2008/04 – San Francisco – Zigarre auf dem Carrier USS Hornet

1 May

USS Hornet CVS-12

Cigar on the Hornet

Rauchen im Heck mit San Francisco als Hintergrund

April 2008

Wie bereits beim letzten Mal vor 4 Jahren, bekam ich auch diesmal San Francisco aus der Stand-By „Pralinenschachtel”.

Siehe auch : http://www.flyingcigar.de/flying_cigars/2004_01_smokin_on_the_dock_of_the_bay.php

Nach meinem New York Flug diese Woche war das mein zweiter und letzter Flug aus der Bereitschaft. Ich habe mich sehr über den Flug gefreut, auch wenn man mich mitten in der Nacht informierte und ich wenig Vorbereitungszeit hatte. Dafür ist der Stand-By da, um kurzfristige Ausfälle abzudecken.

In San Francisco erwartete uns strahlender Sonnenschein und herrlich warmes Wetter.

Golden Gate Brücke im Anflug

Leider erwartete mich auch ein Spiessrutenlauf durch die Stadt um eine Zigarre rauchen zu können.

Die Lounge/Bar im Canterbury Hotel gab es nicht mehr. Weiter zum Fairmont Hotel, dort fand ich „Vendetta”, ein kleiner Laden mir Pre-Embargo Habanos von 75 bis 250 $ die Zigarre. Diese konnte man dann auch in einem kleinen Zimmer im Laden rauchen.

So lief ich weiter zum Financial District, dort sollte sich eine Zigarrenbar befinden. Letzte Chance. Ich fand sie nicht, aber ein Zigarrenrauchender Passant wies mir freundlicherweise den Weg. So stand ich dann vor der „Occidental Cigar Bar” in der Pine St. Eine sehr urige Bar die mir auf Anhieb gut gefiel. Allerdings nur von Aussen, denn sie öffnete erst um 19h und bis dahin war es noch eine halbe Stunde.

Vor der Bar

In der Bar

Ich überbrückte ungeduldig die Zeit und genoss dann endlich das Bier vom Fass und 2 Zigarren in einer gemütlichen Atmosphäre. Der freundliche Barkeeper gab mir noch ein paar Tips – aber viele Orte zum rauchen gibt es nicht mehr in San Francisco.

Am nächsten Tag hatte ich mich mit meinem Kapitän und dem Ersten Offizier verabredet und wir spazierten die Market Street hinunter bis zum San Francisco Ferry Terminal. Ein herrlicher Tag wieder, einfach göttliches Wetter und frische, salzige Luft.

Meine Idee war, mit der Fähre nach Alameda zu fahren und dort die USS Hornet zu besichtigen, ein Flugzeugträger mit viel Geschichte.

Leider verpassten wir die Fähre, aber eine andere fuhr vom Pier 41 ab. Also weiter spaziert und den gloriosen Sonntag genossen. Wir hatten Zeit und so gab es auch noch einen Crabmeat Snack an der Fisherman’s Wharf. Gegen 11h dann legte die Fähre los und wir genossen den Blick auf die Golden Gate Brücke, die Stadt und die Oakland Bay Brücke.

Happy Trio in San Francisco

In Alameda ging es mit dem Bus und dann zu Fuss durch die stillgelegte Naval Air Station Alameda zum Liegeplatz der USS Hornet weiter.

Informationen unter : http://www.uss-hornet.org/

Ein imposantes Schiff – auch wenn es heute wohl doppelt oder dreifach in einen modernen Carrier passen würde.

Gebaut 1942 in nur 12 Monaten, ca. 300 Meter lang und 65 Meter breit, 41.200 Tonnen schwer, aus der Essex-Klasse und von 3.500 Crew bevölkert nahm es am II Weltkrieg als CV-12 im Pazifik teil. Berühmt wurde das Vorgänger Schiff CV-8 Hornet für Doolittle’s Luftangriff auf Tokyo 1942.

USS Hornet

Die Hornet CV-12 ist eines der meistdekorierten Carrier der US Navy und wurde berühmt für das auffangen der Apollo 11 Astronauten im Pazifik 1969, nachdem diese als erste Menschen den Mond betreten hatten. Die Hornet fischte auch die Apollo 12 Astronauten aus dem Wasser.

Im Schiff kann man die damalige Quarantänestation besichtigen in der die Astronauten 14 Tage verbringen mussten. Eine Art Wohnwagen mit Liegen und kleiner Küche.

Apollo 11 Kapsel

Quarantäne”Wohnwagen”

Bruce, ein freundlicher Führer gab uns dann noch eine Rundtour der Brücke. Zuerst den Kommandostand – Primary Flight Control – des Air Bosses der das Flugzeuggeschwader und die Start- und Landemanöver kommandierte. Während dieser Zeit übernimmt dieser das Kommando über das Schiff.

Blick von der Pri-Fly Brücke

Auf dem Air Boss Sessel

Danach besuchten wir die Navigationsbrücke, wo der Kapitän das Schiff steuerte und befehligte. Darunter befand sich noch die Kommandobrücke des Admirals, denn die Hornet war Flaggschiff.

Während des II Weltkrieges befehligte von der Hornet aus ein Admiral die grösste Kriegsflotte der Geschichte, bestehend aus 42 Kriegsschiffen, darunter 4 Flugzeugträgern, zum Angriff auf Okinawa.

Radarbild des Flottenverbandes

Während dieser höchst informativen Tour entdeckte ich in der Brücke das gleiche Modell eines US Navy Chronometers, das ich vor 25 Jahren in Florida kaufte und jetzt in meinem Arbeitszimmer tadellos Dienst macht. Interessantes Treffen !

Same Clock – Different Office

Unter Deck besichtigen wir den riesigen Hangar mit 3 grossen Aufzügen für die Flugzeuge. Hier, am offenen Heck oder auch Fantail genannt, entdeckte ich die Raucherzone, was mich höchst erfreute.

Auch heute noch ist der Fantail auf den Carrier der einzige Raucherpunkt.

Im Heck der Hornet

Unterhalb des Hangardecks besichtigten wir dann die Kajüten, Büros, Ess- und Wohnräume der Besatzung sowie Krankenhaus und Apotheke ( hier wäre ein ANS definitiv NICHT möglich … ).

Alles dichtgedrängt und garantiert nicht für Klaustrophobiker geeignet.

Alles ist originalgetreu erhalten einen realistischen Eindruck des Lebens auf dem Carrier wieder.

Apotheke

Bordapotheke

Matthias, Reiner und ich holten uns leckere Hot Dogs frisch vom Grill, Kaffee danach und hatten das gesamte Heck als Lounge für uns.

Matthias rauchte seine Zigaretten und ich erfreute mich an einer sehr leckeren RASCC. Alles mit fantastischem Blick auf San Francisco und die Bucht. Es war ein wirkliches Erlebnis, eine Zigarre auf einem Carrier zu rauchen – das interessante war, dass es noch überall auf der Brücke Aschenbecher gab, denn es wurde damals geraucht.

Zurück auf der Fähre nach San Francisco gab es erstmal ein kühlendes Bier. Wir hatten alle bereits einen Sonnenbrand im Gesicht.

Nach einer kurzen Ruhepause im Hotel ging es wieder hinaus in die Stadt. Wir liefen durch Chinatown hindurch nach North Beach und Little Italy.

An der Columbus Ave., in einer Microbrewery, trafen wir dann auf die Cockpit Crew die gerade angekommen war. Ich freute mich riesig Gerd, den Kapitän vom letzten Singapur Flug zu begrüssen und gab ihm die Grüsse von Hannes. Dieses Jahr wollen wir versuchen alle zusammen nach Hong Kong zu fliegen.

Es gab frisches Bier, leckere Cheeseburger und Quesadillas und einen tollen Service von Ina aus Thüringen. Und, da wir draussen sassen, auch gute Zigarren danach.

Microbrewery & Macrohunger

Um die Ecke dieser Brewery hat Francis Ford Coppola sein Weinlokal, Niebaum-Coppola, in einem schönen, alten Flat Iron Gebäude.

Gerd hatte noch einen Geheimtip; einen Blues Saloon mit sehr urigen Besuchern und einer fantastischen live Band.

Es handelt sich um eines der 3 ältesten Bars in San Francisco (!!), die älteste Kneipe in North Beach, und um die beste Blues Bar der Bay Area.

http://www.northbeachshop.com/pages/saloon.html

http://www.yelp.com/biz/the-saloon-san-francisco

Besonders beachtenswert bei der Band „Johnny Nitro & the Doorslammers”, ist Silvia, die Saxophonistin und Sängerin, mit unglaublicher Stimme und ungebremster Vitalität.

Von Beginn an tobte der Laden. Silvia spielte bereits den dritten Song quer durch das überfüllte Lokal um dann auf der Theke weiter zu machen, über den Köpfen der Leute zu springen und auf der Tanzfläche dann zu enden. Wahnsinn !