2008/04 – Miami – Besuch in Little Havanna

10 Apr

 

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Mit Jose “Pepin” Garcia
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Rollerin in “La Gloria Cubana” – Miami

April 2008

Was kann es eigentlich schöneres geben, als Schneefall in Frankfurt, wenn man an dem Tag nach Miami fliegt ?

Lausige Zwei Grad und Schneefall sind es und in Miami erwarten mich Sonne und bis zu 30 Grad. Ich hätte eigentlich nach Chicago fliegen sollen, was auch nicht viel wärmer als Frankfurt gewesen wäre, hatte aber stattdessen Miami im Plan.

Also die B-747 enteisen und los. Welch ein Unterschied für mich zum letzten Havanna Flug. Mit der Condor B-767 waren wir 11 Stunden unterwegs, hier mit der B-747 sind es bis kurz vor Havanna, sozusagen auf die „andere Strassenseite” von Havanna, nur 9h15.

Sonne und Feuchtigkeit empfangen uns in Miami – ich war einige Jahre nicht mehr hier und bin überrascht über das neue, grosse Terminal.

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Miami

Kuba beginnt für mich schon im Crewbus nach Miami Beach. Ich unterhalte mich lange mit dem Kubanischen Fahrer der mir einige Tips für die „Calle Ocho”, die Achte Strasse oder „Little Havanna” gibt.

Früher waren wir in Fort Lauderdale untergebracht und da war mir die Fahrt nach Miami zu lang. Heute ist es von South Beach nur ein 25 $ Taxisprung über die Bucht.

Also umgezogen und nach Little Havanna. Eigentlich eine etwas triste Ecke, jedenfalls dort wo die „Fabriken” stehen die ich besuchen möchte. Mein Glück ist es dass beide direkt nebeneinander stehen.

Zuerst betrete ich „La Gloria Cubana de Ernesto Perez Carrillo”, in Europa auch unter den Namen „El Credito” bekannt. Ich komme direkt von der Strasse in den Rollerraum wo 8 Torcedores/as fleissig am rollen sind und mich freundlich auf Spanisch begrüssen.

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La Gloria Cubana – Miami
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La Gloria Cubana – Miami

Katia, die Store Managerin begrüsst mich freundlich, gibt mir Informationen und kümmert sich dass ich zuerst die Fabrik von Jose „Pepin” Garcia nebenan besuche, denn die würde in einer halben Stunde schliessen, sagt sie mir.

Also begebe ich mich zu „El Rey de los Habanos”. Grandioser Name für 2 grössere Garagen, wo in der einen 12 Roller an die 700.000 Zigarren jährlich rollen und in der anderen das Büro, Verpackungs- und Verkaufsraum stehen.

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El Rey de los Habanos

Auf den Rollertischen steht die Tagesproduktion und ich bin begeistert vom Aroma, Aussehen und der Perfektion der Pepin Zigarren.

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El Rey de los Habanos
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El Rey de los Habanos

Für mich – nochmals – die beste N/C ( Non Cuban ) Zigarre die es auf dem Markt gibt.

Und ich habe Glück. Ich treffe auf den Inhaber der Fabrik, der mit seinen 3 Söhnen in Miami und in Nicaragua die Pepin’s, Tatuajes, Padillas und andere produziert.

Nachdem ich mir einige Tatuajes ausgesucht habe – diese werden in Miami hergestellt, alle anderen in Nicaragua – gesellt sich Pepin zu mir.

Ein sehr angenehmer, offener und bescheidener Mann, der sich sichtlich freut als ich ihm erzähle dass ich gerade aus Deutschland gelandet bin und ihn besuchen wollte.

Wir reden über seine Spanischen Wurzeln, die Eltern stammen aus den Kanarischen Inseln. Er verliess Kuba vor 8 Jahren, wo er in Villa Clara in der Zigarrenproduktion arbeitete und eröffnete 2002 mit seinen 3 Söhnen „El Rey de los Habanos”.

Alcides, der Store Manager, verspricht mir einige Fotos zu senden, als er hört dass ich einen kleinen Bericht verfassen will.

Hier 2 Fotos aus der Kubanischen Rollerzeit von Pepin Garcia in Baez, Villa Clara. Bereits hier war er als aussergewöhnlicher Roller bekannt und berühmt und wurde in der Presse erwähnt.

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Pepin in Kuba – 1989
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Pepin in Kuba

Und hier einige Links mit Informationen zu Jose „Pepin” Garcia, seinen Fabriken, sowohl in Miami wie auch in Nicaragua, sowie Berichte aus dem Cigar Aficionado Magazin :

http://www.elreydeloshabanos.com/

http://www.cigaraficionado.com/Cigar/CA_Blogs/Blog_Detail/0,4695,142,00.html

Ich habe mich sehr gefreut Pepin zu treffen. Gerade nach so vielen Kuba Besuchen stelle ich fest dass es hier genauso wie dort ist. Kubaner sind Kubaner und sie freuen sich als ich von meinen Besuchen zum Festival del Habano erzähle. Man ist stolz auf die Habanos. Hier wie dort.

Politik hin oder her, die Wurzeln sind stärker.

Nachdem ich mich von Pepin und Alcides verabschiedet habe, gehe ich zurück zu Katia und suche mir einige lose La Gloria Cubana Maduros aus. Auch hier plaudere ich mit ihr über Gott, Kuba und die Welt.

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La Gloria Cubana – Miami
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La Gloria Cubana

Sie bestellt mir ein Taxi, dies ist nicht die beste Ecke Miami’s, aber lange nicht die Schlimmste.

Die Wartezeit verbringe ich draussen im Schatten eines Baumes mit einigen älteren Kubanern. Sie erzählen von der schlechten Wirtschaftslage in den USA, von ihren Spanischen Wurzeln, von Kuba.

Ein Jugendlicher bietet uns ein Handy für 5 $ an. Preis verhandelbar. Ein paar andere kommen vorbei und bieten neue Laufschuhe sowie Cowboystiefel aus dem Rucksack an.

Zurück ins Hotel fährt mich ein Haitianer der die gesamte Fahrt zähes Kreolisch ins Handy babbelt.

Meine Taxifahrerin auf der Hinfahrt war aus Montevideo, der Hotelconcierge aus Buenos Aires. Miami ist DER Latin Meltin Pot. Hier brauche ich wirklich kein Englisch. Selbst die Tageszeitung hat eine Spanische Ausgabe.

Ich erreiche unser Hotel gerade noch rechtzeitig bevor ein tropischer Regenguss hinunterprasselt. Eine Viertelstunde später ist alles wieder trocken und dampft.

Um 18h30 treffe ich einige meiner Crew und es geht in den Espanola Way, eine Nebenstrasse der Collins Avenue auf ein paar Biere und etwas zu essen.

Hinnerk, mein Kapitän, freut sich nach dem Essen mit mir eine Zigarre zu rauchen. Der Euro steht gut zum Dollar und das ist gut so, denn die Flasche Bier kostet 6 $ und dazu kommen noch 18 % Service Charge und 13 % Tax, macht also 8 $ für ein Fläschen.

Wieder geht ein Regenschauer hinunter.

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Miami Beach – Regen Smoke mit Hinnerk

Nach dem Abendessen schaue ich mir das Delano Hotel an, eine extrem hippe Herberge für die ganz gut betuchten. Suites ab 1.500 $ und Chill Out Ecken im Garten ab Mindestverzehr Flasche Champagner für 700 $ zu haben.

Ich gehe zurück in unser etwas bescheideneres Hotel und rauche am Pool noch eine letzte Zigarre zum Bier. Man muss ja nicht übertreiben.

Am nächsten Morgen schaue ich mir das Art Deco Hotelviertel von South Beach an. Die kleinen Jugendstilhotels sind wirklich schön und liebevoll restauriert.

Mehr dazu in einem separaten Bericht hier :  “Miami Beach Art Deco”

Ich laufe noch etwas am Strand, schlafe eine kleine Siesta und schon ist es 12h30 und Wake Up für den Rückflug. Sehr gut ausgenutzte 22 Stunden in Miami.

Unten rauche ich noch eine Zigarre während ich auf meine Crew warte.

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Miami Pick Up Smoke

Auch in dieser Beziehung ist dieser Flug einem Chicagoflug haushoch überlegen.

Zusätzliche Fotos zu diesem Bericht :

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La Gloria Cubana – Miami
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La Gloria Cubana – Miami
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La Gloria Cubana & El Rey de los Habanos – Miami
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La Gloria Cubana – Miami
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El Rey de los Habanos

 

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El Rey de los Habanos
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El Rey de los Habanos
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La Gloria Cubana – Miami
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La Gloria Cubana – Miami
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Marvin Shanken & Ernesto Perez Carrillo

 

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Little Havana

 

Copyright Nino

 

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