2004/09 – Steaks, Schleier und Slings

24 Apr


 Smokes im August 2004.

Ein sehr ruhiger und angenehmer Monat erwartet mich :

3 Umläufe ; Buenos Aires – erneut nach gerade 4 Wochen, Teheran und mein
Wunsch für den Monat : Singapur.

BUENOS AIRES

Nach dem letzten Buenos Aires Flug war meine Angst natürlich ein erneutes Ausweichen
zum Betanken nach Sao Paulo, was die Flugzeit zusätzlich verlängern würde.

Doch diesmal blieb es bei den geplanten 13h30 Std. Flugzeit, und wir müssen keine Brasilianische Tankstelle bemühen.

Bei fast sommerlichen 17 Grad landeten wir um 0700 Uhr morgens. Nach etwas Schlaf sass ich dann zum Mittagessen in der Sonne und genoss das tolle, viel zu warme Wetter.

Abends dann wieder in der freundlichen und schönen Weinbar des Hilton Hotels einen Chardonnay und eine Robusto. Die Crew getroffen, das Abendessen geplant, und so ging es dann ins „El Establo“ zum vorzüglichen Ojo de Bife, das der Kellner mit dem Löffel anschnitt, um die Saftigkeit des Fleisches zu demonstrieren.

Rest. El Establo

Ein schöner und gemütlicher Abend, Cafe Copa y Puro zum Abschluss, und für den nächsten Tag eine Verabredung mit dem Kapitän und dem Ersten Offizier zum Spaziergang durch Buenos Aires.

So trafen wir uns dann um 1000 morgens, das Wetter schwül-drückend, und spazierten
an der Casa Rosada, Plaza de Mayo, Kathedrale, dem Cabildo zum Cafe Tortoni.

Die Casa Rosada

Dort gab es erstmal Cafe, ein kleines Frühstück mit Steak und natürlich die erste Zigarre des Tages. 

Gedenktafel vor dem Cafe Tortoni.

Als wir wieder unseren Spaziergang fortsetzten und in die Avenida 9 de Julio einbiegen wollten, dem riesigen 14-spurigen Pracht Boulevard der Stadt, gerieten wir in eine der alltäglichen Demonstrationen gegen die Arbeitslosigkeit und den wirtschaftlichen Niedergang des Landes.

 Avenida 9 de Julio.    

Die „Piqueteros“ marschieren diszipliniert in den Boulevard, die Polizei beobachtet das Ganze aus der sicheren Distanz.

Es ist die erste Demonstration an der sich die Polizei verpflichtet hat unbewaffnet zu erscheinen und die Demonstranten sich wiederum verpflichtet haben friedlich zu bleiben. In letzter Zeit hat die Polizei öfters geschossen und die „Piqueteros“ besetzten dafür Polizeiwachen und Gerichte.

Wenn man den Ordnungsdienst der „Piqueteros“ betrachtet, alle mit langen Holzknüppeln
bewaffnet, erscheint ein friedlicher Ausgang zweifelhaft. Aber es sollte ruhig bleiben, heute. Die nächsten Tage sollten wieder von Gewalt, Besetzungen und Schlägereien geprägt sein.

Durch die Demonstration erleben wir ein einmaliges Bild : Die breiteste Avenue der Welt gehört uns Fussgängern ! Der Autoverkehr ist weiträumig abgesperrt.
Wir spazieren gemütlich die Prachtstrasse hinunter zum Teatro Colon, den Zug der Demonstranten hinter uns.

Am Ende der Avenida, an der französischen Botschaft, biegen wir links in die Calle Alvear ein und tauchen ein in eine andere Welt ; dieses Viertel Recoleta, diese Strassen sind geprägt von Luxus, Geld, High Society, prächtige Villen und Gebäude, exklusiven Shops, wir könnten in Mailand, Barcelona oder Paris sein. Rudel von edlen Hunden werden von speziellen „Hundeausführern“ an der Leine ausgeführt. Die Gebäude haben prächtige Holztüren, Messingschilder, unifomierte Portiers.

Teatro Colon

Französische Botschaft

Wir spazieren weiter bis zum Friedhof Recoleta. Eine Stunde lang betrachten wir fasziniert die Mausoleen der berühmtesten, der reichsten, der ältesten Familien Argentiniens.

Kirche El Pilar, Recoleta

 Im Friedhof Recoleta.

Ein imposanter Ort. Einige der Mausoleen sind richtige Kirchen, Tempel, Museen.

Abseits gelegen, nicht im Plan aufgeführt oder wie die anderen Berühmtheiten angezeigt,
ist das Familiengrab Duarte. Hier ruht Eva Peron, Evita.

Grab Eva Peron

Nach diesen starken Eindrücken brauchen wir eine Pause. Gegenüber dem Friedhof,
im alten Cafe Biela, setzen wir uns, betrachten den gigantischen alten Baum mit den riesigen Wurzeln am Platz und trinken einen Cafe.

Cafe La Biela, Recoleta

Zurück geht es über die Av. Quintana, dem Shopping Tempel Patio Bullrich, um dann in den Trubel der Florida einzutauchen. Das Zentrum Buenos Aires, voll, laut und geschäftig.

Am nächsten Tag wieder der Shuttle über die Anden. Grandiose Sicht, blauer Himmel, Sonne. Der Aconcagua ist zum greifen nah.

 Am Aconcagua vorbei, über die Anden.

In Santiago ist es herrlich sonnig, aber : ein Grad unter null.

 In Santiago de Chile.

Als wir wieder in Buenos Aires landen ist der kurze Sommer wieder vorbei.
Wind, 7 Grad, Regen, tiefe Wolken. August ist hier tiefster Winter.

Auf dem Rückflug nach Buenos Aires

Für abends habe ich in einem exzellenten Restaurant einen Tisch reserviert.
Die Thematik des Restaurants passt zum Flug ; auf dem Hinflug hatten wir das Fussballteam River Plate an Bord, ich habe eine numerierte Flasche „Maradona“ Rotwein ergattert, also geht es ins „La Brigada“ in San Telmo.

 Rest. „La Brigada“, San Telmo, Bs As. 

Rest. La Brigada, San Telmo, Bs As

Ein Treffpunkt der Fussballelite Argentiniens. Die Wände voller Trikots mit
Widmungen an Hugo den Besitzer. Fotos mit den besten Spielern, eine unglaubliche
Atmosphäre.

Das Fleisch ist – man kann es nicht glauben – noch eine Spur besser, feiner,
geschmackvoller.

Die Weine vorzüglich, der Service erstklassig. Alles in allem : ein Erlebnis.

Nicht nur, dass man natürlich Zigarre rauchen darf, ein gut sortierter Habano Humidor ist prominent im Restaurant sichtbar. Living Well ………………

Humidor im La Brigada

Der Präsidenten Hubschrauber im Anflug auf die Casa Rosada
Buenos Aires

Danach sitzen wir noch etwas in der alten Bar an der Plaza Dorrego und lassen den Abend ausklingen.

Der Rückflug am nächsten Tag ist mit erneuten 13h20 Flugzeit sehr lang.

 

RHEINHESSENRAUCHER SMOKE CAFE FRITZ

Einige Tage Ruhezeit zu Hause folgen.

Und auch unser monatlicher Rheinhessenraucher Smoke im Cafe Fritz, diesmal mit Teilnahme von mehreren Smokerfreunde aus dem Wiesbadener CigarCultClub sowie natürlich auch von Don Walter Born und einen Bensheimer Smoker.

Diesen Smoke „verlieren“ wir Rheinhessenraucher deutlich 9 zu 1 denn ich bin der einzige anwesende Rheinhessenraucher an dem Abend.

Rheinhessenraucher Smoke August 2004 Cafe Fritz

Es ist August ……………..

 

TEHERAN

Dann geht es nach Teheran. Ich bin gespannt, denn in unserem Hotel in Teheran sollte eigentlich schon letztes Jahr eine Casa del Habano eröffnet haben.
Dies hat sich verzögert, jetzt hoffe ich, dass es soweit ist.

Die Casa ist auch bereits in der Lobby des Esteghal Hotels eingerichtet, öffnet
Ihre Türen jedoch Anfang September 2004. Die extrem freundliche Frau Elham öffnete jedoch extra für mich und zeigte mir den Laden. Über die Preise bin ich nicht informiert. Ich freue mich bereits auf eine Zigarre in der Teheraner Casa beim nächsten Flug.

La Casa del Habano, Teheran

La Casa in Teheran

Überhaupt ist Teheran ein interessantes Flugziel das ich bereits sehr lange kenne.
In unserem jetzigen Hotel habe ich schon in den 7o-er Jahren übernachtet als der Shah noch regierte. Dann kamen Flüge zur Evakuierung der Ausländer, dann lange Zeit kein Aufenthalt mehr für die Crews in Teheran, seit einiger Zeit aber wieder ein Stop dort. Die Lage hat sich stabilisiert, die Verhältnisse sind akzeptabel, Iran ist auf dem Weg sich zu öffnen, obwohl es unklar ist welche der Richtungen – die harte oder die liberalere – sich durchsetzen wird.

Der Kontakt zu den Menschen ist unproblematisch, sie sind extrem freundlich, sehr gebildet, sehr interessiert. Wir werden angesprochen, von fremden Menschen begrüsst und neugierig / wohlwollend befragt. Man unterhält sich offen mit uns, und man zeigt uns, dass wir willkommen sind. Es sind interessante, offene Gespräche die ohne Scheu geführt werden.

Man fühlt sich – zumindest als Mann – nicht unwohl hier.

Unsere weiblichen Crewmitglieder aber müssen sich bereits im Flugzeug nach der
Landung einen Schador anziehen, bzw. einen Kopftuch.

Im Hotel haben wir eine ganze eigene Etage für uns, sodass hier diese Regeln nicht gelten, allerdings müssen diese Regeln ausserhalb unserer Hoteletage eingehalten werden.

An Besichtigungen eignen sich der grosse Basar, einer der grössten der Welt mit 10 km überdachter Gänge oder die ehemalige kaiserliche Sommerresidenz
des Shahs, Sa’dabad, eine grosse Parkanlage im Norden Teherans.

Die Sommerresidenzen des Shah’s

Interieur im Shah Palast

Mittlerweile fliegen wir Teheran auch von München aus, und die „Münchener“ Kollegen
haben hier 2 oder 3 Tage frei. Da ist ein Ausflug zum Kaspischen Meer oder nach Isfahan natürlich sehr reizvoll.

Für die Stadt haben wir einige Busse mit Fahrer zu unserer Verfügung, das erleichtert alles.

Nachmittags geht es zum kleinen Basar nahe dem Hotel, hier kann man Safran, Pistazien, Obst oder Handwerkliches kaufen.

Im Basar, Teheran

Im Basar, Teheran

Dann geht es weiter in die kühle Schlucht von Darband, an den Berghängen von Nord Teheran gelegen. Dort kann man den Abend verbringen, auf Teppichen liegend essen, eine Wasserpfeife rauchen, den Pärchen zuschauen die sich gerne hier treffen oder sich mit den jungen Leuten unterhalten die neugierig auf uns sind. Einige sprechen pefekt deutsch oder englisch.

Mit der Crew in der Schlucht von Arband

Bird of Fortune

Teheran :Süsse Früchte als Nachtisch

Leider hat die Regierung das rauchen von Wasserpfeifen –Shishas – überraschenderweise
vor 3 Monaten verboten ……………….. es würde „Vergnügen bereiten „ diese zu rauchen !

In einem der Restaurants der Arband Schlucht

Im Basar sind diese jedoch, zusammen mit dem aromatischen Tabak den es in allen Geschmacksrichtungen gibt, zu bekommen.

Wir verbringen hier ein paar Stunden, essen gut und geniessen die Kühle.

Dann ein paar Stunden Schlaf, und es geht wieder nach FRA.

Als wir gerade auf unseren Crewbus zum Flughafen warten kommt ein Hochzeitspaar
ins Hotel. Wir stehen „Spalier“, gratulieren und klatschen Beifall. Sofort stellen sich die Brautleute zum Foto mit uns.

GRILLFEST CIGAR CULT CLUB WIESBADEN-MAINZ

Samstags dann nach Wiesbaden, dort am Rheinufer sind wir zum Grillfest des Cigar Cult Clubs eingeladen. Ein lausiger Tag, regnerisch, kalt. Aber am Abend sind wir in einer sehr warmen, angenehmen Gemeinschaft von Smokern.

Grillfest Wiesbadener CCC :Die 3 “Rotkäppchen” Nino, Gottfried u. Andreas

Es macht Spass die Leute wieder zu sehen, neue, interessante Menschen kennenzulernen – das Ehepaar vom Dalbergerhof,


www.dalbergerhof.de 

das den exzellenten Cigarrinac produziert,– er bekundet auch Interesse mit uns in Wörrstadt eine Zigarre zu rauchen. Auch Frau Irene Seiler und eine Gruppe der Bensheimer Smoker ist da, es ist einfach : schee !!

Gottfried bekommt auch eine „Los Puros“ Kappe und wird somit ein „Rotkäppchen“ !

Wir freuen uns einfach so angenehme und liebenswerte Menschen zu kennen und
mit Ihnen eine gute Zigarre und eine schöne Zeit zu teilen.

SINGAPORE

 

Am nächsten Abend geht es wieder mal nach Singapore.

Kurz nach den Feiern zum 39-ten Geburtstag des Stadtstaates landen wir dort.

Die „Fressgasse“ am Cuppage Plaza wird gerade renoviert, also  weichen wir ins „Ah Meng Cafe“ paralell dazu aus. Dort gibt es Hawker Food, das Essen der Garküchen Singapores, angereichert durch alle Rezepte Asiens.

Am nächsten Tag erledige ich meine Einkäufe – einige Bücher bei Borders und
Druckerpatronen – und lege mich mittags an den Pool. Ab 14h beginnt es zu regnen. Also Siesta.

Zum wachwerden dann in die Casa zu Mariam und einen Cappucino. Eine Hoyo des Dieux begleitet mein „Frühstück“. Ich treffe Paul und Jimmy, beide auch Teilhaber der Casa. Wir reden viel, erzählen, und Joel, der sich gerade in Sydney befindet wird angerufen und gegrüsst.


Singapore

Singapore

Temple & Pagoda Street, Singapore

Singapore Dinner in Chinatown

Auf dem Shuttle nach Jakarta

Auf dem Shuttle nach Jakarta

Jimmy sucht mir eine feine Lusitania für nach dem Abendessen aus. Neu in der Casa ist die Auswahl an Macallan. Sämtliche Jahrgänge dieses köstlichen Wassers sind verfügbar. Ich werde allerdings zu einen Knob Creek Bourbon eingeladen, den ich sehr cremig, butterig und fast Brandyhaft finde und sehr geniesse.

Wherever I lay my Hat ….. is my Casa

Vor der Casa del Habano Singapore

Abends geht es in die Garküchen des Maxwell Street Food Centre, dort herrlich frische Samosas, danach in die benachbarte Temple Street wo ich mir von verschiedenen Garküchen mein Abendessen auf Bananenblättern zusammenstellen lasse. Deep
fried Baby Squids, Garlic buttered Prawns, Curry, leider ist Black Pepper Crab alle.
 

Ein Spaziergang die Pagoda Street rauf und runter, die alten Häuser sind hervorragend
restauriert. Beim Bier im 3 Monkees rauche ich die Lusi.

Am Abflugstag besuche ich noch nachmittags die Casa zu einem Cafe und einer
Bolivar Royal Corona, bevor ich dann abends in die Uniform steige für den Rückflug.

Nach genau 12 Stunden hat uns ein dunkles und kühles FRA wieder.

Jetzt habe ich den 7 Wochen frei. Teilzeit.

Spanien und Portugal warten auf uns.

Nino

Copyright 08-2004 © Ninos Flying Cigar

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