2006/10 – Rauchen unter der Dunstglocke – Singapore

24 Oct

Smoking in the Haze

MC Estuche Salomones in Jimmy’s Casa Cubana

Singapore Okt. 2006

Eine Bar in den Tropen.

Eine fetzige Rock-&-Roll Band mit einem Transvestiten als Sänger spielt „Sweet Home Alabama”. Das Haus voller Expats bebt. Leute tanzen auf der kleinen Fläche vor der Band. In den TV-Schirmen ,an den Ecken läuft Baseball oder Premier League Football. Zigarrenrauch strömt – es ist göttlich.

Ich bin wieder in meinem Wohnzimmer Asien. Wieder in Singapur.

Die Bar ist Harry’s Bar – http://www.harrys.com.sg/orchard.htm – abseits der Orchard Rd und direkt neben unserem Crewhotel.

Tania, der/die SängerIn und ihre gleichnamige Band spielt schon seit Jahrzehnten vor den Expats die Singapur ihr Zuhause nennen.

Früher im verstecktem „Anywhere”, seit kurzem bei Harrys.

Harry’s Bar & Tania

Tania

Smokin’ Guitar

Seit meinem letztem Flug sind 4 ½ Monate vergangen – Kur, Krankheit, Teilzeit und Urlaub.

Mein letzter Flug war SIN im Juni, mein erster im Oktober ist wieder SIN.

Alles also vertraut – und doch hatte ich Angst, man müsste mich „nachschulen” nach so langer Zeit Abseits ( meine längste im Arbeitsleben ).

Aber : in die Uniform, und nach 10 Minuten wieder im Blauen Salon auf unserer LH Basis war es als wäre ich nie weg gewesen. Voll drin wieder. Na, ja, so voll auch wieder nicht – ich habe fast 7 Kg in der Zeit verloren.

Ich bin wieder mit Inge unterwegs und alles ist so vertraut. So vertraut – wenn auch ärgerlich – dass über SIN wieder die alljährliche Dunstglocke stand.

Brandrodung in Sumatra und Kalimantan, die Rauchwolke zieht von Indonesien über SIN, Malaysia bis nach Süd-Thailand !

Die Palmölmultis brauchen Fläche für neue Plantagen. Es wird gehustet, Atemschutzmaske getragen, es ist gefährlich für die Schleimhäute..

Die Sichtweite teilweise unter 2 Km, kaum über 5 Km, eingeschränkt als wäre Nebel – besonders gefährlich für die Schiffahrt in der Strasse von Malakka.

Take Off in the Haze

Und es geht so weiter bis der Nord-Ost Monsun Ende November einsetzt und alles weg pustet.

Aber am ersten Abend waren unsere Rauchschwaden wohlriechende Sates von den Grills im Lau Pasat Markt. Kaltes Bier dazu und eine Monte # 2. Verdient.

Danach noch eine letzte Zigarre und ein Bier in der Harrys Bar gegenüber den Three Monkees.

Am nächsten Tag das übliche Programm.

Bei Borders arbeite ich meine Bücherliste ab, neue und ältere interessante Bücher, wie John Le Carre’s neuer Roman, T.C. Boyle’s „Talk,Talk”, von Peter Hessler „Oracle Bones” über das neue China, von Lawrence Wright „The Looming Towers”, die Entstehung des Islamistischen Terrors.

Und ich finde „ An Innocent in Cuba” von David W. McFadden. Rein in die Tüte.

Bei Gelegenheit werde ich eine Liste der Kuba Literatur ( Belletistrik & Reiseführer ) machen, die ich besonders empfehlen kann.

Dann setze ich mich wie immer im Strassencafe um zum Latte eine Panatela zu rauchen.

Schock : Von ca. 30 sind nur 5 Rauchertische – und alle besetzt. Die restlichen 25 sind fast alle leer.

Seit Juli darf auch draussen nur in der „Smokers Corner” geraucht werden.

Wieder haben die Anti-Raucher Taliban zugeschlagen !

Open Air Smoking in the Tropics

Ich setze mich in die erste Reihe nach den Rauchertischen und rauche gemütlich. Die Beine habe ich ausgestreckt – zur Not kann ich noch behaupten, dass ich in der Smokers Corner „stehe” – sicher ist sicher, aber es wird nicht alles Ernst genommen in SIN.

Nachmittags besuche ich Jimmy in seiner Casa Cubana.

Wir planen schon für Havanna 2007. Wir rauchen eine Montecristo Estuche Salomones, ein göttlicher Traum ( gibt’s noch Steigerungen ?? )

MC Estuche Salomones & Armagnac

Dabei bewundere ich seine neue Armagnac Sammlung, wenn nicht die Grösste so doch die Beste ( oder umgekehrt ) Süd-Ost Asiens. Jahrgänge aus dem 19 und die besten des 20 Jahrhundert sind hier versammelt.

Armagnac History

Armagnac Vintages

The Macallan by the Case

Jimmy ist mit dem Einräumen von 15 neuen, handgearbeiteten Humidoren beschäftigt die er sich in Thailand hat schnitzen lassen. So hat jetzt jede Marke und Untermarke ihr „Zuhause”.

Jimmy und die Humidore

Und ich kann endlich meine ebenfalls handgeschnitzten Boxen abholen um die customs rolled würdig zu lagern. Jimmy hat diese selbst entworfen, es passen ca. 25-30 Zigarren bis hin zum Diadema Format hinein. Oben ist eine bewegliche Glas- oder Plexiglasscheibe und hinten Platz für evtl. Befeuchtung.

Custom Rolled Hoyo de Monterrey in “The Custom Box”

Und ich entdecke das „Schwarze Loch” der RyJ Short Churchill Tubos – hier also, in Singapore bei Jimmy sind die Tubos die die ganze Welt verzweifelt vermisst !!

Jimmys gute Kunden Joost und Simon haben (fast) alle abgegriffen ……………

RyJ Short Churchill Tubos – The Black Hole …

Joost & Simon – The Tubo Men

Big Ringsize, good Burn – Hot & Fast !

Diesmal will ich mit Inge in das „Loch-in-der-Wand”-Restaurant in Chinatown essen gehen, wo ich letztens so lecker himmlisch mit Jimmy und seiner Frau ass.

Gute Idee dass Jimmy sofort dort anruft und gleich den Tisch und unser Abendessen bestellt.

Obwohl in SIN theoretisch alle Englisch verstehen, gibt es Ecken wo man es nicht spricht.

Und tatsächlich, wir sollten zweieinhalb Stunden die einzigen „Rundaugen” in der Strasse sein – und als ich Shrimps nachbestelle bekomme ich fünf Minuten später Papierservietten ……….

Das “Loch in der Wand”-Restaurant

Die Raucher Ecke

Unser Essen wird vorbereitet

Inge und ich werden schon im „Tian Tian” von der extrem freundlichen Besitzerin Mrs Ching erwartet.

Wir sollten auch den einzigen Rauchertisch bekommen. What a Service !

Gemütlich

Jimmy hat für uns vorbestellt : Lange Bamboo Clams in Knoblauchsauce, Muscheln in pikanter Sauce, ein gebackener Fisch Chew Chow Style in Ingwer, Bee Hoon mit Ente ( Lieblingsnudelgericht Asiens ), Gemüse in Knoblauchsauce und Baby Kailan mit Austernsauce. Abschluss : eine göttliche Babylanguste in garlic.