao, Cordero, Chuletitas de Cabrito, Dorada, dazu einen Coto de Imaz und ein Protos. Abschluss dann Cafe, Copa Torres 10 Anos y Puro Habano Trinidad Robusto Extra.

Und in der Casa del Reloj nach dem Abendessen


La buena Vida …………..

Ich hatte eine gute Werbung gesehen : You only live once, but if you do it well, once is enough.  

Wir besuchen dann Heiner und Veronika auf dem Rückweg und sie geben uns eine
atemberaubende, unvergessliche Tour durch das Hinterland von Calpe/Benissa/Altea.

Nach einem schönen Cava Frühstück mit irrer Mittelmeersicht, von Heiner frisch geholten Brötchen und leckerer Konfitüre geht es zum Mirador de Toix über Calpe und dem Peñon de Ifach. 


Blick auf Calpe und den Felsen ( Peñon ) von Ifach vom Mirador Toix


Die letzten 100 Höhenmeter machen allerdings zu schaffen, denn es geht steil hinunter auf der linken Seite.

Wir blicken über Calpe hinweg, an klaren Tagen kann man sogar Ibiza sehen, rechts dann von Altea bis hinunter nach Benidorm. Atemberaubend, unvergesslich.

Es geht weiter über Altea ins Inland. Wir fahren an die Wasserquellen voller Palmen von Carrosa d’en Sarria, weiter über die Serpentinenstrasse der Sierra de Bernia zum Coll de Rates, 540 Meter hoch, eine unglaubliche, faszinierende Landschaft begleitet uns. 

 

Der Berghof leider zu, die Tischdecke legt sich auf den Berg

In der Sierra de Bernia


Wir fahren hinunter nach Xalon, besuchen die Winzer Genossenschaft, kaufen Wein und Öl ein. Ein Cortado in der Bar von Senor Hallelluja der sich zur Belustigung von Touristen Rotwein aus dem Porron über die Nase in den Mund laufen lässt und jeden Gast mit Halleluja begrüsst. Aufgrund des Ansturms kann ich mir gut vorstellen dass er Abends auch ein Dankgebet loslässt.

In der Wein Ko-Operative von Xalon

Weiter geht es dann hoch in die Sierra von Bernia, der Berg türmt vor uns mit
1129 Metern, eine Tischdecke aus Wolken liegt darauf, es ist der „Hausberg“
von Heiner. Dahinter lebt er.

Leider sind die urigen Gasthöfe in der Sierra geschlossen, es ist Montag. Wir fahren daher wieder hinunter, die vielen Autowracks die in den Hängen liegen erinnern uns dran wie gefährlich die Strasse hier sein kann. 


Über die Mittelmeer Autobahn nach Benissa und dann in der Casa Eusebio an der Theke – wie es sich gehört – Tapas gegessen, eine leckerer als die andere. 

Cafe Copa y Puro in der Casa Eusebio, Benissa


Wir essen die Tapas Karte rauf und runter, krönen das Ganze dann mit einem
Cafe, Copa und eine Puro La Fuerza.

Erneut ist Siesta angesagt, denn Abends fahren wir nach Benissa ins Rest. Canto,
ein äusserst geschmackvoll eingerichtetes, erstklassiges Restaurant mit hervorragender Marktküche. Der Besitzer heisst uns willkommen, wir lassen das Ambiente einwirken.



Restaurante Canto, Benissa

Erneut geniessen wir ein perfektes Abendessen, zwei gute Flaschen Faustino V
dazu und am Ende gönnen wir uns die übliche Cafe, Copa y Puro Arie, Torres
10 Anos und Partagas Ser D # 1 EL 2004, wieder eine Traumzigarre. 



Abschied von Cafe Copa y Puro in Spanien


Keine der Zigarren hier in Spanien hat enttäuscht, alle waren perfekt im Zug, Abbrand und himmlisch im Geschmack.

Und Che schaut zu

Früh am nächsten Morgen fahren wir durch die Orangenhaine nach Valencia.

Wir fliegen zurück, packen neu und dann geht es in den Urlaub an die Algarve.

Die Algarve ist glücklicherweise ebenfalls unser Zuhause. Wir freuen uns drauf !

Nino

Copyright @ 09-2004 Ninos Flying Cigar

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