2007/05 – Portmann’s Erste – Ein starkes Stück
6 May
Portmann No 1 – Foto : Tom/Marcel |
Portmann No 1 – Foto : Tom/Marcel |
Von Tom „Bolivar” und Marcel „Mushu007″ / 06 Mai 2007
Marcel “Mushu007” und ich, Tom “Bolivar”, rauchten die neueste Kreation aus dem Hause Portmann Tabakwaren, Kreuzlingen.
Das wichtigste Vorab! Bei dieser Zigarre handelt es sich wortwörtlich um ein “starkes Stück Tobak”.
Mit die stärkste, die wir zwei je geraucht haben.
Vom Herrn Portmann Senior persönlich mit dem Hinweis bedacht, dass man sie nur auf vollen Magen rauchen soll, schritten wir erst nach einem ausgiebigen Abendessen zur Tat. Dies in dem netten Ambiente einer kleiner Smoker Lounge in der Nähe von Zürich.
Technisch gesehen handelt es sich bei dieser Kreation um eine Churchill, die in Cellophan verpackt ist und einen klassischen in Blau, Rot und Silber gehaltenen Ring mit dem Namen der Zigarre trägt.
Das Deckblatt ist ordentlich dunkel – Maduro – so wie man es sich auch von einer Edicion Limitada wünscht.
Nach dem Abstreifen der Schutzhülle fällt sofort das samtige, ölige Deckblatt auf, welches so geschmeidig ist, dass man die Zigarre am liebsten nicht mehr aus der Hand geben würde.
Die Verarbeitung scheint tadellos und mir fallen die schön abgerundeten Zigarrenköpfe an unseren Exemplaren auf.
Als nächstes wird der Riechsinn betätigt und da geht es los. Ein intensiver Tabakgeruch ist wahrzunehmen. Doch Assoziationen zu einem Herkunftsland werden im Kopf nicht klar.
Auch die ersten paar Kaltzüge nach dem Anschneiden verraten nicht mehr über die Herkunft, künden das Kraftpaket aber schon gebührend an.
Die Familie Portmann hält die Tabakmischung streng geheim und das lässt dem Raucher Spielraum für Spekulationen. Im Rauchverlauf sorgt dies dann auch immer wieder für interessantes Fachsimpeln. Ein Gesprächsthema ist also schon klar gesetzt, beim Rauchen dieser Zigarre.
„Flux” mit dem Jetflame angezündet, wird einem sehr schnell klar, dass der Hinweis von wegen vollem Magen nicht nur fürsorglich sondern ausgesprochen notwendig ist. Die Zigarre ist in Ihrer Stärke sofort sehr präsent und wir stellen uns beide die Frage, ob der Raucher oder die Zigarre zuerst in die Knie gehen wird. Schnell habe ich einen Schrägbrand bei meinem Exemplar und der Abbrand ist leider über den ganzen Rauchverlauf ausserordentlich zickig. Das Exemplar von Marcel ist dahingehend etwas besser. Ich führe das Verhalten meiner Zigarre auf den ordentlich feuchten und jungen Tabak zurück.
Nach der anfänglich schon präsenten Stärke und den zurückhaltenden, Tabakaromen verändert sich die Zigarre dahingehend, dass die Wahrnehmung des Rauchs im Mund dominanter wird als die Aromen. Bei anhaltender Stärke ist das Rauchen kein Spaziergang im Park. Ich meine in diesem Teil der Zigarre Citrus wahrnehmen zu können. Sie hat etwas ätherisches was bis zum Ende hinhalten wird.
Nach der Hälfte verändert sich die Zigarre geschmacklich enorm und verleitet mich zu der (vielleicht falschen?) Aussage, “die beste Non Cuban die ich geraucht habe”. Und das ist sie in dieser Phase klar. Die Geschmacksknospen werden wieder mehr gefordert. Die Mischung von Stärke und Geschmack versetzten mich förmlich in Schwingung. Leider bleibt dieser mir sehr schwer zu beschreibende Geschmack nicht bis zum Schluss und die Zigarre wird wieder etwas “flacher” ohne sich aber wieder nur auf die Citrus Noten zu reduzieren.
Nach gut 90 Minuten ist es vollbracht. Die Zigarren sind bis zu einer respektablen Restgrösse herunter geraucht und verglühen langsam im Aschenbecher.
Somit lösen wir uns aus der Umarmung dieses Aspiranten auf den World Heavy Weight Champion Titel.
Mit Sicherheit war es ein einzigartiges Raucherlebnis. Wird sich der Abbrand der Zigarre mit dem Alter verbessern? Aus welchem Anbaugebiet stammen die Tabake? Wird es weitere Formate mit dieser Mischung aus dem Hause Portmann geben? usw. Fragen über Fragen über die Marcel und ich nur vermuten können.
Die Fragen während dem Rauchen dieser Zigarre zu diskutieren war jedoch sehr anregend.
Copyright @ Tom „Bolivar” und Marcel „Mushu007″
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