2006/10 – Karnickel & Puros am Mittelmeer

15 Oct


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PSD No 4 Travel Pack

Wie beim Smoke & Dine Dinner in Mainz Ende September verabredet – siehe Bericht :  Smoke & Dine  Hyatt Mainz – trafen wir Heiner und Veronika Anfang Oktober in Calpe am Mittelmeer um zusammen mit ihnen und meinen Eltern einen Ausflug in die Sierra de Bernia zu unternehmen.

Da waren wir bereits einige Tage in Spanien. Über Madrid geflogen, dann 4 Stunden die Weite ( und interessante Öde ) der Kastillischen Meseta durchfahren um nach La Manga zu kommen.

Immer noch hochsommerliche Temperaturen bis zu 35 im Schatten – Backofen. Volle Strände.

So ruhen wir uns erstmal aus.

Denn jeder wünscht einen schönen Urlaub in Spanien oder fragt wie denn der Urlaub in Spanien war.

Leute : Es ist ein Besuch bei den Eltern – und diese sind über 80.

Gesund zwar, aber Eltern und älter.

Das gibt Stress und ist anstrengend. Denn für die ist man noch immer 12 jahre alt …………..rauch nicht so viel, fahr nicht so schnell, iss den Teller leer, komm nicht zu spät. Sonst noch Fragen ?

Aber es geht ihnen gut und das ist die Hauptsache.

Jedenfalls ist es bei meinen Eltern noch angenehm ruhig und auch spanisch geblieben. Abwarten wie lange noch.

Seitdem Ryanair und andere Billig Airlines nach San Javier/La Manga fliegen haben die Engländer die Ecke entdeckt und es entstehen riesige Urbanizaciones mit Golfplätzen und tausenden „Karnickelställen”.

Es wird noch interessant werden wie sich alles entwickelt. Denn viele beklagen sich über die vielen Menschen die wenig Geld da lassen, die Kriminalität und die steigenden Preise.

Und es wird wohl immer weniger ausgegeben, denn die Spanier sind über beide Ohren mit über 130% ihres Jahreseinkommens verschuldet – aber Hauptsache die Fassade ist ein BMW und die Drittwohnung am Mittelmeer …………

Wir fahren also nach Calpe, dann den Berg hoch bis zum letzten Haus und besuchen Heiner in seiner „Flugzeugkanzel” mit dem atemberaubenden Blick über Calpe und den Peñon de Ifach.

Selbst  die Südspitze Ibizas, 120 km entfernt ist heute zu sehen. Wahnsinn.

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Heiner’s Blick aus der “Flugzeugkanzel” auf Calpe

Wir rauchen eine RG Petit Corona. Ich bringe ihm einen Partagas Serie D No. 4 „Travel Pack” aus dem Humidor von Diego, dem Laden im Dorf meiner Eltern. Dort habe ich noch zwei dieser Packs gefunden, einen für Heiner, einen für mich. Sorry, Stocki !

Tom „Bolivar” hatte mich auf die Idee gebracht – Danke.
Netter Gag um sechs Robustos elegant zu transportieren.

Dann fahren wir hoch in die Sierra, vorbei an Altea, wo mittlerweile soviele Russische Billio- Millio- und ganz einfache Reicho-näre leben, dass dort gerade eine Russische Basilika mit goldenen Zwiebeltürmen fertiggestellt wird.

Allerdings geht es leider nicht bis in den letzten Bergwinkel, wo Heiner sonst gern fährt – es wäre zu weit und anstrengend für meine Eltern gewesen.

Nach einer halben Stunde halten wir an einem anderen Restaurant an, die kurvenreiche Strecke war schon aufregend genug.

Es ist zwar noch früh aber alle Tische sind mit länger dort lebenden Touristen besetzt, die auch einen Ausflug machen.

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In der Sierra de Bernia

Die Kellnerinnen könnte man fast mit Spanierinnen verwechseln, haben aber die zähe Freundlichkeit von Aeroflot Stewardessen aus der Stalin Ära.

Und tatsächlich, der harte, gutturale Akzent verrät sie als Svetlana und Galina aus Nowosibirsk.

Die ärmere Verwandschaft der Altea Millionäre. Aus Moldawien, Ukraine, Weissrussland oder „Mütterchen Rossija”

Später, gegen Nachtisch und vor Trinkgeld, tauen sie etwas auf.

Dazu gesellen sich noch zwei Kolumbianische Wander-Musikanten – und spielen Guantanamera am Nebentisch. Als sie auch uns bedrohen, lehnen wir die Berieselung ab.

Sie bieten uns dann nur ihre CD’s an. Welch irreale, überdosierte Melange.

Die erste Überdosis bekam ich allerdings aus anderen Gründen am Vortag, als ich auf Inge und meine Mutter wartete die ich nach San Pedro zum Wochenmarkt gefahren hatte.

Cafe con Leche am Hauptplatz, eine Zigarre, die Tageszeitung – nur konnte ich nicht glauben in Spanien zu sein. Rundherum nur Engländer, Norweger, Deutsche, Chinesen, Senegalesen, Ekuatorianer, Nordafrikanische Frauen mit Kopftuch, ein Mischmasch wie im Transitbereich des Flughafens Dubai, der immer grössere Ausmasse nimmt. Überall, selbst in den kleinsten Orten.

Mittlerweile verkaufen Russen Apartments und Häuser, bedienen Ukrainer im Strandcafe, leben fast Vierhunderttausend Rumänen und Hunderttausend Bulgaren in Spanien. Jugendgangs aus Zentralamerika, wie die Latin Kings, werden politisch korrekt als „Kulturvereine” anerkannt, es ist ein Turm Babels.

Aber zurück zum Thema : Das Kaninchen ist wirklich sehr gut, bäuerlich zubereitet, etwas scharf, zum Finger lecken lecker.

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Simple, aber leckere Vorspeise
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Mein Vater lässt’s sich schmecken
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Veronika und meine Mutter

Die Sardinen als Vorspeise ebenfalls und der Hauswein ist wirklich vom Haus. Toll.

Der Chef kommt vorbei, Bauernschläue in Person und grüsst. Er und seine Tochter haben eine gute Nische gefunden.
Und apropos Schläue : Das Kaninchenmenü ist von ehemals 6 DM auf 12,50 € gestiegen.

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Happy Heiner
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Happy Inge

Aber die Welt ist in Ordnung, wir rauchen erst eine Partagas und danach eine Siglo VI zum Berghopser – es lebe die Internationaliserung, ach was, die Globalisierung oder von mir aus auch die Astrolisierung !

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Guter Abschluss
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Livin’ Well

Um den Tag abzurunden fahren wir nach Calpe an den Fischerhafen und besuchen die Fischhalle.

Hier wird der Fisch versteigert, allerdings nicht mehr „gesungen” sondern voll elektronisch mit allen Informationen auf der Anzeigetafel. Die Käufer haben eine Art Fernbedienung mit der sie den Kauf signalisieren. Interessant.

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Calpe, Fischerhafen
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Calpe, in der Fischhalle

Draussen trinken wir noch einen Kaffee – die Auslagen der Fischrestaurants werden gerade für den allabendlichen Ansturm vorbereitet. Heiner graust es ebenfalls vor all den Touristengruppen die sich hier ihr Spanienbild holen.

Er kennt die Ecke seit über 40 Jahren und ist – wie ich – mit einem anderen Spanienbild gross geworden.

Wir verabreden uns für nächsten März, wieder zum Essen, allerdings bin ich diesmal dran : Heiner und Veronika wollen wieder bei meinen Eltern im Ort Fisch an der Fischhalle essen. Das hat ihnen letztes mal so gut geschmeckt. Heiner und ich sind nächsten März wieder zur gleichen Zeit unten.

Ein schöner und interessanter Tag geht mit einem imposanten Sonnenuntergang zu Ende.

Danke Heiner !!

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Gracias, Heiner !

Die Tage sind wie immer : am Strand laufen, Tageszeitung und Cafe con Leche mit Zigarre am Wasser, spätes Mittagessen, Ausflüge nach Cartagena – wirklich immer attraktiver, die Hafenstadt – nach Cabo de Palos – auch sehr schön und urig -, zum Hyatt La Manga Resort, so lebt die andere Hälfte oder wir verkleiden uns als Touristen und besuchen eine Urbanizacion.

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Cartagena
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Cartagena
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Cartagena – Marinedenkmal zum Kuba/Philippinen Krieg

Zum Teil sehr schön designed und gebaut, die US Zukunft kommt nach Europa : Gated Communities die von der Umwelt komplett abgeschottet sind. Sicherheit hat ihren Preis. Teure Karnickelställe. Aber exzellente interaktive Multimediale & Multilinguale Präsentation, 360-Grad Videos, Verkaufsmappe, Golfclub, nur vom Feinsten.

Zum Teil winkt uns eine mürrische Olga aus Krasnojarsk im schlechtem Spanisch bereits im Verkaufcontainer ab. Anscheinend ist die Waschtrommel bereits voller Geld und man braucht keins mehr. Wir stören.

Draussen sehen wir einige Werbetafel mit Angeboten für weitere Karnickelställe-Urbanizaciones ………….. in Brasilien !! Ab 76.000 € !! In „Lagoa do Coelho” …………….

Inge und ich müssen loslachen, es bedeutet : „Lagune der Karnickel”. Passt !

Es sind gewaltige Gegensätze.

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Cabo de Palos
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Palos
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Mar Menor

Die verarbeiten wir dann Abends bei einem Cuba Libre und einer Zigarre in der „Casa del Reloj”.

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Hyatt Regency La Manga Resort
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Hyatt Regency La Manga Resort
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Casa del Reloj

Bei Diego decke ich mich mit Zigarren für den langen Winter ein, die RG Panatela ist mittlerweile meine bevorzugte Kaffee Begleiterin für den Tag. Und die lohnt sich in Spanien.

In der Zeitung lese ich dass nur 60 % der in Spanien verkauften Rauchwaren auch in Spanien konsumiert werden, 40% sind Einkäufe von Ausländern aufgrund der billigen Preise.

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Am Mittelmeer

Mit Rafael Bernardo telefoniere ich – leider kommen wir nicht dazu in Madrid eine Pause einzulegen um zusammen in „Casa Perico” zu essen.

Er gibt mir einige interessante Infos.

In Madrid findet diesen Monat ein Gala Dinner des Club Pasion Habanos zu Ehren von Cohibas 40 Jubiläum. Dabei wird unter den 100 Gästen die Kaufoption für einen Behike Humidor verlost. Nicht schlecht.
Sein Zigarrenbuch wird auf Russisch übersetzt und verlegt.

Er möchte gerne nach Hamburg zur Eröffnung der neuen Casa in der Hansestadt.

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Am Mittelmeer

Und meine „Zigarrenfreundliche” Madrid Verwandschaft erfreut mich mit der Nachricht dass Belen, die Frau meines Cousins Jose Luis eine Tochter bekommen hat. Mit meinem Onkel Leoncio habe ich früher oft die guten, alten spanischen Farias Zigarren geraucht.

Ich freue mich riesig darüber – auch der Name der Kleinen erinnert mich an Zigarren, Candela – ein alter Kubanischer Name für Deckblätter ………….

Und so endet der Besuch wieder mit einer langen Fahrt durch Castilla-La Mancha, immer noch 29 Grad heiss. Genau 4 Stunden bis Madrid.

Ein schöner Rückflug über der Atlantikküste, vorbei an Biarritz, Arcachon, sehr schön zu sehen auch Bordeaux. Wir drehen über Frankfurt ab, vorbei am Waldstadion und sind wieder daheim.

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Rhein Main
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Downtown Frankfurt
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Das Waldstadion

Noch lecker Maultaschen „Stuttgarter Art” in Weinsberg-Weibertreu, den Robaina Event bei Portmann Cigars reserviert und dann beginnt auch schon der Fliegeralltag.

Singapore und New York warten diesen Monat.

Nino

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