2007/10 – New York – Corona Lunch bei De la Concha

27 Oct

 

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De la Concha
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De la Concha Pepin Corona Criollo
New York, Oktober 2007

Am Tag nach unserem Smoke & Dine mit Dr. Herzog flog ich spätnachmittags nach JFK.

Easy Leg und mit 7h45 Flugzeit angenehm kurz.

Allerdings verbringt man seit langem in JFK fast mehr Zeit am Boden als der Flug dauert.
Auch diesmal.

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Am Boden in JFK
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Alle Gates besetzt

Unsere Gateposition war besetzt und so standen wir über eine Stunde auf dem Rollweg neben der Bahn und warteten.

Und so landeten wir zwar um 01h Deutsche Zeit (20h lokal), erreichten unser Hotel in Manhattan aber gegen 04h30 (22h30).

Sommerliche Temperaturen in New York. Shorts und T-Shirts noch spätabends, ein milder, fast heisser Wind. Der wärmste Oktober in the city.

Ich holte mir noch eine Grossbüchse ( 1 pint ) Budweiser und rauchte eine Panatela am Times Square während ich mir das Babylonische Menschengewirr anschaute.

Die braune Papiertüte mit dem Bier (offenes „Alkohol” trinken ist in den USA verboten, auch wenn US Bier eigentlich kalte Brause ist ) in der Hand sass ich dort und betrachtete fasziniert den Puls dieser Metropole, dem Melting Pot. Manhattan ist das Herz New York’s und der Puls schlägt am Times Square.

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Times Square
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Unser Hotel am Times Square

Gegen Mitternacht ( 06h unserer Zeit ) ging ich ins Bett – pervers – und wachte auch gegen 06h lokaler Zeit auf, also 12h  meines Körpers.

Ich denke manchmal dass wir kein Gehalt bekommen, sondern Schmerzensgeld …….

Noch etwas gedöst, aber gegen 08h30 knurrt der Magen. Hinaus in den warmen Regen und gut gefrühstückt – es geht nichts über drei Spiegeleier mit Corned Beef Hash um eine gute Unterlage für den Tag in der Stadt zu haben.

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Manhattan
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Manhattan

Ich schaue mir den neuen Laden von Nat Sherman, der liegt etwa 200 Meter Luftlinie vom „historischen” Platz an der 5-th Ave. entfernt. Sehr schön, ein paar Polizisten suchen sich gerade eine Zigarre aus.

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Nat Sherman
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Nat Sherman

Weiter zu Barnes & Noble, ein paar Bücher geholt und gegenüber zu J-R und eine RyJ Robusto aus der Tubo angezündet.

Der Laden ist leer, es ist noch früh. Ich hole mir ein paar lose Camacho Negro zum probieren aus und betrachte wie Sarah, eine nette und hübsche Macanudo Beraterin ihren Infostand bei J-R aufbaut.

Ich habe viel Zeit und schaue ihr zu. Sie erklärt sehr fach”frauisch” die Zigarrentabake und verteilt eine Rauchprobe von 3 kleinen Zigarren die jeweils nur aus Volado, Seco und Ligero bestehen.

Merken soll man sich die Reihenfolge als : V ery S exy L ady. Recht hat sie !

PS : Keine Fotos vom Ganzen, bei J-R herrscht Fotoverbot.

Das Gute am späten New York Flug ist dass man auch spät erst wieder aus NYC abfliegt. Also hat man fast den ganzen Tag dort frei.

Ich laufe die 5-th Ave. hoch bis zum Central Park, biege links dann bis zur Avenue of the Americas und laufe zwischen der 56 und 57 Strasse bei De la Concha Cigars ein.

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Rockefeller Center
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St. Patricks
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Ave. of the Americas, 57-th St.

Eine intime gemütliche Oase mit 3 kleinen Tischen und 12 Stühlen ( die in Kürze durch neue ersetzt werden sollen wie mir der Manager erzählt ) erwartet mich.

Ausgezeichnete Auswahl an  Zigarren – feiner und detaillierter als bei J-R sowie hochwertige Accesoires, Humidore und Pfeifen. Fast schon den Charme der Alten Welt.

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http://www.delaconcha.com/

Ich frage nach Tatuajes und erfahre dass die „House Cigar” eine Grand Reserve Corona Criollo von Pepin Garcia ist !

Optisch perfekt, sehr attraktiv, ölig, super Deckblätter, so präsentiert sie sich. Ich suche mir eine Corona aus und lasse mir zwei Double Coronas aus dem Angebot einpacken.

Die Beratung ist ausführlich der freundliche Verkäufer erzählt mir aus dem Leben von Jose “Pepin” Garcia, ich erfahre dass er hier in NYC seine ersten Zigarren in den USA anbot nachdem er aus Kuba geflohen war. Er stammt aus Baez, in der Villa Clara Provinz östlich von Havanna. Gerollt hat er bereits mit 11 Jahren. Er war Roller und Lehrer für Roller in Villa Clara ( auch als Las Villas bekannt ) bis er 2002 in die USA kam.
Zusammen mit seinen beiden Söhnen Janny und Jaime betreibt er in Miami “El Rey de los Habanos”, eine kleine Fabrik – Chinchal – in der Calle Ocho, zwischen der 7 und der 11 Ave.
Mittlerweile produziert er auch in Nicaragua, seine Jahresproduktion liegt bei 5 Millionen, sein Ziel bei 7 Millionen Zigarren.

Andere Marken die ebenfalls von Pepin produziert werden sind :Tatuaje, Padilla, Don Pepin und neuerdings auch San Cristobal die er für Ashton herstellt.

Ich nehme mir einen Cafe con leche zur Zigarre und habe einen der drei Tische für mich. In der neuen Ausgabe des cA lese ich einen Bericht über Pepin aus dem ich diese Informationen bekomme.

Die Pepin ist wahrlich perfekt, würzig, kremig, Pfefferminzaromen – für mich sind Pepin’s Zigarren unter den besten Nicht Kubaner zur Zeit die Besten. Amen ! Und sie haben einen besonderen Geschmack den ich nicht bei anderen NC’s gefunden habe und der haften bleibt.

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De la Concha
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Livin’ well …

Wie in den USA üblich, bleibt man nicht lange ohne Konversation. Drei zufällige Mitraucher kommen an den Tisch, sie kennen sich nicht, aber legen sofort los. Interessante Runde.

Der eine erzählt mir gleich dass seine Eltern Deutsche waren und er am liebsten bei Peter Linzbach auf der Kö in Düsseldorf raucht. Der zweite fragt mich gleich nach Wiesbaden, wo er drei mal bei der US Army lange Zeit auf der Air Base stationiert war – kleine Welt, auch ich verbrachte einige Monate bei der Air Force in Erbenheim AFB. Der dritte  hatte in den 90’er einige Zigarrenläden in Connecticut, macht jetzt in Windenergie und ist zu Besuch da.

Fast 1h30 unterhalten wir uns also über Gott, die Welt, Kuba, China, die Globalisierung, das deutsche Bier, alte Umrechnungskurse als der Dollar noch eins zu vier stand, und Zigarren.

Mir geht der Film mit Harvey Keitel durch den Kopf, ein Zigarrenladen in Brooklyn – fremde Leute die sich treffen, rauchen, quatschen und als Freunde auseinandergehen. Was gibt es schöneres als in einer guten Gruppe eine gute Zigarre zu rauchen ?

Ich hole mir noch ein Pastrami on rye und gegen 15h falle ich ins Bett. Bis 18h mache ich eine Siesta, da klingelt schon mein Wake Up call. Also stehe ich um Mitternacht deutsche Zeit auf um mich auf den Rückflug zu machen.

Der zunächst aber aus einer Rück”fahrt” zum Flughafen JFK besteht. Fast an die 2 Stunden sind wir unterwegs, inklusive Stop weil die Kofferraumtür offen war.

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NYC
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NYC

Entschädigt wird die lange Fahrt zur Stosszeit durch einen atemberaubenden gloriosen Blick auf Manhattan von der Queensboro Bridge über Roosevelt Island, etwas oberhalb des UN Gebäudes.

Einfach himmlisch diese Lichter, dieser Blick, die Reflektion der Satdt in den tiefhängenden Wolken. Einmalig.

Macht die Strapaze wieder wett.

Und ich verstehe hier Woody Allen’s Neurotik für diese Stadt.

Entschädigen tut mich auch mein Handy mit eingebautem Radio wo ich einen guten Oldies Sender auswähle und bei „LA Woman” von den Doors hängen bleibe.

Wir kommen zwar schnell raus aus unserem Gate auf den Taxyway, aber stehen dann wieder über eine Stunde in der Schlange zum Take Off.

Aufgrund chronischer Verspätungen will man jetzt erreichen dass  die Airlines weniger Flüge nach JFK anbieten, denn JFK sorgt mit fast 40% aller Delays von US Flughäfen für einen Rekord.

Der Verkehr hat sich seit 2004 um 90% erhöht. Die FAA will die Zahl der Flugbewegungen von derzeit 110 auf 80 reduzieren, die Airlines wollen nur auf 90 hinunter – klar jeder fliegt gerne nach JFK.

Wir wollen nach FRA. Und durch die sehr kurze Flugzeit von 6h25 sind wir, trotz aller Delays am Ende noch ca. 15 Minuten vor der Zeit dort. Kaputt, aber Manhattan ist es wert.

Jetzt freue ich mich auf unser ANS Wochenende mit den „Rheingeniessern” und dann auf einen guten Plan – Kanton, Sao Paulo, Muskat warten auf mich.

Nino

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