2007/02 – Washington DC – Cigars in Virginia

13 Feb

 

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Mit Dave / Smoking in Virgina

Februar 2007

Einer der Vorteile meines Berufes – oder Zigeunerlebens – ist, dass man mit anderen Zigarrenfreunden weltweit rauchen kann.

Madrid, Singapore, Los Angeles, Beijing oder Chicago. Irgendwann klappt es mit einem Flug dorthin.

Genauso wie jetzt, wo ich, out of the Blue, Washington DC im Plan hatte.

Ich freute mich auf eine Zigarre dort mit  Dave „Boss Hogg” – dazu war es noch Wochenende.

Doch leider wurde es nicht das angedachte Smoke Treffen einiger Aficionados, da Michael „Turner”, den ich mitnehmen wollte, keine Buchung bekam und auf der US Seite „Shooter” und „CigarNV” nicht teilnehmen konnten.

Durch ein Zigarrenforum hatte ich Dave kennengelernt und letztes Jahr hatten wir uns in Mainz zu einer Zigarre getroffen -siehe :  Boss Hogg in Mainz

Ein sehr angenehmer und kurzer Flug – in 8 Stunden über den Teich.

Kaltes aber strahlend sonniges Wetter in DC, angenehme Abwechslung zum grauen, lausigen Schmuddelwetter bei uns.

Dave wartet bereits am Dulles Airport auf mich und wir fahren in die Vororte von Washington.

Loudon County ist nur 30 Minuten von der Hauptstadt entfernt, liegt aber in Virginia. Im Gegensatz zum “District of Columbia” oder DC, wo seit 01 Januar Rauchverbot herrscht, ist hier die Welt -noch- in Ordnung.

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Dulles International / Dave picks me up

Ich begrüsse Julie, seine Frau, und Jake und Nick, seine Kinder. Nick, der gerne fliegt und sich mit mir anfreundet, freut sich die Präsente aus der Alten Welt zu seinem Vater zu bringen. Winzersekt aus Rheinhessen, etwas Riesling, Caillier-Schokolade aus der Schweiz und ein Montecristo Aschenbecher für Dave’s Zigarrenterrasse im Sommer.

Nachdem ich die Uniform abgelegt habe gibt es ein verdientes Feierabend Bier.

Dave hat ein Räucherofen auf der Terrasse und wartet mit einer leckeren Spezialität auf mich : Shredded Pork das 18 Stunden lang in Hickory Holz geräuchert worden ist. Die Fleischstreifen sind Butterzart, ein Teil mild, ein Teil pikant zubereitet, wirklich lecker.

Dazu gibt es Baked Beans, Cole Slaw, Potatoes und Crab Cakes – zum Dessert noch fantastische Apple Crispies.

Vor dem Essen sagt Nick das Tischgebet.

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Nick / The Future Flyer in a B-737 – Photo : Boss Hogg
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Smiling Jake
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The Smoker – Photo : Boss Hogg

Eine freundliche Gruppe von drei Arbeitskolleginnen Julies ist ebenfalls eingeladen und wir unterhalten uns über Europa und die USA.

Ein aktuelles Thema ist die gerade an diesem Nachmittag in Springfield offiziell verkündete Präsidentschaftskandidatur von Barak Obama. Ich frage die „Damenrunde” ob er vielleicht Running Mate von Hillary sein wird.

Einhellige Meinung der vier Damen : Es wird eher so sein dass Hillary Vize bei Obama sein wird.

Ein Hauch vom jungen JFK umweht Obama. Es wird interessant werden, diesen Wahlkampf zu verfolgen.

Nach dem Essen verabschiede ich mich und fahre mit Dave in das nahe gelegene Fairfax Hyatt. Dort in der Bar noch ein dunkles Bier und eine custom rolled Sublime XL für uns beide.

Wir reden dann lange und angeregt bis mir fast die Augen zufallen.

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Dave
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Staying awake

DC ist Nachts eine attraktive Stadt – wir fahren am Pentagon, dem Kennedy Center, dem Watergate Komplex, State Department und dem IMF vorbei.

Dann die Connecticut Ave hoch, am Dupont Circle vorbei und wir sind da.

Es ist fast Mitternacht Ortszeit, 06h früh in meinem Körper als mich Dave im Washington Hilton verabschiedet.
Das Hotel ist etwas heruntergekommen – wohl Reagans späte Rache, denn hier wurde er damals vom Attentäter Hinkley angeschossen.
Dazu tobt in der Lobby, der Bar, den Aufzügen und den Fluren eine New Orleans Mardi Gras Party. Gegen 01h früh gelingt es mir, mit Stöpseln in den Ohren, einzuschlafen. Fast genau 24 Stunden auf.

Dafür bin ich aber bereits kurz nach 06h auf und hellwach. Der Zeitunterschied.

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Tatort Hotel

Aber den Tag wollte ich ausnutzen um eine kleine Tour der Stadt zu machen.

Es ist bitterkalt aber strahlend sonnig als ich zum Weissen Haus laufe.

Ich habe die Stadt praktisch für mich allein. Wie mein Kapitän am Vortag sagte : Das ist das schöne an einem Sonntagmorgen in den USA – es ist kein Mensch auf der Strasse wenn wir hinausgehen, selbst den Times Square kann man zu Fuss überqueren ohne überfahren zu werden …………..

Und so ist es. Ausser einigen Polizisten am Weissen Haus ( darunter einem auf dem Dach ) und vereinzelte Jogger ( bei minus 12 Grad ) bin ich der einzige draussen.

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Cop on the Roof
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Das Weisse Haus von Vorne
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Am Gitter

Ich laufe am Weissen Haus vorbei und dann rechts in die Mall zum Lincoln Memorial. Gänse fliegen in Formation über dem Obelisk.

Ich komme zum Viet Nam Veterans Memorial, dieser offenen Narbe in der Mall.

Es ist das meistbesuchte Monument der Hauptstadt und dieser Tage genau 25 Jahre alt.

Die Architektin, Maya Lin, hat gerade den Preis des American Institute of Architects für das Werk bekommen.

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Viet Nam Veterans Memorial
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Viet Nam Veterans Memorial

Die Namen von 58 249 Gefallenen sind im Marmor eingraviert. Täglich liegen Fotos, Blumen und andere Andenken vor den schwarzen Platten und zeugen von der Anteilnahme. Erinnerungen an Geburtstagen und anderen Ereignissen werden von Angehörigen und Freunden an der Marmormauer deponiert.

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Viet Nam Veterans Memorial / Remembrance
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Viet Nam Veterans Memorial / Birthday Remembrance
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Viet Nam Veterans Memorial
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Viet Nam Veterans Memorial
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Viet Nam Veterans Memorial / Birthday Remembrance

Es ist beeindruckend – schlicht beeindruckend.

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Viet Nam Veterans Memorial / Remembrance
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Viet Nam Veterans Memorial / Remembrance
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Viet Nam Veterans Memorial / Remembrance

Das Lincoln Memorial beeindruckt mit seiner Grösse und Schlichtheit.

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Limcoln Memorial
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Lincoln Memorial

Als ich davor stehe fliegt gerade einer der Marine Corps Hubschrauber der Präsidentenstaffel vorbei.

Von oben schaue ich bis zum Capitol am anderen Ende der Mall. Leider ist der Reflecting Pool, wo sich alles im Wasser reflektiert, leer.

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Lincoln Memorial & Marine Chopper
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Obelisk & Capitol

Zurück geht es erneut am Weissen Haus, diesmal der South Lawn, vorbei und dann am Treasury Department.

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The South Lawn
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Das Weisse Haus von Hinten
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Treasury Department

Ich laufe in der Sonne wieder hoch zum Hotel. Ausserhalb der Innenstadt ist DC etwas schmuddelig aber interessant und sehr Europäisch-Britisch angehaucht.

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Capitol
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Capital Stupidity

Ich finde ein Coffee Shop und geniesse die Wärme und mein Standard-US-Frühstück, Corned Beef Hash & Spiegeleier. Es waren fast 4 Stunden laufen durch die Stadt.

Noch 2 ½  Stunden gut geschlafen und es geht wieder zum Flughafen.

Wir fahren durch das ländliche Virginia auf kleinen Landstrassen. Schöne, grosse, alte Häuser und viel Wald säumen den Weg. Es ist alles sehr ländlich, keine 10-15 Minuten von der Hauptstadt entfernt.

Vorbei an McLean, Langley, Vienna, Fairfax zurück nach Dulles. Bei Langley fahren wir an einem Hinweisschild vorbei : George Bush Intelligence Center – kein Widerspruch, denn es ist der Senior gemeint – ex-CIA Direktor – und das Hauptquartier der US-Geheimdienste.

Der Rückflug ist mit 6h50 angenehm kurz.

Und jetzt freue ich mich auf die Feierlichkeiten zur Einführung des „Jahr des Schweines” in China. Ich bin am 18 Februar in Kanton und werde dort wieder erleben, wie das neue Chinesische Mondjahr mit Drachentänzen begrüsst wird………. fast genau zu meinem Geburtstag, den ich ebenfalls in China feiern werde.

Nino

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