2004/12 – Addis Ababa 2 / Projekt HOPE Waisenheim

24 Apr

Addis Ababa 2

22.12.2004 

 

Vor meinem Abflug nach ADD las ich folgende Information in unserer Lay-over Info, die Informations Brochüre für unsere Aufenthalte in den verschiedenen Zielorten : 

Hilfsorganisationen 

Alle im folgenden genannten karitativen Organisationen nehmen gern Spenden jeder Art,besonders Kleidung und Spielzeug, entgegen.

Die Sachen werden abgeholt, außerdem haben Sie die Möglichkeit, sich die Hilfseinrichtungen anzusehen. 

Medikamente mitzubringen ist heikel, da deren Einfuhr offiziell illegal ist und Sie evtl. Schwierigkeiten haben werden, diese sinnvoll an die richtigen Adressen abgeben zu können.  

Der Verein Hope e.V. ist eine Initiative von LH-Kolleginnen und –Kollegen,die sich zum Ziel gesetzt hat, im Rahmen der Möglichkeiten des Flugeinsatzes, Notleidenden Menschen direkt und ohne Umwege zu helfen. 

Mit der tatkräftigen Unterstützung vieler Crews konnten in den letzten Jahren unzählige Koffer mit Sachspenden an die Organisationen weiter geleitet werden. 

Jeder, der Hope e.V. auf diesem Weg helfen möchte, ist herzlich willkommen

Bereits seit 1992 hilft der Verein mehreren Kinderheimen, dem Mutter Theresa Orden und der Intensivstation eines Krankenhauses mit Geld- und Sachspenden, den Kampf gegen die Armut zu führen. 

Ein Besuch bei den Hilfsorganisationen ist nach telefonischer Anmeldung zu jeder Zeit möglich.

Im Kinderheim Kidane Meheret freuen sich die Franziskanerinnen Sr. Camilla und Sr. Ludgarda besonders über Säuglingsnahrung, Spielzeug, Bettwäsche und Kinderkleidung,(01) 23 4828, Cell.09 20 0776.

Eingang zum Kinderheim Kidane Mehret

Am Beispiel des Waisenhauses AGOS kann man bewundern, was durch Spenden alles bewegt werden kann.

Kinderkleidung, Schulmaterial und Spielzeug werden hier gern entgegen genommen,  

Durch den dramatischen Anstieg der HIV-Infektionen haben die Schwestern des Mutter Theresa Ordens täglich mehr Patienten zu versorgen. 

Die Schwestern benötigen ständig so einfache Dinge wie Bettwäsche, Erwachsenenkleidung oder Seife,(01) 55 0895. Sie sind am besten morgens ab 8.30 Uhr, zwischen 12 und 15.30 sowie 18 bis 21 Uhr zu erreichen.  

Sie können helfen!  Nehmen Sie unter

http://www.hope-ev.net/ 

oder per Comail Kontakt zu der Organisation auf.  

Über Missionsarbeit und dazugehörende Projekte können Sie sich bei der Christoffel-Blindenmission, Matthias Späth,(01) 62 4523 od. 18 0165, informieren. 

Die Organisation Hope Enterprises (01) 71 0628 / 11 2508) verkauft Meal Tickets, die Sie dann (an Stelle von Bargeld o.ä.) an Bedürftige geben können. Die Tickets können dann von den Betroffenen gegen Mahlzeiten eingetauscht werden.  

Menschen für Menschen: Karlheinz Böhm und seine Hilfsorganisation freuen sich über Ihren Besuch. Kleiderspenden, auch Uniformteile (ohne LH-Abzeichen) werden gern genommen,(01) 42 1666 od. 42 1667 – meistens lässt sich die Abholung arrangieren.  

Im Selam Children’s Village leben über 200 Kinder im Alter von zwei Wochen bis zu 22 Jahren. 

Zahai Röschli hat das Heim 1986 mit Hilfe von Familie und Freunden gegründet.

Dazu gehört auch ein Ausbildungszentrum. Besucher können im Hotel abgeholt werden, (01) 60 1487 auch abends und Fax / (01) 60 1481 / (01) 60 1522. Weitere Infos:

www.selam-eth.de/.  

SOS-Kinderdorf in Awasa, zu erreichen unter (01) 71 0594 oder über die SOS Stadtoffice-Vermittlung,(01) 61 1501 (Geduld ist erforderlich).  

Die German Church Addis Ababa leitet eine Schule für ca. 1000 Kinder von 7 bis 17 Jahren aus armen Verhältnissen. Materielle Hilfe jeder Art (Hefte, Stifte, Schuhe, Kleidung…) wird immer benötigt, natürlich auch Geldspenden oder Übernahme von Patenschaften. Pastor Krause und seine Frau erreichen Sie unter (01) 12 0676 od.

Cell.09 21 7648, E-Mail: german_church@yahoo.co.uk.  

Geldspenden bitte an die Sozialstation der deutschen Gemeinde in Addis Ababa, Bank für Kirche und Diakonie, Duisburg, BLZ 35060190, Konto-Nr. 1 011 444 020.

Ende Hilfsorganisationen

Soweit unsere Lay-over Info Addis Ababa. 

Da ich bereits Karlheinz Böhm an Bord kennengelernt hatte, wollte ich diesmal eine andere Einrichtung besuchen.  

Ich schrieb die Crew an und bot an einen Besuch in einem Hilfsprojekt zu organisieren.  

Einige der Kolleginnen und Kollegen äusserten ihr Interesse bzw. hatten auch Spenden dabei.  

In einer Rundmail bat ich meine Zigarrenfreunde um Sachspenden und so packten wir 3 Koffer und eine grosse Reisetasche voll mit Kleidung, Spielzeug und alles mögliche. 

Es kamen Spenden von Gottfried und Familie, von Bernhard, von Andreas kam eine Sachspende in Wert von 500 Euro. 

Selbst aus Dubai, von Michael und Familie brachte ich Kinderbekleidung mit. Efgaristo, Mina & Michael.  

So besuchten wir, Albert, Jutta, Anke, Heike, Tom, Inge und ich am 23.12.04 das von der Initiative HOPE ev in ADD unterstützte Kinder und Waisenheim.  

Ich rief Schwester Ludgarda an und verabredete einen Termin.  

Schwester Camilla holte uns ab. 

Auf dem Weg zum Kinderheim

Der VW Bus war mit all unseren Spenden gut beladen.

Die mitgebrachten Sachen werden entladen 

Wir alle hatten etwas Beklemmung und Angst ,dass uns der Besuch emotionell überfordern oder belasten würde. 

Es wurden 3 fröhliche, ausgelassene und sehr interessante Stunden mit den Kindern, Ihren Betreuern und den aus Malta stammenden Schwestern des Franziskaner Ordens.  

Schwester Camilla gibt uns Informationen

Ca. 190 Kinder leben hier, das jüngste war 4 Tage alt. 

In der Baby Station

Kinder werden auch adoptiert,ein Ehepaar aus Malta war gerade da, die Prozedur dauert etwa 14 Tage.

Sie haben auch Gästezimmer für Freiwillige die dort helfen wollen. Zwei Ehepaare aus Italien waren gerade da und unterstützten die Schwestern und das Personal.  

Benötigt werden Medizin, Kleidung, Schuhe, Spielzeug, Schuhe.

Die Kleinsten

   

Jeder kümmert sich um den anderen 

Ein Mädchen erzählte Inge dass sie „ a woman pilot“ werden wollte, sie müsste hart studieren und lernen, das wolle sie auch machen, sie sei deshalb gut in Mathe und Physik.

 

Augen wie Juwelen

Ein anderes Kind erzählte mir, dass es unbedingt nach Amerika wolle.

Hanna ( re.) mit Freunde und Schwester

Insgesamt waren die Kinder sehr interessiert, sie wollten bei uns sein, redeten mit uns, spielten mit uns, scharten sich um uns.

Sie zeigten uns ihre Schlafsäle sowie die Ess- und Aufenthaltssäle.

Im Schlafsaal der Jungen

Wir konnten, zusammen mit den Schwestern, alles besichtigen.  

Hanna im Hof

Mit Schwester, Hanna und Albert im Hof

Kurz vor unserem Abschied drückte mir Hanna ein Kreuz, das sie an einem Bindfaden um den Hals trug in die Hand. 

Ich hatte Tränen in den Augen.  

Mit den Kindern

Nach 3 Stunden fuhren wir ins Hotel zurück.  

Nachtrag 12.02.2005 :

Freudige Überraschung ! Gestern bekam ich eine mail von Hanna, sie fragte ob ich ihr Kreuz noch hätte.

Heute eine neue mail ; sie, zwei Ihrer Schwestern und ihr Bruder sind von einer amerikanischen Familie adoptiert worden und leben jetzt in den USA.

Love and all the best, dear Hanna  !!

Nachtrag Mai 2006 :

Drei der Kinder leben mittlerweile bei einer Familie in Deutschland !

Alles Gute !!

Weitere Fotos zu diesem Bericht weiter unten.

Zum Abschluss ein interessanter Bericht den ich auch in unserer Lay-over Info lesen konnte :   

Weg von der Straße  

(von Daniel Alexander Schacht, Auszug aus der Frankfurter Rundschau vom 3.6.2003)  

Noch nie „konnte ich mich mit all der Armut und dem Unrecht abfinden“, sagt die junge Frau und fügt hinzu: „Niemals werde ich die Augen vor diesem Elend verschließen.“  

Das Elend, das die 25-jährige Eden Melke Beka im Blick hat, ist in Äthiopiens Hauptstadt Addis Ababa von der Nacht verhüllt: 70 000 Kinder haben kein Dach über dem Kopf.

Sie schlafen auf der Straße, in Verschlägen aus Pappkartons oder Plastiktüten.

Oder sie verbringen die Nacht mit Männern, die sie für ein Taschengeld und vielleicht ein Obdach sexuell missbrauchen.  

Schon bevor die afrikanische Sonne hinterm Horizont auftaucht, brechen die Straßenkinder aus ihren Unterschlüpfen in den armen Stadtbezirken auf und machen sich auf den langen Weg durch das Wellblechhüttenmeer der Fünf-Millionen-Metropole ins Stadtzentrum.

Auf der Suche nach Linsen oder Brot, um mit Bettelei, Gelegnheitsjobs oder kleinen Diebstählen den Tag zu überstehen.

Und in der Hoffnung, am Abend den nächtlichen Unterschlupf am Straßenrand nicht besetzt vorzufinden.  

Edens Engagement ist es zu verdanken, dass etliche Obdachlose ihre Schritte statt zum Betteln ins Stadtzentrum zum Arbeiten in die wenigen wohlhabenderen Stadtviertel lenken.  

Wenn dort die ersten Sonnenstrahlen durch die Jacaranda-Bäume hinter Mauern und Stacheldraht glitzern, scheint die Welt noch in Ordnung zu sein.

Die privaten Nachtwächter räumen ihre Wellblechverschläge. Kinder gehen mit zusammengeschürten Heften zur Schule, Hausmädchen stellen Müllsäcke vor die Gartentür, die alsbald in einem Karren landen, mit dem Jugendliche durch die Schlaglöcher der auch hier kaum befestigten Wege poltern.

„Dynamic Youth Enterprise“ steht auf den einachsigen Müllkarren – und dahinter steckt auch Edens Idee: „Ich wollte den Kids zeigen, dass sie sich selbst helfen können.“  

Anfangs haben sie selbst gebackenes Sambuca verkauft, das Äthiopiens orthodoxe Christen beim Fasten essen. „Aber Fastenzeit ist nur zwei Monate, und Müll fällt das ganze Jahr an.“

Dreimal am Tag holt Edens „dynamische Jugend“ inzwischen den Müll aus Bole, einem der besseren Viertel ab – gegen Gebühr. „Wer arbeitet, statt zu betteln“, sagt Eden, „kann dafür auch etwas verlangen.“  

Eden hat nicht auf Hilfe von außen gewartet, keine Selbstverständlichkeit in einem Land, das mit einem Pro-Kopf-Jahreseinkommen von 100 US-Dollar am unteren Ende der Reichtumsskala der Vereinten Nationen liegt und dessen Staatshaushalt sich zu 40 Prozent aus Entwicklungshilfegeldern speist.

Anfangs hatten die Jugendlichen nicht einmal Müllkarren. Aber dann hat das äthiopische Fernsehen über das Müllprojekt berichtet. 

Das hat Eden nicht nur Medienprominenz verschafft, es hat auch Unterstützung aus dem Ausland zur Folge gehabt: Die finnische Botschaft hat einen Lastwagen für den Mülltransport gestiftet, mehrere europäische Organisationen greifen den Jugendlichen unter die Arme.

Eden spricht mit den Kidern auch über Sex und Verhütung, Themen, die in Äthiopien weitgehend tabu sind.

„Als eines der Mädschen schwanger wurde“, verteidigt Eden ihre Offenheit, „konnte ich doch nicht dazu schweigen.“  

Ungewollte Schwangerschaften tragen viel zu Äthiopiens Geburtenrate bei, die mit durchschnittlich sieben Kidern je Frau weltweit eines der höchsten ist.

Die gerade unter Straßenkindern verbreitete Prostitution verschärft für die Jugendlichen das Aids-Risiko – elf Prozent der Äthiopier sind bereits HIV-positiv.  

Nach dem Vorbild von Dynamic Youth Enterprise haben mittlerweile 15 Jugendgruppen in Addis Ababa mit dem Müllsammeln begonnen. Überdies hat Eden für mehr als zwei Dutzend dieser Jugendlichen inzwischen ein Haus angemietet – vom selbst verdienten Geld, wie die Anwältin der Straßenkinder betont.

Copyright Frankfurter Rundschau

Weitere Fotos zu diesem Bericht :

 

Blick auf den Hof

 

Anstehen zum Händewaschen

Die Kinder

Albert, Tom & Nino

Mittagessen wird vorbereitet

Mit den Kindern

Frohe Kinder

Gesichter

Gesichter

Heike und die Kinder

Der Koffer dient als Spielzeug

Copyright 12-2004 © Ninos Flying Cigar

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