2007/12 – Singapur – Zigarren zwischen den Jahren mit Jimmy und Hannes
3 Jan
Mit Hannes Weiss in Singapur – 26.12.207 |
Hannes und Jimmy – Singapur |
Dezember 2007
Asien ist nicht nur mein Lieblingsziel. Auch Hannes Weiss, Freund und anerkannter Zigarrenkenner ist, meist nur geschäftlich, oft in Asien. Allerdings sind dies Ziele wie Taipeh, Shenzen oder Dongguan die mit harter Arbeit verbunden sind, weniger Zigarrenaffin sind oder den Unterhaltungswert Singapurs nicht erreichen.
Umso mehr freute es mich als ich erfuhr dass er sich, aufgrund der angenehmen Erfahrungen bei Jimmy zusammen mit Marc Portmann vor einiger Zeit, spontan entschlossen hatte zwischen Weihnachten und Silvester einige Tage mit mir und Jimmy zu verbringen.
So freuten wir uns am Ankunftstag bei leckeren Prawns und Nudeln zu Tiger Bier in Singapur’s Fressgasse auf ein paar interessante Tage.
Und interesserant wurden sie. Gleich zu Beginn sogar, denn am Nebentisch sassen einige Vietnamesen die uns freundlich anlachten und uns von ihren Russischen Wodka anboten.
Im Gegenangebot gab es von mir Zigarren die sie dankend annahmen.
Mit Pham, Trinh & Nguyen – Singapur, Cuppage Plaza |
Im Gespräch mit ihnen stellte sich heraus dass sie Unternehmer auf der Suche nach guten Geschäftsideen waren – einer von ihnen Manager bei einem grossen Tabakkonzern, der andere Inhaber einer Resortinsel bei Cap St. Jacques, der andere Unternehmensberater – eine fröhliche gemischte Runde also.
Eine ihrer Ideen ist es Zigarren ( sowie Läden und Lounges ) nach Viet Nam zu bringen. Der Markt sei interessant, die Chancen gross und sie liebäugeln länger mit der Idee, nur an Erfahrung und Kontakte fehle es ihnen – ob wir im Zigarrengeschäft seien oder ihnen Anregungen geben könnten ??
Nein, im Zigarrenbusiness sind wir nicht, aber wir hätten da jemanden in Singapur der ihnen bestimmt weiter helfen könnte …
Ein Termin mit Jimmy wurde vereinbart, es gab mehr Wodka und dazu Trinksprüche auf die erfolgreiche Zukunft der Zigarren in Viet Nam.
Ich werde mich persönlich in meinem „Un-Ruhestand” davon überzeugen, denn Viet Nam hat mich immer fasziniert und gute Kontakte sind immer von Nutzen.
So begann der erste Abend in Singapur bereits mit allen Ingredienzen eines guten Aufenthaltes :
Gute Zigarren, Spass, freundliche Menschen, gutes Essen, kaltes Bier und 30 Grad Abends.
Ebenfalls eine glückliche Fügung hatte dafür gesorgt dass Gerd, mein Kapitän, und Hannes sich perfekt verstanden, nicht nur menschlich/sprachlich – beide aus Baden Württemberg – sondern auch fliegerisch haben die beiden viele Anknüpfungspunkte, wie sich an diesem und den folgenden Abenden feststellen liess.
Nach einer Zigarre bei Jimmy gibt es noch im Three Monkees ein ruhiges Bier zum Anblick der „Abendschicht” – viele hübsche Frauen die nicht immer auch weiblichen Geschlechts sind.
Mit Jimmy |
Am nächsten Tag gab es ein gemeinsames Frühstück mit Rick, meinem Thailändischen Freund und Kollegen, der eine interessante Herausforderung für mich hatte : besorgen von Informationen zu Eierverpackungsmaschinen die er in Deutschland für seine Eierproduktion in Thailand erwerben möchte.
Rick und das Muster der Eierverpackung |
Das stelle ich mir allerdings einfacher vor als mittlerweile in Singapur zu rauchen. Selbst im Freien ist es jetzt verboten und die meisten Cafes haben die paar Rauchertische abgeschafft. Es ist eine Gängelung, kein Nichtraucherschutz sondern deklariertes Antiraucherprogramm.
Doch Rettung nahte.
Jimmy und Anne, seine Frau holten uns mittags ab und wir genossen ein traditionelles Singapur Pork Ribs Soup Mittagessen.
In einer kleinen Eckgaststätte, 1948 eröffnet und voller Einheimischer gab es vorzügliche Schweinsfüße, Schweinerippchen, Schweineleber und eine herrliche Schweinebrühe. Dazu wurde ein rarer Oolong Tee getrunken den Jimmy ständig frisch aufgoss und selbst mitgebracht hatte.
Seit 1948 beste Rippchen |
Schweinisch lecker |
Anne mit Hannes & Jimmy |
Ein simples aber hervorragendes Essen das in Singapur sehr populär ist. Wie Jimmy meinte : You can’t keep a Chinese from eating pork.
So versprach ich Anne zu Ehren des Mittagessens mir abends mein Flying Pig Polo anzuziehen.
Danach ging es in eine kürzlich von Jimmy am Regent Hotel eröffnete Lounge, grösser und eleganter als die beiden anderen. Extrem geschmackvoll und nach Feng Shui Regeln eingerichtet ist es ein Paradebeispiel für einen eleganten und exklusiven Zigarrenclub. Und nur als Club kann es in Singapur auch existieren. Auch, oder gerade hier, ein Rückzug ins private.
Es werden ein paar Kisten Dunhill Montecristo Nr. 3 aus den 70’er begutachtet, Jimmy lädt uns zu dieser eleganten und optisch perfekten Zigarre ein. Die Kisten sind perfekt gelagert worden, die Zigarren einwandfrei mit dem typischen Geschmack von aged Zigarren. Sehr gut, allerdings den Höhepunkt bereits überschritten, hier ist kein Potential mehr. Jetzt rauchen und geniessen.
Aber im letzten Drittel öffnet sich die Zigarre voll und schenkt eine grossartige Erfahrung. Ich verstehe gut weshalb viele Aficionados auf diesen Geschmack kommen.
Es ist eine schöne und intime Stimmung, wir drei, die Zigarren, Gedanken fließen, es wird eine interessante Konversation über Gott und die Zigarrenwelt. Jimmy plant mit mir einige gemeinsame Aktivitäten für das kommende Zigarrenfestival und wir freuen uns so sehr darauf, dass Hannes sich ernsthaft überlegt mitzukommen. Wenn nicht werden wir ihn vermissen und er wird einiges verpassen.
Da ich im Januar meine „Asiawochen” haben werde, neben Shanghai auch Hong Kong im Plan, telefonieren wir dorthin und ich plane einige interessante Treffen und Begegnungen mit anerkannten Experten. Jimmy bietet mir Zugang zur Cohiba Atmosphere Lounge und seinem Schliessfach dort.
Eine Siesta ist notwendig, der Tag ist genussvoll anstrengend – aber um 19h geht es weiter in der Lounge. Eigentlich „zwangsweise” denn geplant war eine Zigarre zum Drink in der Long Bar des Raffles Hotels. Leider haben auch hier die Anti-Raucher-Taliban zugeschlagen, es ist seit kurzem Nicht Raucher Zone. Wirklich ärgerlich und paradox. Auf der einen Seite baut Singapur auf Sentosa Casinos und baut auf Tourismus und High Roller und auf der anderen Seite reglementiert es erwachsene Menschen als bestes Beispiel für den hier bereits real existierenden „nanny state”.
Im Kindergarten möchte ich nicht leben, ich fühle mich nicht wohl wenn immer mehr individuelle Freiheiten dem Staat kritiklos geopfert werden.
Jimmy hat Recht |
Daher geht es zu den Erwachsenen in die Lounge.
Jimmy ist noch mit der „Adoption” des interessierten Vietnamesen von gestern beschäftigt. Geduldig gibt er ihm stundenlang einen Exkurs in die Zigarrenwelt mit gratis Ausflügen in customer confidence, marketing, business procedures und cigar specifics. Hannes ist sehr beeindruckt von soviel Geduld und dem einfühlsamen weitergeben von Erfahrung.
Pham wird in die Welt der Zigarren “adoptiert” |
Ein Macallan 1976 und eine Partagas 160 Aniversario Robusto, die Welt, zumindest der Asiatische Teil davon ist in Ordnung.
Gegen 20h45 fahren wir dann ins East Coast Seafood Centre, Jumbo Palace, ich lotse Jimmy hin, bis unser Gespräch uns ablenkt und wir verfahren uns fast eine halbe Stunde die Seepromenade rauf und runter – dabei verpassen wir Gerd der es mit dem Bus bis kurz vor dem Seafood Centre schaffte, aber dann umdrehte als er es zu weit empfand und kein Taxi fand. Ärgerlich.
Als wir ankommen sind alle schon da, einige meiner Crew, ein anderes Singapur Ehepaar und Hannes – aber nichts ist bestellt, man hat auf uns gewartet.
Und das ist gut so, denn Shirley, die aufmerksame langjährige Managerin gibt uns sofort einen anderen, besseren Tisch in der ersten, der „Seaview” Reihe. Wir geniessen hervorragendes Seafood, Prawns in Chilli, tiefgebackene Squids, Muscheln in Sambal, Satays, Fishcakes und als Höhepunkt der kulinarischen Anstrengung 4 Black Pepper Crabs. Jimmy und Jack mit ihren Frauen geniessen den Abend sichtbar, am Ende bestellt Jimmy noch leckere Nudeln für uns. Er war als Kind gerne hier essen, aber seit langem nicht mehr und geniesst es jetzt Gast von Hannes und mir zu sein.
Jimmy & Shirley im Jumbo Palace |
Gegen Mitternacht treffen wir wieder in der Lounge ein. Zu Champagner rauche ich eine custom rolled Sublime von Jorge Concepcion Luna die mir Hannes vor längerer Zeit schenkte und ich für eine solche Gelegenheit aufhob.
Die Frauen verlassen uns nach einiger Zeit und wir reden über Gott, Zigarren und Kuba.
Hannes, Jack & Jimmy |
Ein schöner Tag geht langsam zu Ende. Hannes und ich lassen lassen es noch hinter den Orchard Towers in Harry’s Bar und Three Monkees ausklingen, wo wir die „Nachtschicht” – korrekter : die „Frühschicht” bewundern.
Alles wunderschöne „Gesamtkunstwerke”, Geschöpfe die gelegentlich auch echte Frauen sind. Wir laden Laila, eine Thailändischen Schönheit mit sehr tiefer Stimme, zu ein paar Singapore Slings und unterhalten uns mit ihr über ihren Background, Leben und Erfahrungen in Singapur in den 2 Monaten in denen sie/er die Nachtszene bereichert.
Laila in unserer Mitte |
Ein angenehmer und interessanter Abschluss eines schönen Tages.
Der nächste Tag ist bei mir geprägt durch meinen nachmittäglichen „Ausflug” nach Jakarta.
Vor meinem Jakarta Shuttle – Für Real (Madrid) Fans … |
Hannes verbringt den Nachmittag und Abend bis zu meiner Rückkehr mit Inge. Gegen Mitternacht bin ich wieder da, Shorts und T-Shirt an, und es geht zuerst in den „Schmutzigen Löffel” auf ein paar Snacks und kaltes Bier, dann gibt es noch einen schönen Abend bei Harry’s mit der Crew und Hannes.
Gerd und Hannes vertiefen ihre Bekanntschaft und wir verabreden zu Dritt in nächster Zeit wieder einen Ausflug nach Asien zu machen.
Mit Gerd bei Harry’s |
Und wir verabreden uns mit Gerd um ihn am nächsten Tag in die Zigarrenwelt einzuführen.
Es gibt eine alte Lancero aus dem 50’er Cabinet bei Hannes und eine himmlische Sancho Panza A vom Toni aus Palma bei mir.
Der nächste und letzte Tag beginnt mit Panatelas bei Starbucks ( hat noch 4 Rauchertische ). Wir erledigen letzte Einkäufe, ich speichere alle Fotos auf CD’s für Jimmy und Hannes und wir sind gegen 13h fertig. Noch 3 Stunden bis wir mit Gerd verabredet sind.
Ich zeige Hannes eine schöne Oase mitten in der Stadt, die Spaboutique, http://www.spaboutique.com.sg/
Direkt gegenüber dem Orchard Hotel gelegen aber versteckt zwischen tropischer Vegetation ist eine alte Holzvilla die sehr geschmackvoll in einen Spa verwandelt worden ist. Eine Oase der Ruhe und Entspannung mit kleinem Pool.
Hannes in der Spaboutique |
Spaboutique |
Spaboutique |
Wir haben Glück und bekommen einen Massagetermin. Eine Stunde lang werden unsere müden Muskeln mit Lavenderöl fachlich traktiert, Spannungspunkte entdeckt und bearbeitet.
Für ca. 50 € wird man fast neugeboren. Hannes lädt mich ein und beim zahlen lernen wir die die Inhaberin kennen, eine hübsche und lebensfrohe junge Frau aus Singapur die Carmen heisst.
Ich bemerke dass es ein sehr schöner Spanischer Name ist. Darauf erwidert sie, trocken und humorvoll : I like Car and Men.
Wir lachen und ich verspreche ihr beim nächsten Besuch im Ferrari vorzufahren.
Charming Carmen |
Apropos Ferrari, ein sehr interessanter und zuvorkommender Mann fliegt mit uns, Niki Lauda. Selbst ein erfahrener Pilot mit mehreren Type Ratings, freute er sich der Cockpit einen Besuch abzustatten, Hallo zu sagen und etwas shop talk zu führen.
Respekt vor seiner fliegerischen und unternehmerischen Leistung.
Niki Lauda |
Entspannt und locker holen wir also Gerd um 16h ab und verbringen dann 2h30 in Jimmy’s Lounge. Zuerst gibt es Mittagessen, geräuchertes Hühnchen, dann perfekten Kaffee mit unglaublicher Crema und zum Abschluss lädt uns Jimmy auf Taboada Robustos aus der alten La Corona Fabrik.
Ein Traumnachmittag.
Lazy Afternoon |
Dazu gesellen sich alte Bekannte, übliche Verdächtige und Neu Zugänge. Clinton, Jack, Dennis. Es kommt Douglas, ein Manager aus dem Regent Hotel der als Venezolaner sich freut mit mir Spanisch zu reden.
Gerd ist selbst als Nichtraucher von dieser Welt, der Atmosphäre und der Geselligkeit und Kamaraderie begeistert. Er bewundert die Humidore die uns Jimmy zeigt, darunter den Siglo XXI, den Guayasamin, den Partagas Sobresalientes.
Siehe Fotogalerie : „Singapore – Jimmy’s Treasures Part Two”
Jimmy gibt kenntnisreich und bereitwillig Informationen zu Zigarren, Tabaken, Rollern und Kuba.
Es wird wohl nicht das letzte Mal sein dass Gerd, Hannes und ich in Asien über Fliegen und Zigarren reden. Es ist Interesse und gegenseitige Sympathie auf den ersten Blick.
Gegen 18h30 verabschieden Gerd und ich uns von allen, Hannes, der Passagier ist, bleibt noch etwas. Wir schlafen noch eine gute Siesta bevor es nachts wieder gen Europa geht. Knapp 12h Flugzeit und um 05h15 sind wir am Tag vor Silvester wieder heim.
Mit Gerd und Hannes – Singapur |
Rechtzeitig um Silvester in der Apotheke zu feiern. Und das Neue Jahr beginnt perfekt : Am 01 Januar ist das erste Apotheken-Notdienst-Smoke ANS im Labor.
Das Leben ist gut !
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