2004/12 – Addis Ababa 3 / Ausflug nach Debre Zeit

24 Apr


Addis Ababa 3

23.12.2004

 

Während unserer Stadtrundfahrt hatte mir Kassaye erzählt , dass er ein paar Tage später ein Dorf ausserhalb von Addis besuchen würde um dort Spenden von Crews abzuliefern. 

Bei dieser Gelegenheit wollte er auch Material für die Verbesserung von Toiletten kaufen und mitnehmen. Auch dies von Crews gespendet. 

Er erzählte von der Schönheit der Gegend, von den vielen Vulkanen und Seen und davon, dass man dort ein kleines Picnic machen könnte. 

Ich fragte Kassaye ob ich mitfahren könne, er freute sich und lud mich ein. Ich hatte noch einiges an Bekleidung für Erwachsene die von Gottfried gespendet worden war. Diese nahm ich mit. 

Zusammen mit Dagmar, eine Kollegin aus meiner Crew, stand ich also um 09h morgens in der Hotel Lobby. 

Kassaye holte uns ab und wir fuhren los.

 

Gegenüber der Bäckerei, die Griechische Botschaft in Addis. Efgaristo Michael !

Zuerst hielten wir an einer Bäckerei an einer der Ausfallstrassen. Dort kauften wir ca. 50 Brötchen für 15 Birr (umgerechnet 1,20 EUR ).

Wir fuhren weiter und nahmen bei Kassayes Haus zusätzliche Bekleidung auf.

 

Wir nehmen Bekleidung mit

Wir fuhren weiter. Kurz vor verlassen der Stadt kauften wir noch Wellblech, Holzstangen, Nägel, Stromkabel, Birnenfassungen und Glühbirnen.

Wellblech, Holz, Nägel, Kabel werden aufgeladen

Dies alles für die Überdachung, Absicherung und Beleuchtung von Toiletten in einem Dorf an einem Vulkankratersee. 

Wir fuhren dann aus Addis heraus, die gleiche Strasse die ich vor ca. 5 Jahren ebenfalls Richtung eines Vulkansees gefahren war. Diesen Ausflug habe ich immer noch wegen seiner einmaligen Schönheit in Erinnerung.

Eine der Othodoxen Kirchen

Nach etwa einer Stunde Fahrt hielten wir an einem Motel/Cafe vor Debre Zeit an , um einen Capuccino zu trinken. Von aussen war es nicht zu sehen, aber wir waren direkt an einem Vulkansee. Wir parkten über dem Vulkankrater und schauten aus einer Höhe von etwa 50 Metern in den See.

Am Vulkankratersee

Cappuccino am Vulkan 

Zusammen mit einer Familie aus Barcelona mit ihren 2 Kindern waren wir dort die einzigen Gäste. Ich freute mich sehr spanisch zu hören und unterhielt mich mit der jungen Familie.

Sie waren im Lande unterwegs, wollten ein Kind adoptieren und hatten am Vortag bei den Adoptions Formalitäten das Ehepaar aus Malta getroffen das wir aus dem Waisenheim Kidane Meheret kannten. Ihre jungen Kinder hatten ihrerseits die Kinder im Heim mit Zauberkünsten unterhalten. 

Wir fuhren durch die Ortschaft Debre Zeit und Kassaye zeigte uns noch einen See. 

Vorbei an einigen Instituten, dem Offiziersclub der Ethiopischen Luftwaffe ( hier befindet sich das HQ der Luftwaffe ) und einigen Schulen fuhren wir dann aus dem Ort hinaus. 

Die asphaltierte Strasse endete. Uns kamen jetzt weniger Autos entgegen, dafür mehr beladene Esel und von Maulesel oder Pferde gezogene Kutschen.

Kassaye hielt kurz an als uns ein junger Mann im Rollstuhl entgegenkam um ihn etwas zu geben. 

Ausserhalb von Debre Zeit

Nach einiger Zeit hielten wir an. 

Wir wurden von einigen Menschen und vielen Kindern begrüsst. Dort luden wir das Wellblech, das Holz, die Ausrüstung für die Toiletten ab. 

Am ersten Halt

Die Materialien werden ausgeladen

Wir waren ca. 30 Meter von dem Vulkankrater entfernt, konnten diesen jedoch nicht sehen.

Hinten die Toilette über dem Vulkankrater

Wir verteilten etwas Spielzeug und fuhren weiter. Kassaye wollte uns die zu reparierenden Toiletten auf der Rückfahrt zeigen. 

Glücklich über etwas Spielzeug

Wir fuhren weiter. In der Ferne konnten wir den Berg Babogaya sehen, den uns Kassaye zeigte und wo wir hinfuhren. 

Landschaft am Babogaya Berg

Wir waren auf einer Ebene, einem Plateau angekommen. Die Sicht war grandios.

Die Wolken, der Himmel, die Landschaft wunderschön.

Weiter durch die Ebene

Erneut hielt Kassaye an und hupte mehrmals um seine Ankunft anzukündigen.

Wir besuchten einen 80-jährigen Mann mit seinen 2 jungen Kindern. Hier überreichte Kassaye erneut Bekleidung und stellte sicher,  dass diese ihm passte.

Ein alter Mann wird von Kassaye versorgt 

Kassaye und der alte Mann

Der Mann lebte in einem sehr einfachen Haus, draussen war in einer strohgedeckten Rundhütte die Küche. Neben dem Haus lagen Kuhfladen zum trocknen. Diese werden zum heizen und kochen benutzt. 

Die Kinder

Dagmar und die Kinder

Die Kinder im Haus

Im Schatten des Hauses

Die junge Frau war unterwegs zum Dorf wurde uns gesagt. 

Etwas weiter kamen wir an einen Kral. Wir fuhren durch das Tor. Hier hielten wir an.

Im Kral

Alle freuen sich

Mehrere Erwachsene und viele Kinder sammelten sich um uns und begrüssten uns sehr freundlich. Überall wimmelte es von Fliegen. Dagmar bekam einen Eukalytuszweig um die Fliegen zu verjagen.

Mit den Kindern

Ich entdecke einen Real Madrid Fan

Beide stolz

Zusammen mit Kassaye spazierten wir durch die Felder und gingen zu einem riesigen Baum inmitten der Ebene.

Links Kuhfladen zum trocknen, hinten der Riesenbaum

 

Der Babogaya Berg im Hintergrund

Von hier hatten wir einen faszinierenden Blick auf einen See, die Berge im Hintergrund und die ganze Ebene. Im See konnten wir Flamingos sehen.

Unser Picnic Baum, ein Riese

Im Schatten des Riesenbaumes

Hier lud uns Kassaye zu einem Milchkaffee ein. In einer Tasche hatte er eine Thermoskanne und Gläser dabei.

Ich hatte eine Griffins Robusto Maduro mitgebracht, und hier zündete ich die Zigarre an.

In den Tropen habe ich bemerkt dass eine Zigarre Mosquitos fernhält.

Hier war sie meine Art die Fliegen fernzuhalten. 

Kaffee und eine Griffins in Äthiopien

Wir sassen unter dem riesigen Baum, genossen die Sicht, die Ruhe, den Schatten und eine Unterhaltung mit Kassaye der uns Informationen gab. 

Es gesellte sich ein Hirte dazu und später kamen  einige Kinder mit einer gemischten Herde aus Ziegen, Eseln und Bullen dazu. 

Ein Hirte kommt dazu

Die Herde

Die Aufpasser der Herde

Für uns eine Idylle. Für sie der Alltag. 

Wir gingen dann zurück in den Kral. Mittlerweile hatten sich viele Kinder versammelt und mehr Erwachsene waren hinzu gerufen worden.

Die Kinder standen diszipliniert in Reih und Glied wie die Orgelpfeifen vor dem Land Cruiser von Kassaye.

Zurück im Kral

Kinder werden eingekleidet

Kassaye verteilte dann die Bekleidung und das Spielzeug an die Kinder. Keines der Kinder griff gierig danach oder stritt sich mit einem anderen Kind um etwas. Jeder nahm es freudig auf, blieb in der Reihe stehen und liess sich dann von den Erwachsenen die Bekleidung anpassen oder anziehen.

In Reih und Glied wie die Orgelpfeifen

Kassaye verteilt Bekleidung und Spielzeug

Glücklich mit den Kindern

Als alle Kinder etwas hatten, kamen die Erwachsenen an die Reihe. Auch hier wurde alles freudig, ruhig und dankbar entgegen genommen. 

Dann kommen die Erwachsenen dran

Kassaye verteilt

Gleich anprobiert

Kassaye und die Kinder

Ich hatte mich mit einem jungen Mann angefreundet der ein Real Madrid Trikot anhatte. 

Zwei treue Real Madrid Fans

Er und seine Freunde freuten sich darüber,  dass ich mich wiederum über den Anblick des Trikots freute, und die Namen von Zidane, Beckham, Figo und Raul wurden mit viel „Daumen hoch“ ausgetauscht. 

Von ihnen bekam ich dann als kleinen Dank eine Einladung zu einer Fahrt in der Pferdekutsche. 

Mein Geschenk, eine Fahrt

Es ging wieder zurück und wir hielten, wie versprochen, am „Toilettenprojekt“. 

Ziemlich direkt am Rande des Abgrundes war eine Betonplatte mit einem Loch in der Mitte. Dies war die Toilette mit der besten Aussicht die wir jemals gesehen hatten. Grandios. 

Die Toilette soll saniert werden

   

A Toilet with a View

Allerdings unbeleuchtet und ungesichert. Dies alles wollte Kassaye geändert haben. Dazu sollte ein Dach aus Wellblech für die Regenzeit kommen. 

Am Ende : müde aber glücklich

Wir waren fertig und fuhren nach Addis zurück. Vorher wollte mir Kassaye jedoch die Air Base und HQ der Eth. Luftwaffe zeigen. Wir fuhren am Haupteingang der Air Base und einer MiG-21 die auf einem Betonsockel als Dekoration diente vorbei. 

Fotografieren durfte ich nicht, denn es herrscht Fotografierverbot für alles Militärische.

Ich konnte noch den Tower und einige C-130 Herkules auf dem Vorfeld sehen. Auf den Hügeln konnte ich Luftabwehrstellungen mit SAM und mobilem Radar beobachten. 

Äthiopien befindet sich in einem gespannten Waffenstillstand mit Eritrea, als ich vor 4-5 Jahren hier war herrschte noch Krieg und Russische und Ukrainische Kampfpiloten flogen auf beiden Seiten Einsätze. 

Die Rückfahrt nach Addis bemerkte ich dann nicht mehr, da ich erschöpft einschlief.

Erst kurz vor unserem Hotel wachte ich auf. Kassaye verabschiedet sich von uns. 

Am nächsten morgen fuhr er sehr früh bereits in die Provinz Harar, ca. 520 KM östlich von Addis zum St. Gabriels Fest ( Kolubi Gabriel ). 

Dort treffen sich etwa 700 bis 800 000 Menschen zu einem Pilgermarsch in die 68 KM entfernte Gabrielskirche. 

Während wir Weihnachten am 24/25 Dez. in Addis feierten, feiern die Äthiopisch-Orthodoxen Christen ihr Weihnachstfest am 07 Januar, eine Gemeinsamkeit mit der Griechisch- und Russisch Orthodoxen Kirche sowie mit den Koptischen Christen. 

Thank you very much for an interesting Trip, Mr Kassaye.

 

Copyright 12-2004 © Ninos Flying Cigar

Weitere Fotos zu diesem Bericht :

Jeder wartet diszipliniert

Alles wird anprobiert

Passt es ?

Jedes Kind bekommt etwas 

Jedes Kind

Happy Kids

Happy Nino

Auch Dagmar freut sich

Alles passt……..

………… nur die Kappe ist noch etwas zu gross

Happy

Copyright 12-2004 © Ninos Flying Cigar

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