2005/10 – RyJ Petit Piramides in Münster

10.10.2005

Bei diesem Tasting werde ich erst einmal etwas ausholen müssen, um zu erklären, wie es dazu kam.

Seit über 10 Jahren bilden meine bessere Hälfte und ich zusammen mit vier anderen Paaren eine Art Stammtisch, der sich einmal in der Woche trifft.

Seit einigen Jahren bemühen wir uns auch einmal im Jahr für ein Wochenende irgendwo hinzufahren um mal ganz lange Spass zu haben – dass es nicht immer leicht ist einen gemeinsamen Termin zu finden kann man sich sicherlich vorstellen !

In diesem Jahr fiel der Termin auf das erste Wochenende im Oktober und auf Münster als Ziel.

Es war eine gute Wahl: das Wetter war hervorragend und die Stadt gefiel uns allen ausgesprochen gut.

Am ersten Abend genossen wir die drei wichtigsten Dinge der Münsteraner Küche :

Deftige Kost, lecker Bier und trocken-schnoddrige Bedienung, die uns alle zum Lachen brachte.

Im Anschluss daran gingen wir auf dem Rückweg zum Hotel am Zigarrengeschäft „Tabak-Träber“ vorbei.

Dieses Geschäft war mir von Walter Born empfohlen worden, und wie immer sollte sich einen Empfehlung von Walter als voll gerechtfertig erweisen.

Meine Überraschung war gross zu sehen, dass die Lounge noch offen hatte.

Wie ich später erfuhr hat sie an jedem ersten Freitag im Monat bis 23 Uhr geöffnet -glückliches Münster!!

Ich ging mit David hinein und entdeckte vom Verkaufsraum aus ein mir bekanntes Gesicht :

Mackfried, den ich schon mal in Wörrstadt bei einem Treffen der area kennen lernen durfte.

Ich mit David hinauf zum Loungebereich und an Mackfrieds Tisch, wo sich gerade die ersten Teilnehmer auf den Heimweg machen wollten.

Ich legte meine Hand auf seine Schulter und sagte „Guten Abend“.

Der Arme war darauf natürlich nicht vorbereitet und schaute mich erst verdutzt an .

Ich schätze sein Gehirn arbeitete fieberhaft an einer Erklärung wer ihn da von hinten ansprach.

Die anderen stellten sich dann auch noch vor. Erst Helmut-Zappa, dann der mir bis dato unbekannte Zigarrenraucher, und dann noch nachdem sich Frank höflich distanziert mit „Hallo ich bin Frank“ vorgestellt hatte und ich ihm antwortet „Hallo Frank nett dich endlich persönlich kennen zulernen – noch mal Hallo MilleFleur“ outete ich mich als „Andreas – Rheinhessenraucher“.

Dann war das „Hallo“ umso grösser und freudig-überrascht – damit hatte nun wohl keiner gerechnet.

Mackfried erklärte seine Überraschung und das Nichterkennen von mir dann ganz plausibel mit: „ Es kann ja nicht sein ,was nicht sein kann !!“.

Gerne hätte ich nun mich dazu gesetzt um noch mit den Anderen: Zappa-Helmut und ich glaube „Geniesserschlot“ einige Zigarren zu verputzen.

Aber leider bin ich am Stammtisch der Einzige Zigarrenraucher und die Anderen waren schon enteilt.

So blieb es schweren Herzens nur bei diesem kurzen überraschenden Händedruck und dem Gefühl auf Anhieb mal wieder nette Zigarrenraucher persönlich kennen gelernt zu haben.

Mein nächster Münster Aufenthalt wird auf alle Fälle besser geplant werden.

Am nächsten Tag stand eine Tour durch Münster auf dem Plan und ich nutzte den allgemeinen Wunsch nach einem Nachmittagsschläfchen um noch mal zu Träber zu gehen.

In der Lounge gönnte ich mir einen doppelten Espresso und einen Havana-Club und liess mir dabei eine Romeo y Julieta Petit Piramides schmecken :

Eine wirklich feine kleine Zigarre von grossem Format.

Schon jung sehr gut rauchbar und von sehr guter Verarbeitung und Abbrand.

Sie zeigt von Anfang an würzige Aromen und einen erdig-nussigen Geschmack .

Alles ist jetzt schon rund an ihr – sie hat das Zeug zu einem Klassiker im Bereich der kleinen Zigarren.

Sie wurde nur ganz unmerklich stärker im Rauchverlauf ohne anstrengend zu werden und schrieb bei jedem Zug unmissverständlich „Kuba“ auf die Zunge.

Ich hoffe sehr , dass die Kubaner dieses Format „in Serie“ gehen lassen werden.

Sie würde sicherlich zu meinen Favoriten werden, wenn es um den kurzen guten Smoke ginge.

Abgerundet wurde das ganze im Anschluss noch mit einem sehr netten anregenden Gespräch mit Herrn Träber-Junior, dem ich für seinen Vater noch schöne Grüsse von Walter Born ausrichten liess.

Man merkte Herrn Träber an, dass er viel Spass an und mit der Zigarre hat und wartete mit viel Sachkenntnis auf.

Er brachte mich sogar dazu nicht-kubanische Zigarren zu kaufen !

Alles in allem –bis auf die nichtvorhandene Zeit am Abend zuvor – ein gelungenes Erlebnis.

Andreas