2005/04 – Smoke & Dine, Mainz Hyatt

9 Aug

„Erbrecht für Aficionados – oder wie
vererbe ich eine Zigarrenkiste?“

Wieder einmal hat das Mainzer Hyatt-Hotel zu einem Smoke & Dine geladen.

Um es gleich vorweg zu nehmen : es war wieder mal eine dieser Veranstaltungen, die den legendären Ruf dieser Abende begründet hat!

Es trafen sich ab 19 Uhr an diesem schönen April-Abend in der angenehmen Atmosphäre der Malakoff-Bar 12 Aficonadas und Aficionados.

Bei einem herrlich erfrischenden Hennessy-Highball als Aperitif – begleitet von einer schönen AVO Puritos aus der etwas stärkeren Domaine-Serie  – stellten die Anwesenden fest, dass die recht geringe Teilnehmerzahl von 12 Personen nicht von Nachteil ist.

Ganz im Gegenteil!

Es fördern manchmal gerade diese kleineren Veranstaltungen die fast schon familiär zu bezeichnende Atmosphäre die unter den einzelnen Leuten herrscht.

An dieser Stelle mal wieder ein schon oft ausgesprochenes Lob an das Hyatt und an die für diese Abende Verantwortlichen. Egal wie groß oder wie klein der Zuspruch ist – es wird immer für einen wunderbaren Rahmen gesorgt. Man merkt diese perfekte Mischung an Professionalität eines in Veranstaltungen geübten Hotels der Spitzenklasse und dem Herzblut, dass sich im Engagement der Ausführenden zeigt.

Eine schwächelnde Phase der Küche vor einiger Zeit – die öfters teilnehmenden Gäste bezeichnen diese Phase gerne als die „frittierte Schnittlauch-Phase“ – ist zum Glück Aller überwunden! 😉

Zur Vorspeise – ein geräuchertes Lachsmittelstück, fruchtigherb angerichtet – wurde ein vorzüglicher Grauer Burgunder vom Weingut Hedesheimer Hof aus Rheinhessen gereicht.

Begleitet wurden beide von einer Romeo y Julieta  Exhibicion No.4 aus dem 50er Cabinet.

Diese Zigarre war ca. 2 Jahre alt und war mit ihrem nicht zu starken aromatischen Geschmack ein sehr guter passender Smoke.

Rechtsanwalt Herr Lehrmann – unter uns RHR´s als Franz bekannt – hielt einen sehr informativen Vortrag zwischen den einzelnen Gängen zum Thema:

Trotz der anfänglich eher augenzwinkernd angeführten semantischen Auseinandersetzung zu den Unterschieden einer „Zigarrenkiste“ und einer „Kiste Zigarren“ war es ein sehr interessanter Vortrag mit ernstem Hintergrund, der auch die Anwesenden zu vielen Zwischenfragen provozierte.

Franz zeigte sich mal wieder als Meister seines Faches und stand souverän Rede und Antwort.

Zwischen den beiden Vortragsteilen wurde der Hauptgang gereicht – ein perfekt gegartes Kalbsrückensteak mit Pilzkruste.

Den Genuss vollständig machte ein schöner Rotwein aus Österreich.
Ein 99er Arachon T.FX.T ein Cuvee dreier Spitzenwinzer aus dem Burgenland. ( Tibor
Szemes, F.X.Pichler und Manfred Tement )

Die dazu gereichte „Celebracion“ im Toro-Format– eine Puro (!) von Joya de Nicaragua hatte es etwas schwer gegen diesen Wein und gegen die vorangegangene Zigarre – ein angenehmer Rauchgenuss – dem aber das gewisse Etwas zum Schluss fehlte. Allerdings für einen Preis von 4,20 Euro interessant.

Nach dem zweiten Teil von Franz´ Vortrag ging es zum Dessert über – eine traumhaft leichte und dabei extrem geschmacksintensive Valrhona Schokoladen – Tarte!

Dieser Gang entwickelte sich an diesem Abend zum „Perfect-Match “ : wurde er doch begleitet von zwei excellenten Cognacs aus dem Hause Hennessy.

Einem „Davidoff Classic“ und einem Hennessy XO.

Die dazu zeitgleich angezündete Abschlusszigarre – eine Bolivar Coronas Gigantes, auch aus dem 50er Cabinet und auch ca. 2 Jahre alt – vervollständigte die epikureische Trilogie.

Die Zigarre entwickelte Anfangs eine wunderschöne Süsse um dann im Rauchverlauf ihre erdige Stärke zu offenbaren – ohne jemals scharf oder übertrieben daher zu kommen.

Für die Qualität aller Zigarren hatte in bewährter Art – leider in absentia – Walter Born gesorgt.

Perfekt gelagert kamen die Zigarren direkt aus Bensheim, aus der „Rauchkultur-Seiler“.

Solchermaßen „gestärkt“ entwickelte sich noch ein schöner Abend mit anregenden Gesprächen und dem guten Gefühl eine anwesende bekennende Zigarren-Novizin- Frau Weiland- auf den rechten Geschmack gebracht zu haben.

Der Abend klang gemäß einer rheinhessischen Winzerweisheit „das beste an einer Weinprobe ist das Bier danach“ mit einem herrlich frischgezapften Radeberger aus.

Um diesen Abend mit den Worten von Franz zu umschreiben: „Das einzige was ich auszusetzen habe, ist, dass ich nichts auszusetzen habe!“

Bericht von Andreas
„Rheinhessenraucher“.

Alle Fotos : Andreas
„Rheinhessenraucher“.

April 2005

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© Nino’s Flying Cigar 04-2005

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