2009/03 – Kuba – Ein Reisebericht von Mario

19 Mar

 

Mein persönlicher Reisebericht zum XI Festival del Habano

(22.Februar – 03.März 2009)

Von Mario

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Mario – La Habana / Foto : Nino

Anreise Sonntag, 22. Februar 2009

07:30 Uhr, Augen auf, raus aus den Federn.

Heute ist großes Kino angesagt. Eine Woche Kuba mit den Portmann’s.

Checken der Wettersituation und verdammt noch mal, es schneit hier in Kindberg. Toll, also eine halbe Stunde früher abfahren wie geplant.

Katja, meine Tochter, ist schon ganz aufgeregt, da Sie den Papa auf den Internationalen Flughafen Wien bringen darf. Wobei in Wien international wahrscheinlich das einzige das italienische Kaffee in Terminal 1 ist.

Check-In am Business Schalter, Katja geht mit mir. Nach ca. 15 Minuten in der Warteschlange die Durchsage: „Aufgrund eines technischen Problems, können wir derzeit den Check-In-Vorgang nur händisch durchführen. Daher verzögert sich der „Check-In-Vorgang”. Wir bitten um Ihr Verständnis”. Wenn man auf der Autobahn nach Wien fährt, steht auf von der Stadt Wien gesponserten Schildern „Wien ist Anders”. In diesem Fall kann man dem leider nur resignierend zustimmen.

Verabschiedung von meiner Familie und durch den Beruf geschädigt, wie immer der Letzte beim Boarding. Die Dame am Gate (gestern hat Sie wahrscheinlich noch Karten im Kino abgerissen) meint feststellend in feinsten wienerisch „ A Sie san bestimmt da Hr. K., net woar ?”. Gut das hätten wir geklärt und ab in den bereitstehenden Bus.

Im Flieger nehm ich als Letzter meinen Platz ein, als auch schon vom Co-Piloten die Durchsage kommt: „Schlechtes Wetter in Frankfurt, wir haben einen Slot bekommen, welcher uns den Start erst in ca. 45 Minuten erlaubt”. Oh je, mal schnell nachgerechnet, wir kommen dann um 13:25 Uhr in Frankfurt an, Boarding nach Varadero startet um 13:45 Uhr, Transferzeit in FRA, normalerweise 30 Minuten, also stell ich mich schon mal ein, meine Unterhose für die nächsten 4 Tage tragen zu dürfen. T-Shirt kann ich mir ja von Marc borgen, obwohl das Ganze wird dann sicher etwas körperbetont werden. Meine Befürchtungen werden aber nicht bestätigt, da wir eine Verbesserung unseres Slots bekommen und es geht mit nur 25 minütiger Verspätung los.

In Frankfurt treffe ich im Terminal B auf meine Mitreisenden. Urs, Marc und Hans kenn ich ja bereits. Ilaria, Gerard und Nino lerne ich zum ersten Mal kennen. Alle gehen reibungslos durch das Boarding bei Condor, nur beim „Ösi” scheint es mal wieder ein Problem zu geben. Mein Pass muss gescannt werden, kann ich aber verstehen, so ein Gesicht muss einfach gescannt werden, bevor es das Land verlässt.

Der Flug nach Varadero vergeht im wahrsten Sinne des Wortes wie im Flug, da 1. mein Sitznachbar Hans Weiss ist, die geführten Gespräche interessant, lehrreich und humorvoll sind und der Service von Condor wirklich hervorragend ist.

Angekommen in Varadero kommen wir als Erste durch den Zoll und es gibt keine Probleme bei der Einreise. Die dunkelhäutige „dreitageoberlippenbärtige Zöllnerin” fragt mich eigentlich nur nach meinem Vornamen und ob dieser italienisch sei. „Si” antworte ich und bin durch.

Die Mietwagenübernahme bei „REX” zusammen mit Nino und Urs zieht sich etwas, da ich als „vorgeschobener” Fahrer mehrere Dokumente unterschreiben muss.

Nino „smaltalks” mit der REX-Dame und ich unterschreibe, unterschreibe, unterschreibe…

Es hätte auch ein „Bausparvertrag”, „Lebensversicherung” oder eine „Anmeldung zum Tanzkurs” sein können, ich hätte es nicht gemerkt.

Urs unser „vollkommen-zuverlässiger-Kutscher” für diese Woche, fährt uns von Varadero mit dem Mietwagen nach Havanna in unser Hotel, wohlwollend mehrmals darauf hinzuweisen, dass eigentlich hinter jedem Strauch ein kubanischer Polizist lauern könnte, welcher uns „hopps” nehmen könnte und uns zu einer Strafe verdonnern könnte.

Um 22:30 Uhr Ortszeit kommen wir im Hotel „Melia Habana” an und beziehen unsere Zimmer, jedoch nicht zum auspacken unserer Koffer oder uns Schlafen zu legen. Nein, es geht gleich weiter auf die Terrasse ins „Hotel Nacional”, um dort zur Begrüßung eine Zigarre zu rauchen und den Erstkontakt zu „Añejo” herzustellen.

Wir treffen dort auf Jimmy aus Singapur, welcher zwar bereits in seinem Zimmer geschlafen hat, jedoch 10 Minuten später bei uns am Tisch sitzt und eine Zigarre mit uns genießt.

Nach der „Hola-Kuba-Zigarre” im Nacional ist dann für diesen Abend Schluss und wir fahren ins Hotel zurück. Licht aus !!!

Montag, 23. Februar 2009

Von Kuoni, unserem Reiseveranstalter, haben wir sicherlich nicht die Besten Zimmer des Hotels „Melia Habana” reserviert bekommen.

Nino hat selbst gebucht und „residiert” im 5. Stock mit wunderbarem Blick auf’s Meer, Rum und Zimmerfräulein inklusive, sagt er jedenfalls. Urs Hans und ich haben Zimmer zur Strasse raus und daher ist die Geräuschkulisse dementsprechend hoch.

Urs und Hans wollen ein anderes Zimmer, am Besten mit Meerblick und ziehen um. Problemlos!!! Wie aus den Geschichten der nächsten Tage zu erfahren ist, wäre ein Zimmerwechsel im Nacional ein Ding der „Unmöglichkeit” gewesen.

Nach einem ausgiebigen sehr, sehr guten Frühstück, mit absolut nettem Service geht es ab nach Havanna.

Wir besuchen das „Hostal del Habano, Conde de Villanueva”.

Die Lounge ist leider voll, daher nehmen wir im Innenhof platz, wobei Nino anmerkt, dass es dieses Jahr leider nicht die obligatorischen Kappen gibt. Nach einer kurzen Intervention durch ein „Nicht Mitglied der Europäischen Union”, öffnet sich dann doch Nino’s Tasche worin sich die mit Vornamen bestickten Kappen befinden. Für mich sicherlich ein erstes Highlight dieser Reise.

Ein „hardcore-rauchender” Mitreisender, mokiert sich etwas später, dass er keine Kappe bekommen hat. Möglicherweise ein fataler Fehler, da dies wahrscheinlich der Initiale Auslöser für eine „beispiellose Abgreiforgie” von Geschenken desjenigen bei allen anderen Veranstaltungen ist.

Die Lounge ist frei und wir verlagern uns dahin, wieder mit dabei auch Jimmy.

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Kappengruppe

Kaum haben wir in der Lounge Platz genommen, treffen Barbara und die zu diesem Zeitpunkt noch nicht anders bekannt, „Mamita” ein. Große Wiedersehensfreude bei Allen.

Wir genießen den Kaffee und die Zigarre in der Lounge und fahren weiter in die „Casa del Habano im Hotel Melia Cohiba”.

Eine Zigarrenrollerin welche bei Urs in Kreuzlingen bereits mal zu Besuch war und Zigarren rollte, treffen wir dort vor der „Casa”. Der Hunger ist bereits groß und so essen wir in der Pizzeria im Hotel „Melia Cohiba” zusammen mit Barbara und „Mamita”.

Mir fallen sofort die tollen Baseballtrikots von der kubanischen Nationalmannschaft an der Wand des Restauraunts auf, so eines muss ich einfach haben.

Am Abend findet im „Teatro Karl Marx” die Welcome Night des XI Festival del Habano 2009 statt.

Es wird die Neue Zigarrenline von Montecristo mit Namen „OPEN” und den Formaten Junior, Master, Regata und Eagle. vorgestellt.

Die Präsentation der Zigarren mit einem Werbefilm und der Umrahmung durch ein Ballett ist sehr gelungen und kauft man nur mit den Augen, muss man diese Zigarre einfach haben. Die Rechte für die verwendeten Bilder besonders die der Formel1 im Werbefilm dürften ein kleines Vermögen gekostet haben, oder aber der „kleine Bernie” hat wohl Beide Augen zugedrückt.

Wir gehen bevor die Präsentation zu Ende ist und Urs hat anscheinend einige Kisten der OPEN mitgehen lassen. Wie sonst ist zu erklären, dass er mit uns im Höllentempo quer durch Havanna in Richtung „Habana Club” fährt, wo das „Welcome Dinner” stattfindet.

Der „Habana Club” wurde in den 30’er Jahren von der italienischen Mafia erbaut um halt auch auf Kuba ein bisschen Spaß zu haben. Am Eingang gibt es als Geschenk einen Reisehumidor und als Inhalt die vier soeben vorgestellten Zigarren.

All unseren Experten in der Runde sind sich aber schnell einig. Die „OPEN” ist heiße Luft und schmeckt absolut nicht. Ich habe alle vier Zigarren mit nach Hause genommen und werde wohl bei nächster Gelegenheit in meinem Bekanntenkreis, jemanden eine besondere Freude damit machen.

Das Dinner ist ausgezeichnet, das Ambiente passend, die Personen und Gespräche hochinteressant. Zusammenfassend ein wirklich gelungener Abend.


Dienstag, 24. Februar 2009

 

Nach dem Frühstück fahren wir zur „El Laguito-COHIBA-Fabrik” wo wir von Sr Miguel Brown zu einem Cohiba & Rum Tasting eingeladen sind.

Die Kombination der Zigarre mit Rum ist wirklich genial. Ich kann mich noch auf meinen „Selbstversuch” zu Hause von Zigarre mit Whisky erinnern. Die Erkenntnis: Alle degustierten Whisky’s sind im Abgang eindeutig zu „aggressiv” um mit einer Zigarre genossen zu werden.

Dr Luis Sorinas, Forscher am CITMA Institut, hält während des Tasting’s einen überaus interessanten Vortrag über den Reifungsprozess von Tabak.

Nino wird beim Übersetzen der vielen Fachbegriffe zeitweilig ordentlich schwindelig, mir persönlich wird es davon schon alleine vom Zuhören, oder doch vom Rum?

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Zwei die nicht zuhören ..

Nach dem Tasting sehen wir uns noch gemeinsam die COHIBA-Fabrik an. In einem Arbeitsraum schneidet eine Kubanerin, mit künstlerischem „Fingernageldesign”, mit einem mehr als nur stumpfen Taschenmesser einen Sack mit Tabak auf.

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Einer der alles notiert ..

Sofort wird der Name von „Senior Por’ma” notiert und man kann sicher sein, dass in einigen Wochen dort scharfe rote Messer mit weißem Kreuz die Säcke aufschneiden werden.

Die Mittagszeit in der Fabrik wird von den Arbeitern genutzt um Domino zu spielen. Nino und Jimmy lassen es sich nicht nehmen eine Runde mit Ihnen zu spielen.

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Domino Time
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El Laguito

Nach dem Essen müssen Urs, Nino und Hans in die Partagas-Fabrik nach Havanna weil Sie dort an einem „Vertical-Tasting” teilnehmen. Dabei werden Partagas Zigarren aus verschiedenen Jahrgängen geraucht und diese dann von den Teilnehmern bewertet.

Marc und ich spazieren währenddessen durch Havanna. Im 6. Stock des Hotels Ambos Mundos, mit grandiosem Ausblick über Havanna, trinken wir einen Mojito. Danach schauen wir auf den Künstlermarkt, ob es ein schönes Bild für Marc und Antonella’s Schlafzimmer gibt. Das meiner Meinung nach künstlerisch wertvollste, von knalligen Farben schimmernste und vom Motiv her beeindruckendste Bild will Marc aber nicht mitnehmen. Schade um die nackte Kubanerin, hätte ich sofort genommen.

Danach spazieren wir wieder Richtung Capitol und im Gegensatz zu 2001 als ich mit Birgit in Havanna war, dieses Mal auch hineinzugehen.

Beeindruckendes Bauwerk!!!.

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Capitol
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Capitol

Direkt hinter dem Capitol ist die Partagas-Fabrik wo der „Berufliche”, der „Leidenschaftliche” und der „welcher mit Zigarren eigentlich nichts zu tun hat“, gerade schwer am Rauchen sind.

Aus dem Raum wo ca. 35 Personen geraucht haben, könnte man große Würfel schneiden, einen Haken dranmachen und diese dann ins Freie tragen.

Am Abend treffen wir uns wieder mit Barbara und „Mamita” in einem echten kubanischen Restaurant. Zum gebratenen Huhn gibt es, kubanisch traditionell, „schwarze Bohnen mit Reis”. Die Portionen sind reichlich und was nicht gegessen wird, kommt in eine weiße Styroporschachtel, welche Barbara danach für Ihre Tante mit nach Hause nehmen will.

In unserer Gruppe gibt es aber jemanden, der es sich zur Passion in dieser Woche gemacht hat, alles was vier Beine hat anzugreifen oder zu füttern. Schade ich hab den „Gesichtsaudruck” leider nicht fotografieren können, aber er war einmalig, als Hans nachdem er kurz Zeit bei der Fütterung zugesehen hatte meinte: Ob Sie sich bewusst ist, dass Sie gerade das Abendessen von Barbara’s Tante an die Katzen verfüttert.

„Touché”.

Im Hotel zurück findet dann dass von Nino angekündigte Debriefing in seiner Suite im 5. Stock statt. Wie heißt es so schön: man genießt und schweigt ….über Nino’s  grässlichem Zustand nach dem Debriefing.

Marc musste ihm in der Frühe bestätigen dass er noch lebt und atmet ………


Mittwoch, 25. Februar 2009

 

Der Tag beginnt wieder gemeinsam im Frühstückssaal. Der Service ist Heute leider besonders schlecht. Die Tische werden nicht abgeräumt und es scheint keiner vom Servicepersonal so richtig zuständig zu sein. Cesar, ein Kellner im Frühstücksraum, wirkt auch irgendwie genervt und ist auch nicht sehr freundlich.

Wir besuchen am Vormittag die Spezialitätenfabrik in Havanna, wo in Zukunft Habanos auf Kundenwunsch hergestellt werden sollen. Kundenwunsch, ich bin hellwach und denke, die brauchen doch bestimmt noch einen „Consultant”, oder?

Wir betreten die Fabrik welche sich als „Noch-Immer-Baustelle” herausstellt und der Direktor Armando Rodriguez erklärt uns dass die Fabrik zu 85% fertig sei.

Um die Ecke befindet sich die Romeo y Julieta Fabrik. Urs trifft eine Bekannte, welche ebenfalls als „Rollerin” schon mal bei Ihm in Kreuzlingen war. Sie ist Ausbilderin in der hauseigenen Ausbildungsstätte für Zigarrenroller bei Romeo y Julieta, welche aber an diesem Tag nur sehr spärlich mit „Auszubildenden” besetzt ist.

Die „Drei rauchenden Weisen” haben danach einen Termin und Marc und ich fahren deshalb im „Coco-Taxi” zum „Palacio de las Convenciones”, wo die diesjährige Messe zum Habanos Festival stattfindet.

Im Preis vom Coco-Taxi inbegriffen eine Tonne feinstes, direkt inhaliertes „Havanna-Co2″.

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Coco Taxi

Die Messe im „Palacio de las Convenciones” ist eher enttäuschend und so verlassen wir diese nach einmaligen durchschlendern und fahren mit dem Taxi ins Hotel zurück.

Wir treffen Urs zum Mittag essen in der hervorragenden Pizzeria in unserem Hotel. Oh je, der Kellner, Cesar, derselbe wie beim Frühstück. Urs will etwas bestellen und wird einfach nicht beachtet. Da klatscht er spontan zweimal in die Hände und was soll man sagen Cesar eilt sofort herbei. Die verbleibenden Tage dieser Woche werden wir zumindest von Cesar, durch zweimaliges Klatschen, sofort bedient. Geht doch.

Urs, Marc und ich unternehmen am Nachmittag eine Rundfahrt durch die neue Hafenanlage in Havanna um anschließend einen angenehmen Spaziergang durch Havanna zu machen.

An einer ehemaligen Zigarrenfabrik, erzählt mir Urs, dass sein bester kubanischer Freund „Pepe” mal Direktor hier war, seine Söhne jedoch ein krummes Ding mit dem Verkauf von Zigarren gedreht haben und er deshalb das Land in Richtung Amerika verließ, wo er dann vor Zwei Jahren leider verstorben ist.

Wir schlendern vorbei am Revolutionspalast, dem Bacardi-Haus um schließlich und endlich in der Bar „El FLORIDITA” zu landen.

Ernest Hemmingway pflegte hier sich Ein oder Zwei Daiquirí am Tag zu gönnen. Und was für Hemmingway gut war, das ist …

Na denn, ¡Salud! Senior „Por’ma”.

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Felix Austria & Helvetia & Daiquiri

Am Abend verabschieden wir uns von Jimmy und seiner „Reisegruppe” im Hotel Melia Habana, mit einer gemeinsam gerauchten Zigarre und müssen Ihm versprechen im November zu seinem Zehnjährigen Jubiläum seiner „Casa” nach Singapur zu kommen.


Donnerstag, 26. Februar 2009

 

Heute steht der absolute Höhepunkt unserer Reise an: Wir fahren zum „König des kubanischen Tabakanbaus” „Don Alejandro Robaina” in die Gegend um Pinar del Rio.

Nach einer zweieinhalbstündigen Autofahrt, angeblich auf einer Autobahn, kommen wir in der „Vegas Robaina” an.

Es folgt eine überaus herzliche Begrüßung von Alejandro und seiner Familie.

Alle Befürchtungen/Gerüchte über den angeblich schlechten Gesundheitszustand von Ihm, lösen sich innerhalb von Minuten in Luft auf. Er ist aufgrund einer abklingenden Krankheit zwar etwas schwächlich, aber das kann man schon mal sein, zumal er am 20. März seinen 90. Geburtstag feiert. Ein Fisch. Das muss man neidlos anerkennen, Fische sind ganz besondere Menschen.

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Vegas Robaina
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Vegas Robaina
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Stumpen, Cafe & Anejo bei der Arbeit

Wir essen mit Alejandro ausgiebig zu Mittag, wobei dieses Essen sicherlich zu den absolut Besten dieser Woche gehört. Zu meiner Freude, wobei damit bin ich auch ziemlich alleine wie ich schnell bemerken muss, gibt es als Aperitif einen „Balvenie Scotch Whisky, 12 Jahre, Double Matured”. Marc schmeckt er so gut, dass ich auch sein Glas trinken darf.

¡Muchas gracias! Marc.

Nach dem Kaffee sehen wir uns noch die Felder und die getrockneten Tabakblätter auf der Farm an. Das ist natürlich sehr anstrengend und deshalb nimmt man auf der Veranda platz um Añejo zu trinken und hervorragende Zigarren zu rauchen.

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Vegas Robaina
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Vegas Robaina

Nach einer doch etwas chaotischen Fotosession zum Abschluss, verabschieden wir uns von Alejandro und seiner Familie und versprechen nächstes Jahr wieder zu kommen.

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Vegas Robaina
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Vegas Robaina

Wieder zurück im Hotel und doch etwas geschlaucht von der langen Autofahrt, bleibt nicht viel Zeit, weil das nächste Event die „Fiesta Cubana” auf Einladung der Intertabak AG im Parque Metropolitano (ehemaliger Freizeitgarten der Cervezeria Tropical) auf dem Programm steht.

Urs weiß leider nicht genau wo die Veranstaltung stattfindet, und so klemmen wir uns beim Nacional einfach hinter einen Bus, welcher die Gäste zur Veranstaltung fährt.

Dort angekommen bemerken wir, es muss im Bus reichlich Dosenbier gegeben haben.

Wie sonst ist es zu erklären, dass ein Besitzer einer „Casa del Habano” aus Deutschland, sein überschüssiges Bier direkt in die Büsche wegträgt.

Am Eingang werden wir von vier hübschen „A cappella Sängerinnen” im „kleinen Roten” erwartet und überall schwirren fantasievolle Figuren mit „Bodypaintings” herum.

Die Location, in einem alten Amphitheater, ist farbenprächtig beleuchtet und musikalisch wechselt sich ein schwungvolle Salsa Band mit einem Geigensolisten ab.

Wow !!!

Mein Sitzplatz ist leider nicht der Beste, weil genau hinter meinem Stuhl eine tragende Säule des Amphitheaters sich befindet und anscheinend alle Kellner genau durch diese enge Gasse gehen müssen.

Marc muss zur Toilette und kommt rasch wieder zurück, weil es hier keine Toilette gibt. Wir erfahren, das sei der „Preis der Location”. Nun ja, für eine Grillerei mit Freunden O.K, aber doch nicht für ein Veranstaltung mit Abendgarderobe und ca. 400 geladenen Personen.

Das Problem wird aber mehr oder minder gelöst, in dem ein Bus auf das Gelände gefahren wird, worin sich dann die einzige Toilette des Abends befindet.

Das Essen ist hervorragend und auch die zwischendurch gereichten Zigarren schmecken mir.

 

Freitag, 27. Februar 2009

 

Am Vormittag besuchen wir das „Zentrallager für Rohtabak von Tabacuba” in der Nähe der „La Corona” Fabrik. Der interessante Vortrag handelt von der Lagerung des Rohtabaks und dem anschließenden Verteilungsprozess an die einzelnen Fabriken. Beim Rundgang durch das Lager fällt vor allem die Verpackungsmethode mit Palmenrinde für Deckblätter und der unterschiedlich intensive Duft von feinstem Tabak in den einzelnen Lagerräumen auf. Tolle Erfahrung, welche nicht jedem seitens Tabacuba zugänglich gemacht wird, wie wir erfahren.

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Tabacuba
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Tabacuba

Anschließend fahren Marc, Barbara und ich im „Tollen Käfer” zum Baseballstadion des Hauptstadtteam „ Industriales “.

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Der tolle Käfer

Im Shop erstehen wir Baseballtrikots der kubanischen Nationalmannschaft, welche wir an der Wand der Pizzeria im Hotel Melia Cohiba gesehen haben.

Den Nachmittag verbringe ich gemütlich mal rauchend, mal schlafend am Pool. Damit sind meine Batterien weitgehend wieder aufgeladen, denn es kommen, wie zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt, Drei sehr lange Nächte auf uns zu. Vollkommen aus freiem Willen, wohlgemerkt!!!

Nino bekommt für das abendliche Galadinner eine Karte von M., da er persönlich nicht teilnehmen kann und freut sich riesig.

Das wirklich „krönende Highlight” zum Abschluss des XI. Festival del Habano im Messeareal des PABEXPO, ist das Gala Dinner.

Urs und Marc haben die Gala Dinner der letzten Jahre miterlebt und waren von dem gebotenem nicht sehr begeistert.

Allen Befürchtungen zum Trotz ist es aber eine „grandiose Veranstaltung”, wieder mit hervorragendem Essen und Getränken, wunderbaren Zigarren (mir persönlich schmeckte die COHIBA Maduro 5 besonders, die COHIBA Gran Reserva behalte ich für später auf) und einer „supertollen Show” mit Flamencotänzerinnen. „Tropf”.

Nach dem Essen findet eine karitative Versteigerung von künstlerisch gestalteten Humidore mit „Füllung” statt.

Schwindel erregend sind die Preise für welche die Dinger über den Tisch gehen.

Die Wirtschaftskrise wurde anscheinend vorsorglich für diesen Abend irgendwohin in eine dunkle Kammer gesperrt.

Noch während der andauernden Versteigerung verlassen wird die Veranstaltung. Es steht leider nur ein Taxi bereit und so organisieren sich Nino und Urs kurzerhand eine andere Mitfahrgelegenheit.

Ein Koch des Gala Dinners, welcher zufällig vor dem Gebäude steht, verdient sich etwas dazu und fährt die Beiden ins Hotel. Auf der Fahrt zum Hotel fragt er Nino quasi ob die anwesenden Personen, welche die Humidore ersteigert haben, gestern noch weiße Hemden mit längeren Ärmeln getragen haben und nur für den Heutigen Abend Ausgang haben.

Seiner Meinung nach sind die Zigarren doch höchstens ein paar Hunderter und nicht einige zig Tausend Euro Wert.


Samstag, 28. Februar 2009

 

Mit Marc verbringe ich den Tag in Havanna. Unbedingt brauch ich noch eine Musik-CD mit bekannten kubanischen Liedern. Wenn ich gewusst hätte, dass Katja, meine kleine Tochter, zu Hause die CD gleich für sich beschlagnahmt und diese den ganzen Tag auf und ab spielt …

Als begnadeter Hobby-„guitarrista” fällt mir in dem Musikladen auch auf, dass es nur klassische Gitarren, also welche mit Nylonsaiten gibt, keine mit Stahlsaiten.

Wir schauen noch kurz im Hotel Florida vorbei, einer ehemaligen Adelsresidenz erbaut im Kolonialstil in der Altstadt von Havanna.

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Hotel Florida

Zu Mittag essen wir, wieder einmal vorzüglich, im Restaurant El Templete im Hafen von Havanna.

Am Abend lädt uns Urs zum alljährlichen „Portmanndinner” ins Restaurant „La Divina Pastora” ein.

Ein Restaurant mit besonderem Flair.

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Barbara & Mario

Wir essen auf der Terrasse des Lokals mit direktem Blick auf die Hafeneinfahrt von Havanna. Zwei kleinere Containerschiffe, gezogen von Schleppern, fahren in der Dunkelheit vorbei.

Genial so eine Fiesta Cubana wäre da nicht der kleine Umstand, dass es leider kein Cola mehr gibt und daher auch keinen „Cuba Libre”.

Mr. Brown, der Direktor von COHIBA mit Gattin, Antonio mit Tochter Maite, sowie Barbara und „Mamita” sind von kubanischer Seite anwesend.

Von Schottland her weiß ich, dass diese Inselbewohner sehr, sehr laut sein können. Seit diesem Abend weiß ich, dass es andere Inselbewohner gibt, die mindestens ebenfalls so laut und ausgelassen sein können. Den ganzen Abend über wurde herzhaft gelacht. Ich habe zwar nichts verstanden, aber die Witze dürften bei einer Kinderjause eher unpassend sein.

Eigentlich braucht man es gar nicht mehr zu erwähnen, trotzdem der Vollständigkeit halber zu Ehren des Restaurants „La Divina Pastora”, das Essen schmeckte vorzüglich und es gab großes Lob von allen.

Während des Dinners gibt es eine große Überraschung, es kommt zu einem kubanischen Outing der besonderen Art. Obwohl jeder, einschließlich Barbara, Mamita seit Jahren so nennt, heißt Sie eigentlich Mercedes und es ist Ihr sichtlich ein Bedürfnis, dass es in Zukunft nur noch eine Mercedes gibt. ¡Bienvenida! Mercedes.

Alle haben das Restaurant bereits verlassen und warten schon im Mietwagen, aber da gibt es noch Drei welche bei einem sehr tief greifendem Gespräch noch einen „Añejo” trinken müssen. Die Betonung liegt dabei auf müssen.

Antonio und Maite, eher Maite, sind noch unternehmenslustig und wollen mit uns noch tanzen gehen.

Also vereinbaren wir, dass wir uns in der „Casa de la musica” treffen. Um das Thema diplomatisch auszudrücken: „Aus betriebstechnischen Gründen wird daraus aber leider nichts an diesem Abend”.

Nachdem wir wieder Benzin im Tank haben J, wollen Marc, Hans, Nino und ich noch ins „Cafe Habana” direkt neben dem Hotel Melia Cohiba. Dort gibt es Cola und daher auch „Cuba Libre”.

Aber „rápido“. Irgendwie will niemand noch so richtig nach Hause und wir setzen im Taxi ins „Casa de la musica” über, wo viel zu früh die Sperrstunde den Abend zu beenden scheint.

Die Heimfahrt von der „Casa” erfolgt mit einem selbsternannten Taxifahrer. (Davon gibt es reichlich auf Kuba)

Beim Einsteigen bemerke ich Benzingeruch welcher während der Fahrt immer intensiver wird. Wir sind in unserem Hotel heil angekommen und Hans, Marc und ich müssen diesen Schock noch mit einem „Cuba Libre” verdauen.

Der Abend hat ja gezeigt, man weiß nicht wann man den nächsten „Cuba Libre” wieder bekommt.

Es ist sehr spät/früh und wir gehen zu Bett, aber irgendwas absolut Wichtiges, lässt Marc und mich noch eine halbe Stunde vor unseren Zimmern quatschen.


Sonntag, 01. März 2009

 

Das erste Mal in dieser Woche lasse ich das Frühstück sausen.

Gleich neben dem Hotel befindet sich ein kleines Einkaufszentrum, wo ich mir am Vormittag beim Flanieren durch die Geschäfte, mit einem taurinhältigen österreichischen Muntermacher wieder die Lebenskräfte zurückhole.

Während ich mich ans Pool lege, wollen Urs, Marc, Hans und Nino etwas kreatives, kulturelles unternehmen und fahren zum Museo del Aire. Kurze Zeit später folgen mir die „Ausflügler”, überwältigt von dem Gebotenen im Museo del Aire und der Nachmittag klingt entspannt am Pool aus.

Da wir gestern Antonio und Maite, wie gesagt aus betriebstechnischen Gründen, versetzt haben, vereinbaren wir am Abend mit Ihnen ein Essen im Templete.

Nach dem Essen lösen wird dann das Versprechen vom Vorabend ein und nehmen Maite mit zum Tanzen ins „Casa de la musica”.

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Casa de la Musica

Am Tag zuvor an derselben Stelle, war von den Tanzkünsten unserer Gruppe nichts zu sehen gewesen. Zu meinem Erstaunen scheint das eine oder andere verborgene Talent aber an diesem Abend bei einigen auf der Tanzfläche hochgekommen zu sein J „Senior Por’ma” wollte oder konnte uns seine Tanzkünste nicht darbieten, hatte aber glaub ich beim Beobachten unserer „begnadeten Körper” auch seinen absoluten Spaß.

Nachdem wir Maite nach Hause gebracht haben endete der Letzte Abend in Kuba dann wieder an der Bar im Hotel Melia Habana.

Scheee, woars!!!


Abreise Montag, 02. März 2009

 

Nach einer wunderschönen Woche hier auf Kuba und einer langen/kurzen letzten Nacht, geht es Heute leider zurück nach Hause.

Barbara, Mercedes und Antonio kommen am Vormittag nochmals ins Hotel Melia Habana um sich von uns zu verabschieden.

Zu Mittag fahren wir dann auf den Internationalen Flughafen José Martí von Havanna. Urs, Nino und ich geben den Mietwagen bei REX zurück.

Von Hans hab ich fünfzig Zigarren in meinem Handgepäck welche ich hier auf Kuba für Ihn problemlos durch den Zoll bringe.

Obwohl wir alle gemeinsam beim Check-in waren, sitzen wir nicht nebeneinander im Flugzeug. Das macht aber nichts, weil, bis auf einen Passagier welcher es ziemlich eilig damit hat, alle spätestens nach dem Essen an Board in süße Erinnerungsträume verfallen.

In den komfortablen Sitzen der Comfort Class bei Condor lässt es sich wirklich hervorragend schlafen. Daher komme ich auf 5 Stunden Schlaf bis Frankfurt wo wir überpünktlich und doch recht frisch ankommen.

Wir verabschieden uns von Nino und seiner Frau Inge, welche Ihn vom Flughafen Frankfurt abholt, bei einem Kaffee und leider keiner Zigarre.

Willkommen zurück im öffentlichen Rauchverbot !!!

Nach der Verabschiedung von Urs, Marc und Hans geht es für mich von Frankfurt zurück nach Wien, wo möglicherweise noch ein Abenteuer der besondern Art auf mich wartet. Ich muss mit den Österreichischen Bundesbahnen ca. 130 Kilometer von Wien nach Mürzzuschlag fahren.

Seit rund 15 Jahren bin ich nicht mehr mit der Bahn gefahren und aus den Medien hört man leider nur Negatives was die ÖBB betrifft.

Das Glück war auf dieser Reise immer auf unserer Seite und so ist es auch auf dem Letzten Abschnitt der Reise.

Copyright @ Mario K. / 03-2009

Hier Nino’s Fotogalerie zum “Super Mario” :

2009 kuba reisebericht nino 02
Mario, Marc & Jimmy
2009 kuba reisebericht nino 03
Habana Club
2009 kuba reisebericht nino 04
Smoking with the Big guys
2009 kuba reisebericht nino 05
Abseits des Trubels bei Robaina
2009 kuba reisebericht nino 06
Mittendrin bei Robaina

 

2009 kuba reisebericht nino 07
Gala Dinner
2009 kuba reisebericht nino 08
Debriefing – Noch trocken ..
2009 kuba reisebericht nino 09
Mit Miguel Brown – Portmann Dinner
2009 kuba reisebericht nino 10
Mario – Portmann Dinner
2009 kuba reisebericht nino 11
Pool Relax

 

2009 kuba reisebericht nino 12
Pool Relax
2009 kuba reisebericht nino 13
Casa de la Musica
2009 kuba reisebericht nino 14
Mario happy
2009 kuba reisebericht nino 15
Danke Mario  – Komm’ wieder mit nach Kuba !!
Copyright Nino

 

 

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