2005/09 – 1988 Dom Perignon Cigar & Champagne
9 Aug
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1988 Davidoff Dom Perignon & 1988 Champagne Dom Perignon
1988 Davidoff Dom Perignon & 1988 Champagne Dom Perignon Foto Stocki English Version follows the German text
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Stille Wasser sind tief. Sehr tief. Man könnte Paul für einen äusserst liebenswürdigen, freundlichen,kultivierten und sympatischen Menschen halten. Der er ja auch durchaus ist. Aber ……………. Paul geht über Leichen um an gute Zigarren zu kommen. Buchstäblich. Oder präziser gesagt : Er fährt. Vorspann : Andreas und ich fahren auf der Autobahn die 10 Minuten nach Mainz um Paul am Hauptbahnof abzuholen. Das Handy klingelt. Es ist Paul. Er hat ca. 25 Minuten Verspätung, eine Leiche lag auf den Gleisen. Selbstmord. Nein, er weiss nicht ob es ein Nichraucher gewesen sei. Da die Bundestagswahl erst am nächsten Tag stattfindet kann es auch keine politische Verzweiflungstat gewesen sein. Wir werden es nie erfahren. Aber Paul’s Verspätung gibt uns noch die Möglichkeit gegenüber des Mainzer Hauptbahnhofs in der sehr angenehmen spanischen Tapas Kneipe „Besitos“ typisch spanisch einen Cafe con Leche im stehen zu trinken und eine kleine Ramon Allones Small Club Corona zu rauchen.
Andreas & ich warten auf Paul / Waiting for Paul Leider ist Paul dann sehr pünktlich. Sehr deutsch fährt der angekündigte Zug auf die Minute genau ein. Die kleine Aromabombe ist noch nicht fertig, nichtsdestotrotz gehen wir mit Ihr in den Bahnhof und holen Paul ab. Schon haben wir Gesprächsstoff und die kurze Fahrt nach Wörrstadt wird mit Ramon Allones geteilt. Gemütlich zeigen wir Paul unsere Rheinhessische Weinbergslandschaft. Mittlerweile ist auch Thomas in seiner schönen, blauen „Motivations Corvette“ angekommen und wartet im Cafe Fritz auf uns.
Thomas, Nino & Andreas Väter scharen sich mit ihren Söhnen um das schöne Gefährt und bewundern es. Wir trinken noch schnell einen Schoppen, Inge begrüsst Paul und Thomas, wir rauchen etwas kleines unter den üblichen netten Worten der anderen Stammgäste ( „ Jo, die Stinker sind wieder do “ ) und schon ist es 13h30 und Zeit zum ernsthafteren Teil des Programmes überzugehen. Herr Hörner, unser Chauffeur ist da. Wir – Paul, Thomas, Andreas und ich – fahren den kurzen Weg nach Osthofen bei Worms in den Dalberger Hof – Dort ist Weinprobe mit Weinbergswanderung und Verkauf.
Dalberger Hof in Osthofen bei Worms Menschen aus ganz Deutschland …………. und einige 30 Taiwanesen die von der IAA eine Pause nehmen und sich Deutschland „normal“ anschauen sind da. Selbst begnadete Raucher, sind sie von unserer Zigarrenrunde beindruckt. Die Wanderung machen wir ein anderes Mal, wir rauchen nicht im Gehen. Wir werden bereits von einigen der Wiesbadener Zigarrenkumpels erwartet, Gabriel und Stefanie, Jürgen, Gottfried mit ganzer Familie ist da. So haben Paul und Thomas Gelegenheit mit anderen netten Zigarrenraucher gesellig zu rauchen und sich auszutauschen. Heinfried Strauch, der Besitzer des Dalberger Hofes und Mitraucher, hat auch etwas Zeit für uns, empfiehlt und Weine und besonders die mit Dornfelder verfeinerte Goulaschsuppe.
Heinfried Strauch Besitzer / Owner Dazu trinken wir uns durch die exzellente Weinpalette des Hofes. Sauvignon Blanc, Riesling, Grauburgunder, Merlot, Chardonnay, Dornfelder, ein grosses und vorzügliches Angebot ist aufgetischt. Doch die besten Spezialitäten liegen meiner Meinung nach in den Bränden.
Brände / Spirits
Andreas / Cigarignac / Paul Auch hier haben wir Gelegenheit einige der Brände und Destillate zu verkosten und sind sehr angetan von deren Qualität und Geschmacksintensität. Nicht nur der bekannte Cigarignac, andere Brände sind genauso ebenbürtig. Heinfried erklät uns die Lagerung des teuersten Brandes, des Petrus, der mit 76% Alkoholgehalt nach langer Fasslagerung in den Glasballon kommt, jährlich ein Prozent verliert ( „Für die Engel“ ) und nach 50 Jahren für um die 1000 Euro die Flasche verkauft wird. Paul holt sich einige Cigarignac Flaschen, Thomas kennt und schätzt ebenfalls diesen Spitzenbrand der mit Habanos Rauch feiner Zigarren vom Cigar Cult Club im Fass verfeinert wird.
Cigarignac Brandy Tasting
An der Probiertheke / Tasting the Spirits Kaum sind zweieinhalb Stunden vorbei ist es wieder 16h30 und Herr Hörner wartet auf uns. Wir fahren zurück nach Wörrstadt und bereiten den zweiten „Gang“ des Tages vor, unseren Dom Perignon Smoke. Unser grosszügiger Gastgeber Andreas hat weder Kosten noch Mühen gescheut und ist am Vortag in die Frankfurter Kleinmarkthalle und zu Feinkost Plöger in der „Fressgass“ gefahren und hat sich dort mit leckeren Sachen eingedeckt, Hühnchen, leckere Salate, Gambas, Frikadellen – Danke Andreas !! -, Schnitzel, leckere Salamis und exquisiten Französischen Käse. Ich hole noch schnell ofenheisse Baguettes und wir stellen alles auf die Fensterbank des Labors in der Apotheke. Dort, zwischen E-605, Quecksilber, Giftschrank, Windelkartons und Fläschenschrank, neben Zargesboxen voller Zigarrenkisten werden wir unseren Smoke abhalten. Zwar steht uns Andreas Büro zur Verfügung, aber das Labor ist wie eine gemütliche Küche, jeder findet sofort seinen Lieblingsplatz für den Abend. Und um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen : Nein, wir sind keine „Posterboys für den Cigar Aficionado“ wie ein US Amerikaner mal wohlwollend zu uns meinte, sondern hart arbeitende aber genauso hart geniessende, berufstätige Professionelle denen Genuss in geselliger Runde von Zeit zu Zeit wichtig ist. Ab 17h30 kommen noch Bernhard und Walter zu uns.
Walter, Andreas & Havana Especial Die Runde ist komplett. Andreas teilt Ramon Allones Belicosos aus. Walter bringt passend zum Thema des Abends eine Flasche 1988 Lagavulin Malt und überrreicht Andreas eine speziell für Ihn in Havanna massgerollte „Don Walter Especial“. Zur Feier des Einjährigen Jubiläums meiner Homepage überreiche ich eine Kiste Punch Black Prince FR-OASU – Juni 1998 – die Paul öffnet und zusammen mit Thomas und mir begutachtet.
Paul & Punch Black Prince
Andreas & Bernhard & Black Prince Mit diesen kräftigen, perfekten Zigarren beginnen wir dann den Abend. Wir lassen uns viel Zeit, reden über Gott, die Welt, Zigarren, die morgigen Wahlen und sonstigem unwichtigen Gedöns. Walter erfreut uns wieder mit seinen un-köstlichen Witzen. Zwischendurch kommen noch Alfred, Andreas Vater, Stefanie, seine Frau, Luise, seine Tochter und besonders gerne Lotte, der Hund zu uns und gesellen sich dazu. Eine lockere, ungezwungene Runde. Andreas entkorkt dann die erste von Drei Dom Perignon 1988 Champagner Flaschen die er für diesen Abend hat finden lönnen.
Jack in the Champagne Box Der Champagner ist ideal, firn, nussig, voller Aroma, kräftig, dicht.
Erste Flasche / First Bottle Es werden die 1988 Davidoff Dom Perignon Zigarren ausgeteilt, bewundert, geprüft, gerochen, angeschnitten und verkostet.
Es bleiben noch welche / Some still remain
1988 Dom Perignon Davidoffs Exzellent, voller Aroma, abgerundet im Geschmack, perfekt in Brand und Zugverhalten, fehlerfrei. Sehr gute Zigarren.
Attacke / Attack
Heating up the Ladies Wir geniessen das Wechselspiel des Geschmacks zwischen dem nussigen Champagner und der edelsüssen Zigarre. Perfekt.
Thomas bei der Arbeit / Man at Work
Andreas bei der Arbeit / Hard Work Die zweite Dom Perignon Flasche, obwohl gleicher 1988 Jahrgang, ist markant anders. Frischer, etwas spriziger aber flacher, nicht so kräftig, nicht so edel wie die erste – und später auch wie die dritte Flasche. Diese Flasche kam aus einer speziellen Enotheque-Lieferung für Grossbritannien.
Cheers
Einfach nur Gut / Simply perfect
Perfect Couple Wir beenden mit grossem Genuss die Dom Perignons und stellen gemeinsam fest dass es eine perfekte Genusskombination war.
Perfekter Abbrand
Perfekte Asche / Perfect Ash Foto Stocki Weiter geht es dann mit ca. 6-7 Jahre alte Sublimes und Salomones die von Reynaldo Gonzalez Jimenez, dem Leiter der Casa del Habano im Hostal Conde de Villanueva, La Habana Vieja, gerollt wurden. Es ist wiederum ein kleines Geschenk meinerseits da ich am 15 September dreissig Jahre bei Lufthansa feierte und am 16 September ein Jahr Flying Cigar. Eine ebenfalls perfekte Zigarre – bis auf Andreas Exemplar dessen Deckblatt sich wölbt – er bekommt eine neue – mit perfektem Verhalten und grossem Geschmack. Ich bin angenehm überrascht wie sehr diese Zigarre bei allen Mitrauchern ankommt. Paul und die anderen loben sie, wir sind alle sehr glücklich mit der Wahl. Ich überreiche Paul eine zweite sodass er in Hamburg die Zigarre in Ruhe bald wieder geniessen kann. Dazu öffnen wir jetzt die Flasche 1988 Lagavulin von Don Walter.
Walter Especial & 1988 Lagavulin Islay Powerful ! Torfig. Stark, Kräftig, dunkles Bernstein, eine Geschmacksbombe. Dieser Lagavulin ist eine sehr gute Begleitung zu einer starken, dunklen, öligen, grossen Zigarre wie Reynaldos Salomones oder Sublimes. Perfekt. Es ist kurz nach Mitternacht, Andreas ist bereits weg, Alfred sein Vater leistet uns gerne Gesellschaft im Labor, aber wir merken die Auswirkungen dieses an Geschmack nicht gerade armen Tages. Gottseidank haben wir es alle nicht weit. Ins Cafe Fritz die anderen, Bernhard und ich gehen untergehakt die Pariser Strasse hoch zu unseren Wohnungen. Mittlerweile sind Bernhard und ich ein eingeübtes Team im „Arm-im-Arm-untergehakt-die Strasse-hochgehen“ geworden. Schwierig wird es nur sobald wir uns leider trennen müssen und jeder die letzten 300 Meter zu seinem Haus allein gehen muss. Eine wackelige Angelegenheit ……………… Am nächsten Tag, den Wahlsonntag, treffen wir uns um 09 Uhr und frühstücken gemeinsam, gemütlich im Hotel Wasseruhr über Wörrstadt. Wieder ein herrlicher Sonnentag. Nachdem ich Paul zum Mainzer Bahnhof gefahren habe, setzen wir uns draussen auf die Terrasse und geniessen die Sonne, die Sicht, das Licht und ein paar gute Zigarren. Es waren sehr kurze 24 Stunden, wir hätten gerne länger zusammen gesessen und geraucht und geklönt, aber wie sagte Paul : Wir sind ja nicht zum Spass da ……………. Wie gesagt : Stille Wasser sind tief. Sobald Paul mir ein Tasting über die gerauchten Zigarren schickt, werde ich es in diesem Bericht stellen. An Allen Herzlichen Dank, besonders unserem grosszügigen Gastgeber : Andreas „Rheinhessenraucher“ !! Nino Andreas war so freundlich dieses Tasting der Dom Perignon zu schreiben : Davidoff Dom Perignon 1988 von Andreas „Rheinhessenraucher“ Nino bat um ein Tasting aufgrund unseres schönen Abends im Labor der Adler-Apotheke. Eigentlich müsste ich diese Zigarre für ein einigermassen objektives Tasting noch mal rauchen – denn nicht das Tasting der Zigarre, sondern das genussvolle Zusammensein mit Gleichgesinnten stand im Vordergrund. So ist die Erinnerung an diese einzelne Zigarre schwer aus den gesamten Eindrücken des Abends schwer herauszufiltern. Aber gerade das will ich ja bei meinen Berichten mitvermitteln : die Umstände unter denen ein Tastingbericht zustande kam – also werde ich nicht noch mal zum Feuerzeug greifen, sondern auf meine Erinnerungen zurückgreifen. Da es ein wunderbarer Abend mit wunderbaren Gästen in einer recht ungewöhnlichen Umgebung war – war auch der Genuss dieser Zigarre ein wundervoll ungewöhnlicher. Die Davidoff präsentierte sich noch in der vollen Schönheit ihrer 17 Jahre : äusserlicher Eindruck der Verarbeitung und der Geruch liessen grosses erwarten. Nach dem Anschneiden und dem Anzünden entwickelte sich ein elegant zu nennender Geschmack am Gaumen mit klaren unverspielten Tabakaromen. Der Abbrand blieb bei allen Exemplaren ohne Beanstandung und sorgte einfach nur für Feude am Rauchen. Der Geschmack und das Aroma wurde im Rauchverlauf gleichmässig stärker – ohne jemals sich in den Vordergrund zu spielen. Es war einfach nur eine gut gelagerte alte „grosse“ Zigarre , die es verstand ihren Platz im Spiel der verschiedenen Eindrücke von gutem Essen ,vorzüglichen Getränken und geistreich – witzigen Gesprächen einzunehmen – das aber ohne falsche Bescheidenheit. Sie zeigte die Bandbreite an Tabakaromen, die man so gerne an kubanischen Zigarren hat. Sie war rund in der Komposition der verschiedenen Geschmacksrichtungen die man beim rauchen einer guten Habana erwarten kann. Wir alle zollten der alten Lady Respekt für ihren gelungenen Auftritt. Sie war wie ein guter alter gelagerter Burgunder-Wein : Eleganz gepaart mit der Reife des Alters und der Vornehmheit der Herkunft – im Gegensatz zu den ebenfalls vorzüglichen anschliessend gereichten jungen Zigarren grösseren Kalibers aus Kuba : diese entsprachen mehr den „Aromenbomben“ der neuen Welt, wenn wir beim Vergleich mit Weinen bleiben wollen. Diese Zigarre ist ein Smoke für den Genuss – ein perfekter Begleiter, an den man sich immer gerne erinnern wird. Wie gesagt dieser Bericht entstand aus der Erinnerung heraus an einen perfekten Abend – aber ich gehe sehr stark davon aus, dass diese Lady mich auch an einem einsamen Abend bei mir im Büro nicht das geringste enttäuschen wird. Copyright 09-2005 © Ninos Flying Cigar |
