2007/12 – Dubai – Baustelle der Giganten
14 Dec
Emirates Towers Dubai – 36 Jahre VAE – 02.12.2007 |
Das höchste Gebäude der Welt : Burj Dubai, links |
Dezember 2007
Zwei Nationalfeiertage innerhalb von 10 Tagen zu erleben ist schon etwas Besonderes.
Zuerst 37 Jahre Unabhängigkeit Oman’s in Muskat und jetzt 36 Jahre der Vereinigten Arabischen Emirate in Dubai am 02 Dezember.
Wir ( es war wieder RmmF – Reisen mit meiner Frau ) kamen am 02 an und machten uns daher auch einen ruhigen Tag. Sonne satt, 30 Grad, wir genossen den Pool am Creek über den Dächern Dubai’s.
Nein, nicht unsere Karrosse sondern das Burj Al Arab Hotel Taxi |
Abends, nach einer Zigarre und ein Stella im „The Pub” des Hotels Raddison (das Inter-Conti ist seit 3 Monaten von SAS-Raddison Hotels übernommen worden) ging es mit Inge ins „Samad”, ein Irakisches Restaurant in der Muraqabat St., in Deira das sehr gute Küche hat.
Samad Rest. |
Samad Rest. |
Samad Rest. |
Wir haben hervorragend draussen gegessen, Lamm und Fisch nach guten Vorspeisen und das Feuerwerk anlässlich des Feiertages bewundert.
Das hat schon was, dieser Gigantismus – solange es dunkel ist. Wir fahren danach die 12-spurige Sheikh Zayed Road an den festlich beleuchteten Gebäuden vorbei. Das Emirates Towers strahlt in rot-weiss-grün, den Nationalfarben, Neben der Autobahn wird eine Hochbahn gebaut. Dahinter ist der Burj Dubai Turm der mittlerweile bei gut 600 Metern angekommen ist. Endhöhe noch ungewiss. Sollen es 900 Meter werden wie spekuliert ? Jedenfalls ist es jetzt bereits das höchste Gebäude der Welt.
Alles eine grosse, überdimensionierte Baustelle, umzäunt von Plakaten die für immer neuere Cities werben, World City, Dubailand, World Central – der neue Flughafen mit 6 Bahnen, Marine City und was es noch an Hyperbolen gibt.
Dabei ist Dubai ist nicht mehr günstig. Die Preise, bzw. die Inflation zieht sehr an.
Die Staatsbeamten ( Emiratis) haben gerade eine 70% Gehaltserhöhung bekommen.
Dagegen kämpfen, gerade in letzter Zeit, die Gastarbeiter aus dem Indischen Subkontinent um etwas mehr Lohn. Knapp 200 € bekommt ein Bauarbeiter im Monat und durch den Verfall des Dollarkurses, an dem der Dirham angeschlossen ist, wird es immer weniger was man nach Hause senden kann. Es gab Streiks, Ausschreitungen, 4000 Arbeiter wurden abgeschoben. Und die Arbeit ist hart, hier wird 24/7 gebaut.
Die Palmeninseln im Meer, die Weltinsel, die Themenparks, alles wird auch innerhalb ein paar Stunden an Investoren aus aller Welt verkauft.
Es ist ein künstliches Babylon das mich an den Science Fiction Film „The Blade Runner” erinnert.
An der Dubai Marina ist es eine geballte Ladung vertikalen Betons das uns empfängt. Ich wollte „The Library”, die Zigarrenbar des Ritz-Carlton Hotels ausprobieren.
Schöne Bar, schönes Ambiente, perfekte Long Island Iced Teas – aber lausiger Service. Kein Zigarrenaschenbecher, kein nachfragen wegen Drinks.
Not amused at The Library |
Als ich die Rechnung bestelle folgende Konversation mit dem leicht arroganten Barman :
How old is the Hotel ? Nine years, Sir. And this is the Cigar Bar ? Yes, Sir, the Library, our cigar lounge, Sir.
And how long do you reckon it will be before you get cigar ashtrays ? Oh, I have one, Sir, would you like it ? No, thank you, I just finished the cigar.
Bestätigt nur die ebenfalls schlechten Erfahrungen meines Freundes Dr. K. aus Saloniki hier. Kann man sich also sparen.
Am nächsten Tag machen wir eine kleine Fahrt durch das Emirat Sharjah nach Ajman, ein anderes der 7 Emirate.
Wir erleben den mörderischen Stau, fahren an riesigen Baustellen vorbei allerdings zweiter Klasse. Keine Renommee Projekte wie in Dubai oder Abu Dhabi, die über Ölgeld verfügen, sondern Wohnhochhäuser. Denn Sharjah ist die Schlafstadt Dubai’s für die Mittelklasse. Riesige Apartmentblocks gehen in die Höhe, ein gigantischer, staubiger Wahnsinn.
Sharjah |
Sharjah |
Sharjah |
Der schöne Soukh aus den 70’er Jahre verschwindet in der Betonmanie.
Ein wirklicher Schock für uns, denn vor 30 Jahren hatten wir im ruhigen und verschlafenen Sharjah noch länger frei.
Ajman ist nicht viel attraktiver.
Eines der vielen Paläste |
Ajman |
Eingezwängt zwischen Hafen und Baustellen verbringen wir den Tag am Strand des Kempinski Hotels. Freundlicher Service. Der Strand und Pool voller Russen, die Männer Bierfassfiguren, die Frauen sehen auch nicht nach Sibirischen Birken aus.
Wir sind die letzten 25 Jahre mit der Hotelanlage Jebel Ali Beach Resort als Crew Hotel so verwöhnt worden – heute vermisse ich sie, trotz der langen Fahrt. Wir waren ausserhalb Dubai’s – jetzt sind wir mittendrin und müssen zur Beach fahren, die wir früher direkt vor dem Bett hatten.
Kempinski Ajman |
Kempinski Ajman |
Im Stau geht es zurück nach Dubai.
Abends geht es allerdings in eine Oase der Ruhe mit atemberaubenden Blick auf die Skyline, den Creek und die Stadt : Dubai Golf and Yacht Club am Dubai Creek. Mittendrin und doch weit weg vom Trubel.
Eine schöne Wein Bar oben für ein Sundowner, daneben das „Aquarium”, ein exzellentes Fischrestaurant.
Rest. Aquarium |
Rest. Aquarium |
Wir möchten aber die schöne Temperatur geniessen und entschliessen uns für „The Boardwalk”.
Schöne Atmosphäre, toller Blick, guter Service und eine leckere Seafoodplatter. Was will man mehr ?
Vom Restaurant gehen wir die Treppe hinunter ins „QD’s” oder „Quarterdeck at the Boardwalk”, eine grosse open air Shisha Lounge.
Hunderte Wasserpfeifen – Shishas – liegen an der Shishabar bereit. Rauchschwaden ziehen in den Abendhimmel. Libanesen, Russen, locals, ein Gewirr und eine sehr interessante Stimmung.
Shisha Bar QD’s |
Ich bin mit meiner 99’er HdM Churchill eine kleine Wolke in diesen gewaltigen, parfümierten Schwaden. Verkehrte Welt.
Am letzten Tag laufe ich nachmittags vom Soukh den Creek hoch, fotografiere, grüsse und rede mit den Händlern, Seeleuten und Agenten der Dhows die Fracht in den Iran, nach Pakistan und in den Indischen Ozean tragen.
Vor dem Soukh in Dubai |
Einer der Agenten lädt mich zu einer Tasse Kaffe an der Dhow ein. Wir unterhalten uns über Religion, besser gesagt er predigt, und ich höre interessiert zu.
Sunset am Dubai Creek |
Im Pub gibt es wieder ein Stella und eine Zigarre während ich auf Inge warte die im Soukh nach Gewürzen sucht.
Abends geht es nach Jumeirah wo Keith „Coloniales” uns erwartet. Ein Zigarrenfreund den ich/wir bereits in Havanna und Beijing getroffen haben und B-777 Kapitän bei Emirates. Seine Freundin und bald angetraute Anne ist dabei und Chris, ebenfalls ein Emirates Captain und Zigarrenraucher aus Deutschland.
Keith the Sheik – Captain BBQ tonight |
VR Maestros in Dubai – Gracias Hung ! |
Wir reden Fliegersprache, Rosters, request, patterns, allowances, layovers, hours, routes und vergleichen die Bedingungen bei einer Diplomatico Nr 1 von 1998.
Keith verwöhnt uns mit einem leckerem B-B-Q, dazu Spanische Riojas und Ribera del Duero Weine.
Zum Dessert gibt es eine VR Maestro ER España – Danke Hung !!
Gute Zigarren bei Keith : La Flor de Cano, Partagas EL 2001 – Beirut, Larnaca und andere Destinationen lassen grüssen.
Ein schöner und interessanter Abend im privatem Rahmen in Dubai, der mich an die Jahre erinnert als mein Freund Dr. K. aus Saloniki und Familie hier lebte und wir privat rauchten und genossen. Schön zu sehen dass sich der Kreis immer wieder schliesst.
Ich sollte Dr. K. 3 Tage später im Kempinski Gravenbruch treffen, mit ihm rauchen und über Dubai’s Veränderungen plaudern.
Mit Michael im Kempinski Gravenbruch |
Der Rückflug ist ein Tagesflug. Wir starten vormittags in Dubai und fliegen zwischen den Palmen Jumeirah und Jebel Ali raus. Der lange Burj Dubai „Spargel” ist im Dunst zu erkennen.
Genau wie das Burj al Arab Hotel mit angrenzender Palme und selbst die „Weltpalme” kann ich erblicken.
Der lange Spargel Burj Dubai |
Jumeirah Palme mit Burj Al Arab Hotel vorn |
Selbst im Abflug gigantisch, diese Stadt.
Jetzt geht es weiter mit Manhattan und am 15.12. freue ich mich auf das Weihnachtsfest des Cigar Cult Club’s auf Schloss Vollrads.
Living well is the best revenge – sage ich doch.
Weitere Fotos zum Bericht :
Am Creek |
Am Creek |
Am Creek |
Am Creek |
Am Creek |
Am Creek |
Merry X-mas Keith ! ( And Happy Engagement !! ) |
Jumeirah Palme after Take Off |
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