2006/04 – Ein Tag in Teheran

19 Aug


Antikes in der Manouchehri Street

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Die Manouchehri Street

Ende April 2006 bin ich wieder in Teheran.

Gerade im Moment ist der Iran sehr im Visier der Presse – aber es ist ein grosser Unterschied wenn man die Gelegenheit hat, selbst vor Ort zu sein.


Es ist ein sehr angenehmer freier Tag bei ebensolchen Temperaturen – obwohl die schneebedeckten Berge des Elbrus Gebirges zum anfassen nahe sind.

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Nord-Teheran & und das Elbrus Gebirge

Alles ist normal und man merkt keine besondere Spannung, jedenfalls nicht oberflächlich.

Die Menschen sind wie immer höflich, freundlich, sehr kultiviert und interessiert.

 Ich verabrede mich nach dem Frühstück mit Martin, meinem Kapitän, um in die Manouchehri Street zu fahren.

Es ist eine Strasse voller Antiquitätenläden nahe dem Grossen Basar in der Südstadt. Die Britische Botschaft liegt am Ende der Strasse.
Ich war bereits einige Male dort, Martin, der Teheran ebenfalls gut kennt, ist zum ersten Mal in dieser Strasse.

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Mit  Martin

Wir fahren durch den chaotischen Verkehr der zu jeder Tageszeit in Teheran herrscht.

Es wird links, rechts, durch die Mitte und über dem Seitenstreifen überholt.

Die vier Fahrbahnen der Stadtautobahn werden locker zu sechs umgewandelt.

Jeder kreuzt und schneidet den anderen. Wir passieren auch einige Unfälle die allerdings nur Blechschaden verursacht haben.

In der Manouchehri Street angekommen, schlendern wir gemütlich in der Sonne die Strasse hinunter.

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Strassenhandel

Ein Antiquitätengeschäft reiht sich hier an das andere.

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Antiquitäten

Alles wird angeboten – besonders aus den 60’er und 70’er Jahren.

Wir sehen viele Orden, darunter einige Deutsche Bundesverdienstkreuze, viele Münzen und Geldscheine aus der Zeit des Schah’s.

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Orden

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Antiquitäten

Alte Dupont und Ronson Feuerzeuge, Montblanc Schreibgeräte, Breitling Chronometer mit der Aufschrift der alten Kaiserlichen Iranischen Luftwaffe. Uhren & Duponts.

Aber auch genuin altes ist dabei.

Ich sehe und interessiere mich für einige alte Zigarrettenetuis – ein Russisches mit eingravierten Unterschriften Ende 19-tes Jahrhundert und ein Italienisches mit dem Wappen Venedigs.

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Russisches Zigarrettenetui

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Russisches Zigarrettenetui

Freundlich und mit viel Zeit wird uns alles gezeigt.

Auch andere Pretiosen werden für uns geholt.

Eine Zange in einem Silberetui von 1902 um Schnurrbärte zu trimmen, mit Gefäss für die „Moustache-Wichse“ ( Wann hat  „Stocki“ Cool Geburtstag ? ), ein wunderschön verziertes, sehr dekoratives Ei, eine wunderschöne und perfekt laufende goldene Uhr.

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Schnurrbart-Trimmer

Alles im perfektem Zustand.

Die Etuis die mich interessieren sind jedoch mit 600 US$ und 400 US$ über meinem Limit. Auch die Uhr wird nicht vom Kapitän gekauft.

Weiter geht’s.

Wir schauen uns alte Öllampen an die zu schönen Elektrolampen umgearbeitet worden sind.

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Schöne Lampen

Überall werden wir freundlich auffgefordert in die Läden einzutreten.

Es ist wenig bis keine Kundschaft da.

In einem Laden der sich offensichtlich auf alte Telefone – wohl präziser : Fernsprecher – spezialisiert hat, wird Martin fündig.

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Fernsprecher

Ein altes englisches Sehrohr aus Messing. Einwandfreier Zustand.

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Martin mit Sehrohr

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Nino mit Sehrohr

Wir feilschen den Preis von 60 auf 50 US$ herunter, gehen kurz raus, OK, wir bekommen es für 45.

Ein wirklich schönes Stück – und der erste Ausrüstungsgegenstand des Segelbootes das Martin in Planung hat.

Zufrieden laufen wir weiter und beenden den Spaziergang nach gut zwei Stunden.

Wir fahren wieder in die Nordstadt, dem vornehmen, reichen Teil der Stadt. Im Verkehr fällt uns ein Bus auf, der auf dem Rückfenster eine Fahne des US Marine Corps zeigt.

Vorne trägt er deutsche Abzeichen und Aufkleber.

Ungewöhnlich ist auch, dass er, zusätzlich zu Iranischen, auch Hamburger Kennzeichen trägt.

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Der Hamburger Bus in Teheran

Aus dem Bus winken uns fröhlich junge Iraner zu, es scheint sich um einen Schulbus zu handeln.

Leider erwischt uns ein starker Wolkenbruch mit Donner und Blitz als wir die Nordstadt erreichen. Auch die Temperatur ist merklich kühler hier oben.

Wir fahren daher leider nicht in die Darband Schlucht, wo wir zu Mittag essen wollten, sondern in unser Hotel, das Esteghlal, das alte Hilton das ich noch aus den Schahzeiten kenne.

Gutes Timing, es giesst in Strömen.

In unserer Crewlounge essen wir ein leckeres Chicken Curry Kebab.
Kaum beenden wir das Mittagessen strahlen wieder die schneebedeckten Elbrus Berge in der Sonne.

Ich besuche noch die Casa del Habano im Shopping Centre des Hotels.

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In der Casa del Habano Teheran

Wieder die freundliche Bedienung, aber leider auch wieder – wie letztes Jahr – dieser unangenehme, muffelige, schimmelige Geruch im Walk In Humidor.

Auf der Digital Anzeige der RLF stehen 86 %. Kein Wunder.

Oben noch einen Tee, eine Ramon Allones Small Club Corona, danach eine Siesta.

Der Nachtflug bringt uns in 5 Stunden wieder nach Frankfurt.

An Bord der neue „Stern“ mit einer Titelgeschichte zum Iran.

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PS : Wieder daheim rauche ich dann mit Michael “Turner” Abends ein paar gute Zigarren, darunter ein Nicaraguanisches „U-Boot“, eine exzellente Reserva del Presidente, Ed. Limitada Alemania 2004, Criollo Perfecto 6x6o.

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Michael “Turner” und das “U-Boot”

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Reserva del Presidente, Nicaragua

Spitzenzigarre die mir Andreas “Rheinhessenraucher” organisiert hat.

Und ein schöner Feierabend Smoke mit guten Gesprächen.

Nino

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Weitere Fotos zu diesem Bericht :

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Esteghlal Hotel Teheran

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Am Hotel

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In der Manouchehri Street

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Orient

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Teewasser

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Fernsprecher

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Fernsprecher

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Fernsprecher

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