2006/01 – El Rey del Mundo “GRANDES DE ESPAÑA”
24 Aug
21.01.2006
Hierbei handelt es sich um ein für mich schwieriges Format :
Erstens liebe ich eher die klassischen Ringmasse von 42 bis ca. 50 und zweitens bin ich eher ein „Feuchtraucher“ – schon nach einigen Zügen ist das Mundstück schön eingeweicht.
Hat zwar den Vorteil dass kein anderer die Zigarre mir wegraucht, wenn ich mal für kleine Königstiger verschwinde.
Hat aber den Nachteil dass bei kleinen Ringmassen die Zigarre schneller „zugeht“ und man nur noch mit hochrotem Kopf und eingefallenen Wangenknochen an ihr zieht.
Übrigens sehr zur Belustigung anwesender Mitraucher.
Die „Grandes de España“ mag ich trotzdem sehr, da sie ein sehr leichter und dabei ehrlicher Rauch ist.
Allerdings hatte ich mit ihnen auch schon schwer zu kämpfen :
Eine Kiste, die ich mir aus einem Spanienurlaub mitbrachte war katastrophal gewickelt.
Und trotz 4-jähriger Lagerung war jede zweite nach wie vor nicht rauchbar – da verknallt.
Dies ist mir mit hier gekauften Kisten nicht passiert.
Und wenn sie den gut konstruiert ist, dann ist es ein feiner weicher Smoke, der mit herbalen Aromen überzeugt. Die Aromen kommen zwar eher verhalten – fast verdünnt – daher, sind aber trotzdem präsent.
Man sollte nicht den Fehler begehen, den ich schon leider begangen habe, und sie zu einem kräftigen Getränk rauchen. Ein einfaches Wasser steht ihr am besten.
Die Aromen werden auch nicht wesentlich dichter im Rauchverlauf, der sehr gut und gleichmässig ist.
Nur das lästige Nachfeuern, wenn man sich nicht ganz auf sie konzentriert ist lästig.
Dies empfinde ich auch als einen Nachteil dieser kleinen Ringmasse – man muss sich mehr mit ihr beschäftigen.
Also kein geeigneter Smoke für einen netten Abend zum Plaudern mit Mitrauchern – eher ein Genuss fürs stille Kämmerlein.
Dort aber ein leichter schlanker für ca. 45 bis 60 Minuten.
Noch etwas in eigener Sache :
Ich betone hier nochmals ausdrücklich, das ich nicht möchte dass durch meine Tastings der Eindruck eines unfehlbaren Gaumens entsteht.
Was ich hier schreibe sind Eindrücke von Zigarren die ich rauche und kenne.
Ich bin ein miserabler Kandidat für Blindverkostungen.
Dort liege ich meistens ganz elegant daneben.
Letzt passiert bei einem netten Abend : die von mir als alte Partagas Mille Fleur scheinbar entlarvte entpuppte sich zur allgemeinen Belustigung als junge Partagas Aristocrats.
(Banderole war dran!)
Es soll also bitte keiner auf die Idee kommen, hier schreibt einer mit perfektem Gaumen die ultimativen Tastings.
Und ist dann verzweifelt auf der Suche nach genau den von mir beschriebenen Empfindungen.
Es sind wie gesagt eher Zustandsberichte von Zigarren, deren Geschmack und Aroma wie beschrieben ich gerade empfinde, oder aus meiner benebelten Erinnerung heraus so empfunden habe.
In diesem Sinne :
geniest Alle Eure gerade angezündeten Zigarren und seid glücklich und entspannt.
Andreas